Die Entstehung der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 8./9. Mai 1945 standen die vier Siegermächte – Großbritannien, die Sowjetunion, die USA und Frankreich – vor der Herausforderung, die Zukunft Deutschlands zu bestimmen. Ursprünglich bestand der Plan darin, Deutschland in mehrere kleinere Staaten aufzuteilen, um eine erneute Bedrohung durch ein starkes Deutschland zu verhindern. Diese Aufteilungspläne wurden allerdings bald von der Idee einer einheitlichen Nation abgelöst, als die Spannungen zwischen den westlichen Alliierten und der Sowjetunion zunahmen.
Frankreich, das zunächst für eine Schwächung Deutschlands eintrat, änderte seinen Kurs unter dem Druck der sich wandelnden geopolitischen Lage. In der Pariser Außenministerkonferenz im April 1946 unterstützte Frankreich die westlichen Alliierten in ihren Bemühungen, die wirtschaftliche Einheit Deutschlands zu bewahren, obwohl es weiterhin besondere Interessen im Saar- und Ruhrgebiet verfolgte.
Die Konferenz von Potsdam im Sommer 1945 markierte eine entscheidende Wende. Trotz der ursprünglichen Pläne zur Aufteilung Deutschlands, setzten sich die westlichen Alliierten und die Sowjetunion darauf fest, Deutschland als einheitliches Wirtschaftsgebiet zu behandeln. Jedoch verdeutlichten die unterschiedlichen Vorstellungen über die Verwaltung Deutschlands die wachsenden Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion.
Mit dem Beginn des Kalten Krieges und der Verkündung der Truman-Doktrin im März 1947 vertieften sich die Gegensätze. Die USA und Großbritannien fusionierten ihre Besatzungszonen zur Bizone, um eine wirtschaftlich stabile Region zu schaffen. Frankreich stimmte dem später zu, während die Sowjetunion eine Zentralregierung für ganz Deutschland forderte. Diese Differenzen führten letztlich zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Westen und der Deutschen Demokratischen Republik im Osten im Jahr 1949.