Der Thwaites-Gletscher: Ein Weckruf des Klimawandels
Im Jahr 2020 wurde der Thwaites-Gletscher in der Westantarktis als „Doomsday Glacier“ bekannt. Dieser gigantische Gletscher, größer als Florida, zeigt dramatische Anzeichen des Klimawandels. Die Temperaturen im angrenzenden Ozean steigen, wodurch das schützende Schelfeis schneller schmilzt. Dies führt zu einem beschleunigten Eisverlust. Forschungen der International Thwaites Glacier Collaboration (ITGC) zeigen, dass die Wassertemperatur an der Grundlinie des Gletschers bereits mehr als zwei Grad über dem Gefrierpunkt liegt.

Die politischen und wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung sind immens. Küstenstädte weltweit sind durch den potenziellen Meeresspiegelanstieg von mehr als einem Meter bedroht. Bereits in diesem Jahrzehnt könnten erhebliche Umsiedlungen und Investitionen in den Küstenschutz erforderlich werden. Institutionen wie die NASA und das British Antarctic Survey (BAS) warnen vor den langfristigen Konsequenzen.
Auch die Antarktis selbst erlebt tiefgreifende Veränderungen. Die Schmelzraten des Thwaites-Gletschers haben sich in den letzten Jahren beschleunigt, was zu einem unaufhaltsamen Rückgang führt. Wenn dieser Prozess weitergeht, könnte der Gletscher innerhalb von 200 bis 900 Jahren komplett abschmelzen. Dies würde nicht nur den Meeresspiegel erheblich anheben, sondern auch andere Teile des westantarktischen Eisschilds destabilisieren.
Diese Entwicklungen sind ein klarer Beweis für die Auswirkungen des Klimawandels. Wissenschaftler betonen die Dringlichkeit, Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um weitere katastrophale Folgen zu verhindern. Der Thwaites-Gletscher ist ein Weckruf, der zeigt, wie dringend globale Maßnahmen zum Klimaschutz erforderlich sind.