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Prüfungvorbereitung: Text in Ich-Form schreiben (ESA)

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📌 Info

In der letzten Teilaufgabe des zweiten Prüfungsteils musst du oftmals einen kurzen Text aus der Ich-Perspektive einer Person verfassen. Im Folgenden erfährst du, wie du einen Text aus der Perspektive einer bestimmten Person verfasst und welche sprachlichen Mittel sich dafür eignen.

📋 Arbeitsauftrag

Lies dir den Text gut durch und bearbeite danach die einzelnen Aufgaben. Mache dir bei Bedarf Notizen.

Maximilian Berger: Die verborgene Stärke

Die unsichtbare Barriere

Max saß am Fenster und schaute auf die belebte Straße. Menschen eilten geschäftig vorbei, ohne ihn zu beachten. Wie oft hatte er sich gefragt, ob sie ihn überhaupt wahrnahmen. Die Sonne schien warm auf sein Gesicht, aber in ihm war eine Kälte, die nicht weichen wollte. Er erinnerte sich an die Zeit, als er noch ein Kind war und sich fragte, warum die anderen Kinder ihn manchmal nicht mitspielen lassen wollten. Aber heute war er stark, und er wusste, dass er sich nicht mehr verstecken musste. Die Welt war groß und bunt, und er wollte ein Teil davon sein. (1)

In der Schule hatte Max oft das Gefühl, dass er unsichtbar war. Lehrer sprachen über ihn, als wäre er gar nicht da, und die Mitschüler wandten sich ab, wenn er in die Nähe kam. Diese Erinnerungen brannten sich ein wie ein unauslöschliches Feuer. Doch irgendwann, als er älter wurde, fand er heraus, dass er stark war, viel stärker als er je gedacht hatte. Es war nicht immer einfach gewesen, aber er wollte sich nicht aufhalten lassen. Er hatte sich ein Ziel gesetzt: Er wollte, dass niemand mehr ignoriert wird, nur weil er anders ist. (2)

Mit jedem Schritt, den er ging, wurde ihm klarer, dass die Welt sich verändern konnte. Er begann, sich für Gleichstellung einzusetzen, und fand Freunde, die seine Leidenschaft teilten. Gemeinsam organisierten sie Veranstaltungen und Kampagnen, um Menschen mit Behinderung sichtbarer zu machen. Es war ein harter Kampf, aber jeder kleine Erfolg war wie ein Lichtstrahl in der Dunkelheit. Max wusste, dass es noch viel zu tun gab, aber er war bereit, die Herausforderung anzunehmen. (3)

Heute war ein besonderer Tag. Max hatte einen Vortrag vorbereitet, um vor einer großen Gruppe von Menschen über seine Erfahrungen zu sprechen. Er wollte ihnen zeigen, dass jeder Mensch gleich wertvoll ist, unabhängig von seinen Fähigkeiten. Er spürte das Gewicht der Verantwortung auf seinen Schultern, aber auch die Kraft, die ihn vorantrieb. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, und er stand bereit, seine Stimme zu erheben. Der Raum füllte sich langsam, und Max konnte die Spannung in der Luft fühlen. (4)

Als er auf die Bühne trat, war er nervös, aber entschlossen. Die Worte kamen ihm nicht leicht über die Lippen, doch er wusste, dass sie wichtig waren. Er erzählte von seiner Kindheit, von den Herausforderungen, die er gemeistert hatte, und von den Menschen, die ihn auf seinem Weg unterstützt hatten. Er sprach darüber, wie wichtig es ist, Barrieren abzubauen und Brücken zu bauen. Max wollte, dass die Menschen verstehen, dass jeder von uns einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten kann, wenn wir nur zusammenarbeiten. (5)

Der Applaus am Ende seines Vortrags war überwältigend. Max fühlte eine Welle der Erleichterung und des Stolzes. Es war, als ob ein Teil der Last, die er getragen hatte, von ihm abfiel. Er sah in die Gesichter der Menschen und erkannte, dass er sie erreicht hatte. Sie hatten ihm zugehört, wirklich zugehört, und das war mehr, als er sich erhofft hatte. Er wusste, dass der Weg zur Gleichstellung noch lang war, aber er hatte einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. (6)

Als Max nach Hause kam, fühlte er sich stärker denn je. Die Welt war nicht perfekt, aber sie war voller Möglichkeiten. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und begann, seine Gedanken aufzuschreiben. Die Worte flossen aus ihm heraus, und er wusste, dass sie wichtig waren. Es war ein neuer Anfang, und er war bereit, weiterzukämpfen. Max blickte auf die Straße und lächelte. Die Menschen eilten vorbei, aber heute fühlte er sich nicht mehr unsichtbar. Heute war er ein Teil von ihnen, und er wusste, dass er etwas bewirken konnte. (7)

Notizen

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💡 Merkkasten

Um einen Text aus der Ich-Perspektive zu schreiben, musst du dich in die Person hineinversetzen.

Diese Fragen können dir dabei helfen:

  • Was ist die Ausgangssituation der Person?
  • Was für einen Charakter hat die Person? Welche Eigenschaften prägen sie?
  • Was beschäftigt die Person?
  • Welche Gefühle beschreibt die Person?
  • Welche Gedanken hat die Person? Wie werden diese deutlich?
  • Äußert die Person Gedanken für die Zukunft? Wo steht die Person am Ende des Textausschnittes?
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💡 Merkkasten

Wenn du die Perspektive einer anderen Person einnehmen sollst, musst du auch deinen Sprachstil anpassen. So unterscheidet sich der Sprachstil, wenn du zum Beispiel aus der Perspektive einer Jugendlichen schreibst, von dem Sprachstil eines älteren Herren.


Die folgenden Formulierungen können dir helfen deine Inhalte aus der Ich-Perspektive darzustellen:

  • unvollständige Sätze (Nicht zu glauben!)
  • Fragen an sich selbst (Was wollte ich nochmal sagen?)
  • Umgangssprache, ggf. Jugendsprache (Das war echt cool.)
  • Ausrufesätze (Das ist großartig! Das muss ich den anderen erzählen!)
  • Wiederholungen (Ich wusste es! Ich wusste es!)

📋 Wähle die richtige Antwort aus.

📋 Arbeitsauftrag

Jetzt, wo du alle Informationen hast, kannst du die Prüfungsaufgabe bearbeiten.