Ableismus bezeichnet die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen. Diese Diskriminierung kann sich in verschiedenen Formen äußern, wie zum Beispiel durch abwertende Sprache oder unerwünschtes Mitleid. Ein Beispiel ist, wenn Menschen mit Behinderungen in beruflichen Kontexten als weniger leistungsfähig angesehen werden und trotz geeigneter Qualifikationen den Job nicht bekommen. Auch die mediale Darstellung ist oft einseitig und stereotyp, was die gesellschaftliche Wahrnehmung beeinträchtigt.
Beispiele: Ein Rollstuhlfahrer, der für alltägliche Tätigkeiten übermäßig gelobt wird, oder die mangelnde Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden.
Quelle: Focus Online
Diskriminierung durch Sprache kann auf verschiedenen Ebenen passieren. Hier die wichtigsten und ihre Bedeutung:
Die Ebenen sind nicht immer trennscharf, denn Diskriminierung passiert oft auf mehreren Ebenen. Außerdem muss der Kontext der Aussagen beachtet werden, z. B. handelt es sich um eine Selbst- oder Fremdbezeichnung? Wer spricht (nicht)? Wer spricht mit wem? Wer wird (nicht) gehört?
Hinweise zu Selbst- und Fremdbezeichnung: Menschen benutzen viele verschiedene Begriffe für ihre Identitäten und Selbstbezeichnungen – auch Menschen innerhalb ein und derselben Gruppe. Da Sprache einem ständigen Wandel unterworfen und eng mit Identitäten, Eigenschaften, Marginalisierung und politischer Mobilisierung verbunden ist, kann es keine dauerhaften verbindlichen Definitionen oder Sprachregelungen geben.
Tipps, die du beachten kannst: In der Regel sollten Selbstbezeichnungen Vorrang gegenüber Fremdbezeichnungen erhalten.
Grundsätzlich gilt es, die Selbstdefinition einer Person zu respektieren. Dennoch kann nicht daraus geschlossen werden, dass andere Menschen die gleiche Bezeichnung auch so verstehen oder sogar angemessen finden.
Der Ausdruck "Bist behindert?" wird oft als Beleidigung verwendet, um jemanden als unfähig oder minderwertig darzustellen. Die Herkunft des Begriffs liegt in der medizinischen Bezeichnung von Menschen mit Einschränkungen. Diese Ausdrucksweise ist diskriminierend, da sie Behinderung als etwas Negatives und Minderwertiges darstellt und die betroffenen Personen auf ihre Beeinträchtigung reduziert.
Quelle: Kompetenznetzwerk DEKI
Die Formulierung "an einer Behinderung leiden" suggeriert, dass eine Behinderung zwangsläufig mit Leid und negativem Erleben verbunden ist. Diese Ausdrucksweise ist diskriminierend, da sie Menschen mit Behinderungen als Opfer darstellt und ihre Lebensqualität herabsetzt. Menschen mit Behinderungen können ein erfülltes und glückliches Leben führen, und die Betonung auf "Leiden" negiert diese Möglichkeit.
Quelle: Agile
Die Formulierung "an den Rollstuhl gefesselt" impliziert, dass der Rollstuhl eine Einschränkung oder ein Gefängnis ist. Tatsächlich ist der Rollstuhl ein Hilfsmittel, das vielen Menschen Mobilität und Unabhängigkeit ermöglicht. Diese Ausdrucksweise ist diskriminierend, da sie den Rollstuhl und damit die Lebenssituation der betroffenen Personen negativ darstellt und sie auf ihre Behinderung reduziert.
Quelle: Der Standard