Dialog:
Brite: (schaut auf den Globus) Seht euch das an, meine Herren! So viel Land zu erobern und so viele Rohstoffe zu gewinnen. Wir Briten sind bereits recht erfolgreich darin, ein globales Imperium aufzubauen. Unsere Kolonien liefern uns nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern auch neue Märkte für unsere Industriegüter. Und nicht zu vergessen, die Verbreitung unserer Sprache und Kultur. Wir bringen Zivilisation und Fortschritt!
Deutscher: Das mag sein, aber wir Deutschen haben auch große Ambitionen. Unsere Industrialisierung erfordert immer mehr Rohstoffe, und Afrika bietet genau das, was wir brauchen. Unsere Kolonien helfen uns, unsere wirtschaftliche Stärke zu sichern und unseren Einfluss in der Welt zu vergrößern. Der Kaiser möchte, dass wir unseren „Platz an der Sonne“ finden und uns mit anderen europäischen Mächten messen.
Russe: Interessant, meine Herren. Russland hat seine eigenen Ziele. Wir sind zwar mehr auf den asiatischen Raum fokussiert, aber das Prinzip bleibt dasselbe: Wir wollen unsere Macht und unseren Einfluss ausdehnen. Unsere Kultur und unser politisches System sollen sich in diesen Gebieten verbreiten. Es geht um Prestige und die Sicherung unserer Position als Großmacht.
Brite: Aber was ist mit den Menschen in diesen Regionen? Sie profitieren doch auch von unserer Präsenz. Sie erhalten Zugang zu Bildung und Infrastruktur. Wir bringen ihnen Fortschritt und Entwicklung.
Deutscher: Das stimmt, aber wir müssen auch zugeben, dass unsere Kolonialpolitik oft von Gewalt geprägt ist. Manchmal ist es notwendig, um unsere Interessen zu sichern, und die lokale Bevölkerung versteht das nicht immer. Doch am Ende profitieren sie von unserem System.
Russe: Moralische Bedenken sind sicherlich vorhanden, aber wir müssen auch an unsere Heimat denken. Die Stärkung unserer Nation ist von größter Wichtigkeit. Wir können es uns nicht leisten, schwach zu sein, während andere Länder expandieren.
Brite: Genau, wir tragen eine Verantwortung gegenüber unserem Land und unseren Bürgern. Die Welt ist ein Ort, an dem die Stärksten überleben. Unsere Ambitionen sind gerechtfertigt durch den Nutzen, den sie uns bringen.
Deutscher: Ich stimme zu. Der Wettbewerb zwischen uns Mächten ist hart, und wir müssen unsere Interessen verteidigen. Unsere Strategien mögen nicht immer gerecht erscheinen, aber sie sind notwendig.
Russe: Dann sind wir uns einig, dass unsere imperialistischen Ambitionen im Interesse unserer Länder sind, auch wenn sie umstritten sind. Der Globus zeigt uns die Möglichkeiten, und wir sind hier, um sie zu nutzen.
Stellungnahme:
Der Dialog zwischen den drei Männern ist so gestaltet, dass er die wirtschaftlichen und ideologischen Motive des Imperialismus widerspiegelt, wie sie in dem gegebenen Material beschrieben sind. Die Männer diskutieren über ihre Ambitionen und rechtfertigen ihre Handlungen durch den Nutzen, den sie für ihre jeweiligen Länder sehen. Dabei zeigen sie, wie sie die moralischen Bedenken gegenüber ihrem Vorgehen ausblenden oder als notwendiges Übel betrachten.
Diese Argumentationsweise ist realistisch, da die imperialistischen Mächte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts tatsächlich ähnliche Rechtfertigungen für ihre Expansion nutzten. Sie sahen ihre kolonialen Bemühungen oft als eine Form der Zivilisierung und als Mittel zur Stärkung ihrer Nationen, ungeachtet der negativen Auswirkungen auf die kolonisierten Regionen. Der Dialog zeigt, wie wirtschaftliche Interessen und der Drang nach Macht ideologische und moralische Überlegungen überlagern können.