
Die "verbannten" Bücher der USA


Verbotene Welten – Bücherverbote in den USA
Stell dir vor, Geschichten, die uns zum Lachen, Weinen, Nachdenken oder zum Diskutieren anregen, werden aus Regalen entfernt und der Zugang zu ihnen verwehrt. Was zunächst wie eine ferne Vorstellung klingt, ist in den Vereinigten Staaten von Amerika eine Realität, die in den letzten Jahren wieder verstärkt in den Fokus gerückt ist. Bücherverbote und die Anfechtung von Büchern in Schulen und Bibliotheken sind ein komplexes und vielschichtiges Thema, das tief in die amerikanische Geschichte und die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Debatten eingebettet ist. In dieser Arbeitsreihe werden wir uns intensiv mit der Thematik der "verbannten" Bücher in den USA auseinandersetzen. Wir werden untersuchen, welche Bücher betroffen sind, welche Gründe hinter den Verboten stehen, wer die treibenden Kräfte sind und welche Auswirkungen diese Einschränkungen auf die Meinungsfreiheit, den Zugang zu Informationen und die Vielfalt der Perspektiven haben.
👥 Arbeitsauftrag Partnerarbeit: Besprich dich mit deinem Sitznachbarn / deiner Sitznachbarin. Was fällt euch spontan zum Thema "verbotene Bücher" ein? Habt ihr schon einmal von Büchern gehört, die verboten wurden?
✒️ Hier findest du Platz für eure Überlegungen.
📋 Arbeitsauftrag Einzelarbeit: Nutze die folgenden Quelle, um erste Informationen darüber zu sammeln, welche Bücher aktuell oder in der Vergangenheit in den USA verboten oder angefeindet wurden. Notiere dir einige Beispiele und die Gründe für die Verbote.
✒️ Notizfeld
Verbannte Bücher in den USA: Gründe und Beispiele
In den USA ist die Zensur von Büchern, insbesondere in Schulen und Bibliotheken, ein anhaltendes und kontroverses Thema. Organisationen wie die American Library Association (ALA) und PEN America dokumentieren und verfolgen Fälle von Buchverbannungen und -anfechtungen im ganzen Land. Diese Organisationen haben einen deutlichen Anstieg der Buchverbote in den letzten Jahren festgestellt, wobei viele der betroffenen Bücher Werke von oder über Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft und People of Color sind.
Gründe für Buchverbannungen:
Die am häufigsten genannten Gründe für die Anfechtung und Verbannung von Büchern sind:
- Sexuell explizite Inhalte: Dies ist der häufigste Grund. Dabei geht es oft um die Darstellung von Sex, sexuellen Übergriffen oder auch nur um sexuelle Anspielungen. Betroffen sind sowohl Bücher zur sexuellen Aufklärung als auch Romane und andere Werke der Belletristik.
- LGBTQIA+-Inhalte: Bücher, die LGBTQ+-Charaktere oder -Themen behandeln, werden oft als "sexuell explizit" oder "nicht altersgemäß" eingestuft.
- Sprache: Beschwerden über "grobe" oder "anstößige" Sprache sind ein weiterer häufiger Grund für Anfechtungen.
- Rassismus: Bücher, die Rassismus thematisieren oder rassistische Stereotype enthalten, können ebenfalls angefochten werden.
- Ungeeignet für die Altersgruppe: Dieser Grund ist oft vage und kann sich auf verschiedene Aspekte eines Buches beziehen, von seinem Inhalt bis zu seiner Sprache.
- Weitere Gründe: Auch Gewalt, Drogenmissbrauch, "antifamiliäre" Inhalte, religiöse oder politische Standpunkte können zur Verbannung führen.
Beispiele für verbannte Bücher:
Einige der am häufigsten angefochtenen und verbannten Bücher in den USA sind:
- "Gender Queer: A Memoir" von Maia Kobabe: Wurde wegen LGBTQIA+-Inhalten und angeblich sexuell expliziten Inhalten verboten.
- "All Boys Aren't Blue" von George M. Johnson: Ebenfalls wegen LGBTQIA+-Inhalten und angeblich sexuell expliziten Inhalten verboten.
- "The Bluest Eye" von Toni Morrison: Wurde wegen der Darstellung von sexuellem Missbrauch, EDI-Inhalten und angeblich sexuell expliziten Inhalten verboten.
- "The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian" von Sherman Alexie: Wurde wegen Kraftausdrücken und angeblich sexuell expliziten Inhalten verboten.
- "Looking for Alaska" von John Green: Wurde wegen LGBTQIA+-Inhalten und angeblich sexuell expliziten Inhalten verboten.
- "The Perks of Being a Wallflower" von Stephen Chbosky: Wurde wegen der Darstellung von sexuellem Missbrauch, LGBTQIA+-Inhalten, Drogenkonsum, Kraftausdrücken und angeblich sexuell expliziten Inhalten verboten.
- "Nineteen Minutes" von Jodi Picoult: Aufgrund einer Szene, die eine Vergewaltigung darstellt, und der Verwendung anatomisch korrekter Begriffe für den menschlichen Körper verboten.
- "The Handmaid's Tale" von Margaret Atwood: Enthält explizite sexuelle Inhalte, die viele Gruppen als unangemessen für junge Leser erachten.
- "Adventures of Huckleberry Finn" von Mark Twain: Enthält rassistische Stereotype und die Verwendung des N-Wortes.
Gemeinsame Besprechung der Ergebnisse in der Lerngruppe.

Gründe für Bücherverbote
Analysiere stichpunktartig die Gründe, die in deiner Recherche für die Verbote genannt werden. Gibt es wiederkehrende Themen oder Motive?
✒️ Hier findest du Platz für deine Notizen.
👥 Arbeitsauftrag Gruppenarbeit: Diskutiert in Kleingruppen (3er-4er-Gruppen), welche gesellschaftlichen, politischen oder moralischen Vorstellungen hinter diesen Verboten stehen könnten.
Hier findest du Platz für eure Stichpunkte.
👥 Arbeitsauftrag in der Gruppe: Erstellt zusammen eine Mindmap mit den verschiedenen Kategorien von Gründen für Bücherverbote und deren Hintergründe.
🖌️ Mindmap - Bücherverbote
Anschließende Vorstellung der einzelnen Mindmaps.
Teile den Gruppen Texte über verschiedene Bücher aus, sodass jede Gruppe "Expert:innen-Gruppe" werden kann.
📋 Arbeitsauftrag: Lies zunächst in Einzelarbeit den Text durch und besprich diesen dann gemeinsam mit deiner Gruppe.
Warum „Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ in den USA verboten wurde
„Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ von Suzanne Collins ist ein Bestseller, der weltweit große Popularität erlangt hat. Trotz seines Erfolges wurde das Buch in den USA aus verschiedenen Gründen verboten, die tief in den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Spannungen des Landes verwurzelt sind.
Ein zentraler Grund für die Verbannung des Buches aus Schulbibliotheken ist seine angebliche „anti-ethnische, anti-familiäre und gewalttätige“ Natur, wie das „Banned Books Project“ berichtet. Kritiker:innen argumentieren, dass das Werk eine beleidigende Sprache und satanische Anspielungen enthält, die besonders für junge Leser:innen unangemessen seien. Die Darstellung von Gewalt in der dystopischen Welt von Panem, in der Jugendliche gezwungen werden, in einer Arena gegeneinander ums Überleben zu kämpfen, ist ein weiterer Punkt der Kontroverse. Für viele Eltern und konservative Gruppen sind solche Inhalte nicht mit den moralischen und ethischen Standards vereinbar, die sie sich für ihre Kinder wünschen.
Darüber hinaus wird das Buch auch als bedrohlich für die traditionelle Familienstruktur angesehen. Die komplexen Beziehungen und die moralischen Dilemmata, die die Protagonistin Katniss Everdeen durchlebt, könnten laut Kritiker:innen dazu führen, dass junge Leser:innen die Autorität von Familie und Gemeinschaft infrage stellen. Diese anti-familiären Werte sind für einige ein rotes Tuch, da sie glauben, dass solche Darstellungen die Grundfesten der Gesellschaft unterminieren.
Ein weiterer Aspekt, der zur Kritik beiträgt, ist die Darstellung einer totalitären Regierung in Panem, die durch Kontrolle und Unterdrückung der Bevölkerung ihre Macht erhält. Diese Darstellung kann als eine indirekte Kritik an bestehenden politischen Systemen interpretiert werden und wird daher von bestimmten politischen Gruppen als bedrohlich empfunden. In einer Zeit, in der der Kulturkampf in den USA intensiv geführt wird, geraten Werke wie „Die Tribute von Panem“ häufig in das Kreuzfeuer der Zensur.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ aufgrund seiner gewalttätigen Inhalte, seiner Darstellung von Autoritäts- und Gesellschaftskritik sowie seiner ethischen Implikationen ins Visier der Zensur geraten ist. Diese Verbote spiegeln die tiefen Spaltungen in der US-amerikanischen Gesellschaft wider, die sich um Themen wie Gewalt, Familie und politische Macht drehen.
👥 Arbeitsauftrag: Recherchiert gemeinsam zu dem Verbot des Buches. Teilt die folgenden Punkte untereinander auf, sodass ihr diese danach zusammentragen könnt.
- Worum geht es inhaltlich in dem Buch?
- Wann und wo wurde es verboten oder angefeindet?
- Wer waren die treibenden Kräfte hinter den Verboten?
- Welche Auswirkungen hatte das Verbot?
✒️ Hier findest du Platz für eure Überlegungen.
👥 Arbeitsauftrag: Bereitet eine kurze Präsentation (ca. 5 min) vor, in der ihr eure Ergebnisse vorstellt. Sammelt die wichtigsten Aspekte zusammen und haltet einen kurzen, mündlichen Vortrag.
✒️ Notizfeld.
Vorstellung der Präsentationen in der Lerngruppe.
Anschließende Diskussion in der Lerngruppe:
Impuls Fragen:
- Welche Rolle spielen Bibliotheken und Schulen in dieser Debatte?
- Inwiefern beeinflussen Bücherverbote die Meinungsfreiheit und den Zugang zu Informationen?
Diskussionspunkt 1: Welche Rolle spielen Bibliotheken und Schulen in dieser Debatte?
- Mögliche Antworten/Diskussionsansätze: Bewahrer des Wissens und der Vielfalt: Bibliotheken und Schulen haben traditionell die Rolle, ein breites Spektrum an Büchern und Perspektiven anzubieten, auch solche, die kontrovers sein mögen. Sie sollen den Zugang zu Information und Bildung für alle ermöglichen.
- Orte der Meinungsbildung: Gerade in Schulen sollen sich junge Menschen mit verschiedenen Themen auseinandersetzen und ihre eigene Meinung bilden können. Bücher spielen dabei eine zentrale Rolle.
- Zielscheibe von Zensurversuchen: Aufgrund ihrer öffentlichen Zugänglichkeit und der potenziellen Beeinflussung junger Menschen sind Bibliotheken und Schulen oft im Zentrum von Versuchen, bestimmte Bücher zu verbieten oder einzuschränken.
- Professionelle Verantwortung: Bibliothekar*innen haben oft eine ethische Verpflichtung, den freien Zugang zu Information zu gewährleisten. Lehrkräfte haben den Auftrag, kritisches Denken zu fördern und vielfältige Perspektiven zu präsentieren.
- Umgang mit Kontroversen: Beide Institutionen müssen Strategien entwickeln, um mit kontroversen Büchern und den damit verbundenen Anfragen und Beschwerden umzugehen. Dies kann die Entwicklung von Richtlinien zur Literaturauswahl und zur Behandlung von Beanstandungen umfassen.
- Vorbildfunktion: Die Art und Weise, wie Bibliotheken und Schulen mit Bücherverboten umgehen, kann ein wichtiges Signal an die Gesellschaft senden, wie Meinungsfreiheit und der Umgang mit unterschiedlichen Ansichten bewertet werden.
Diskussionspunkt 2: Inwiefern beeinflussen Bücherverbote die Meinungsfreiheit und den Zugang zu Informationen?
- Mögliche Antworten/Diskussionsansätze:Einschränkung der Perspektiven: Bücherverbote führen dazu, dass bestimmte Geschichten, Erfahrungen und Perspektiven aus dem öffentlichen Raum und dem Bildungsangebot verschwinden oder marginalisiert werden. Dies kann die Vielfalt des Denkens und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, einschränken.
- Zensur und Selbstzensur: Bücherverbote stellen eine Form der Zensur dar. Sie können auch zu Selbstzensur bei Autor*innen, Verlagen und Lehrenden führen, die möglicherweise bestimmte Themen meiden, um Kontroversen zu vermeiden.
- Ungleichheit des Zugangs: Bücherverbote treffen oft marginalisierte Gruppen und ihre Geschichten besonders hart. Wenn deren Erfahrungen nicht in Büchern repräsentiert werden, kann dies zu einer weiteren Marginalisierung und einem Verlust von Identifikation führen.
- Beeinträchtigung der kritischen Denkfähigkeit: Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen und auch kontroversen Meinungen ist essenziell für die Entwicklung kritischen Denkens. Bücherverbote können diesen Prozess behindern, indem sie bestimmte Perspektiven ausblenden.
- Verstoß gegen Grundrechte: Aus einer rechtlichen Perspektive können Bücherverbote als Einschränkung der Meinungsfreiheit (in den USA durch den ersten Verfassungszusatz geschützt) und des Rechts auf Information betrachtet werden.
- Symbolische Bedeutung: Bücherverbote senden eine starke symbolische Botschaft darüber, welche Ideen und Geschichten als "erlaubt" und welche als "unerwünscht" gelten. Dies kann das gesellschaftliche Klima und den öffentlichen Diskurs negativ beeinflussen.
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Eigene Positionierung und kreative Auseinandersetzung
Formuliere deine eigene Meinung zum Thema Bücherverbote in den USA. Begründe deine Position.

📋 Arbeitsauftrag: Wähle eine der folgenden Aufgaben zur kreativen Auseinandersetzung:
- Verfasse einen kurzen Kommentar oder Leserbrief zu einem aktuellen Fall von Bücherverbot (z. B. adressiert an eine Zeitung deiner Wahl oder Politiker:in deiner Wahl).
- Entwirf ein kleines Plakat oder eine Social-Media-Kampagne zur Unterstützung der Meinungsfreiheit und gegen Bücherverbote.
- Schreibe einen kurzen fiktiven Dialog zwischen einer Person, die ein Buch verbieten möchte, und einer Person, die sich für den Erhalt des Buches einsetzt.
Kreative Aufgabe 1
Kreative Aufgabe 2
Kreative Aufgabe 3
MUSTERLÖSUNGEN FÜR DIE KREATIV-AUFGABEN
Musterlösung (Leserbrief):
Betreff: Die Zensur breitet sich aus: Das Verbot von "Gender Queer" gefährdet die Vielfalt
Sehr geehrte Damen und Herren,
die jüngste Welle von Bücherverboten in den Vereinigten Staaten gibt Anlass zu großer Besorgnis. Der Fall von Maia Kobabes "Gender Queer", das in zahlreichen Schulbezirken entfernt wurde, ist ein erschreckendes Beispiel für die zunehmende Zensur, die unsere Bibliotheken und Schulen bedroht.
Die Hauptbegründung für das Verbot von "Gender Queer" sind angebliche "sexuell explizite Inhalte" und die Thematisierung von LGBTQ+-Identitäten. Diese Argumentation ignoriert auf gefährliche Weise die Realitäten und Erfahrungen junger Menschen, für die dieses Buch eine wichtige Quelle der Identifikation und des Verständnisses sein kann. Indem wir solche Bücher verbieten, senden wir die fatale Botschaft, dass diese Identitäten und Erfahrungen nicht wert sind, gelesen und diskutiert zu werden.
Es ist inakzeptabel, dass Einzelpersonen oder kleine Interessengruppen entscheiden können, welche Bücher andere lesen dürfen. Die freie Meinungsäußerung und der Zugang zu vielfältigen Perspektiven sind Grundrechte in einer demokratischen Gesellschaft. Bücherverbote, insbesondere solche, die sich gezielt gegen marginalisierte Gruppen richten, untergraben diese Rechte und schaffen eine Atmosphäre der Intoleranz.
Wir müssen uns entschieden gegen diese Versuche der Zensur stellen und uns für den Erhalt einer breiten Palette von Büchern in unseren Bildungseinrichtungen einsetzen. "Gender Queer" und andere angefochtene Titel verdienen es, gelesen und diskutiert zu werden, um ein umfassenderes und empathischeres Verständnis unserer komplexen Welt zu fördern.
Mit besorgten Grüßen,
…
Aufgabe 2: Entwirf ein kleines Plakat oder eine Social-Media-Kampagne zur Unterstützung der Meinungsfreiheit und gegen Bücherverbote.
Musterlösung (Social-Media-Kampagne):
Hashtag: #UnbanOurStories #ReadDiverse
Elemente der Kampagne:
- Bild/Grafik:
- Option 1 (Plakat/Social Media): Eine stilisierte Collage von Buchcovern häufig verbannter Bücher wie "Gender Queer", "All Boys Aren't Blue", "The Bluest Eye" und "The Absolutely True Diary of a Part-Time Indian", mit dem Hashtag prominent platziert.
- Option 2 (Social Media): Ein Zitat von einem der Autoren der verbannten Bücher über die Bedeutung ihrer Arbeit oder die Gefahren der Zensur, überlagert auf einem Bild des Buchcovers.
- Option 3 (Social Media): Ein kurzer Videoclip, der Buchseiten dieser verbotenen Bücher zeigt (ohne explizite Inhalte zu fokussieren), begleitet von nachdenklicher Musik und dem Hashtag.
- Begleitender Text (für Social Media – kann für Plakat angepasst werden):
Post 1 (mit Bild/Grafik Option 1): Ihre Geschichten wurden angefochten. Ihre Stimmen sind wichtig. Bücher wie "Gender Queer", "All Boys Aren't Blue" und "The Bluest Eye" bieten wichtige Perspektiven. Wir sagen NEIN zu Bücherverboten! #UnbanOurStories #ReadDiverse
Post 2 (mit Bild/Grafik Option 2 – Beispiel mit George M. Johnson): "Für viele junge queere Menschen of Color sind Bücher die einzigen Orte, an denen sie sich selbst sehen können." - George M. Johnson, Autor von "All Boys Aren't Blue". Lasst uns diese wichtigen Stimmen nicht zum Schweigen bringen. #UnbanOurStories #Meinungsfreiheit
Post 3 (mit Videoclip Option 3): Die Vielfalt unserer Geschichten macht uns stark. Bücherverbote, die sich gegen LGBTQ+ und BIPOC richten, schaden uns allen. Steh auf für die Freiheit zu lesen. #ReadDiverse #BücherverboteNein
Zusätzliche Elemente für die Kampagne:
- "Warum wir diese Bücher brauchen"-Serie: Teile kurze Begründungen, warum Bücher wie "Gender Queer" (für das Verständnis von Geschlechtsidentität), "All Boys Aren't Blue" (für queere Schwarze Erfahrungen) und "The Bluest Eye" (für die Auseinandersetzung mit Rassismus und Schönheitsidealen) wichtig sind.
- "Lies ein verbotenes Buch"-Challenge: Fordere Nutzer:innen auf, eines der verbotenen Bücher zu lesen und ihre Gedanken dazu zu teilen.
- Verlinkung zu Initiativen: Verlinke zu Initiativen wie der ALA's "Unite Against Book Bans" und PEN America's "Banned Books Week", um Ressourcen und Möglichkeiten zur Unterstützung zu bieten.
Aufgabe 3: Schreibe einen kurzen fiktiven Dialog zwischen einer Person, die ein Buch verbieten möchte, und einer Person, die sich für den Erhalt des Buches einsetzt.
Musterlösung (Dialog):
Frau Miller (möchte verbieten): Ich bin empört! Dieses Buch, " z.B.: 'Gender Queer" liegt hier offen in der Bibliothek. Es ist doch ganz klar, dass die expliziten Zeichnungen und die Thematisierung von Transgender-Identitäten absolut nichts für unsere Kinder sind! Das muss verboten werden!
Herr Jackson (setzt sich für Erhalt ein): Guten Tag Frau Miller. Ich verstehe Ihre Aufregung, aber haben Sie das gesamte Buch gelesen und den Kontext der Darstellungen betrachtet?
Frau Miller: Das ist doch irrelevant! Solche Bilder und diese ganze LGBTQ+-Ideologie gehören nicht in unsere Schulen und Bibliotheken. Wir müssen unsere Kinder vor so etwas schützen!
Herr Jackson: "Schützen" ist ein starkes Wort. Meinen Sie nicht eher "abschirmen"? Bücher wie "Gender Queer" bieten jungen Menschen, die sich mit ihrer Geschlechtsidentität auseinandersetzen, eine Möglichkeit, sich selbst und ihre Erfahrungen in der Literatur widergespiegelt zu sehen. Das kann unglaublich wichtig für ihr Selbstverständnis sein.
Frau Miller: Aber diese sexuellen Darstellungen! Das ist doch reine Indoktrination!
Herr Jackson: Es ist wichtig, zwischen der Darstellung persönlicher Erfahrungen und "Indoktrination" zu unterscheiden. Oftmals sind diese Darstellungen notwendig, um die Realität der Figuren authentisch widerzuspiegeln. Wenn wir diese Bücher verbieten, weil uns bestimmte Aspekte unangenehm sind, verwehren wir einer ganzen Gruppe junger Menschen den Zugang zu Geschichten, die ihr Leben betreffen.
Frau Miller: Aber was ist mit den Elternrechten? Wir wollen nicht, dass unseren Kindern solche Inhalte ohne unser Wissen zugänglich gemacht werden.
Herr Jackson: Selbstverständlich haben Eltern das Recht, Entscheidungen über die Lektüre ihrer eigenen Kinder zu treffen. Aber ein generelles Verbot für alle schränkt die Rechte anderer Eltern und Kinder ein, die diese Bücher für wertvoll und relevant halten. Bibliotheken sollten ein Ort der Vielfalt sein, der unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen widerspiegelt.
Frau Miller: Ich bleibe dabei, dieses Buch gehört verboten. Es ist schädlich.
Herr Jackson: Ich sehe das anders. Ich glaube, dass Bücher wie "Gender Queer" dazu beitragen können, Empathie und Verständnis zu fördern. Indem wir sie verbieten, verpassen wir eine Chance, wichtige Gespräche anzustoßen und eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen. Statt zu verbieten, sollten wir vielleicht eher über die Inhalte sprechen und den Dialog fördern.
Zielsetzung:
Die Lernenden erkennen die Bedeutung von Meinungsfreiheit und den potenziellen Gefahren von Bücherverboten in den USA. Sie setzen sich mit den Gründen für Bücherverbote, den treibenden Kräften dahinter sowie den Auswirkungen auf den Zugang zu Informationen und die Vielfalt der Perspektiven auseinander. Ziel ist die Entwicklung eines reflektierten Verständnisses für die Komplexität des Themas "verbotene Bücher" und die Förderung einer eigenen fundierten Meinung dazu. Die Lernenden reflektieren, wie sich Zensur auf die Gesellschaft auswirken kann und vergleichen unterschiedliche Standpunkte.
Inhalte und Methoden:
Das Arbeitsblatt thematisiert Bücherverbote in den USA. Die Inhalte werden schrittweise durch Einzelarbeit (Recherche), Partnerarbeit (Diskussion), Gruppenarbeit (Mindmap, Recherche zu einem Buchverbot) und kreative Aufgaben (Kommentar, Plakat, Dialog) erarbeitet. Methoden umfassen Recherche, Analyse von Texten, Diskussionen, Präsentationen und kreative Auseinandersetzung, um die Lernenden zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema zu motivieren.
Kompetenzen:
- Sichere Identifizierung und Anwendung von Argumenten für und gegen Bücherverbote.
- Fähigkeit, die gesellschaftlichen, politischen und moralischen Hintergründe von Zensur zu erkennen und zu deuten.
- Kritisches Reflektieren der eigenen Position zum Thema Meinungsfreiheit und Bücherverbote.
- Entwicklung von Empathie und einer wertschätzenden Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven (z.B. durch den fiktiven Dialog).
Zielgruppe und Niveau:
Ab Klasse 10
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