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Die Welt rückt zusammen: Was bedeutet Globalisierung?

Ein Blick auf die Dinge, die uns täglich umgeben, verrät oft eine weite Reise. Das Smartphone wurde vielleicht in China zusammengebaut, die Jeans in der Türkei genäht und die Banane auf dem Frühstückstisch stammt aus Ecuador. Diese weltweiten Verbindungen sind ein Kennzeichen unserer Zeit und werden mit einem Begriff beschrieben: Globalisierung. Globalisierung bedeutet, dass Menschen, Unternehmen und Staaten auf der ganzen Welt immer enger miteinander vernetzt sind. Diese Vernetzung findet in vielen verschiedenen Bereichen statt und hat die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und miteinander kommunizieren, stark verändert.

Die verschiedenen Gesichter der Globalisierung

Die Globalisierung zeigt sich am deutlichsten in der Wirtschaft. Unternehmen produzieren ihre Waren nicht mehr nur in einem Land, sondern verteilen die einzelnen Schritte auf verschiedene Orte der Welt. Ein Turnschuh kann beispielsweise in Deutschland entworfen werden, das Leder dafür aus Brasilien stammen, die Gummisohle in Malaysia hergestellt und alles zusammen in einem Werk in Vietnam montiert werden, bevor er wieder in Deutschland verkauft wird. Dieser weltweite Handel mit Waren, Dienstleistungen und Geld wird als wirtschaftliche Globalisierung bezeichnet. Große internationale Konzerne spielen dabei eine wichtige Rolle.

Aber die Globalisierung betrifft nicht nur die Wirtschaft. Auch die Kultur wird globaler. Filme aus Hollywood laufen in Kinos auf der ganzen Welt, Musikgruppen aus Südkorea (K-Pop) haben Fans in Europa und amerikanische Fast-Food-Ketten gibt es in fast jeder größeren Stadt. Gleichzeitig verbreiten sich auch Ideen und Traditionen aus anderen Teilen der Welt bei uns. So ist es ganz normal geworden, italienische Pizza, türkischen Döner oder japanisches Sushi zu essen. Die englische Sprache hat sich zu einer Art Weltsprache entwickelt, die viele Menschen als zweite Sprache lernen, um sich international verständigen zu können.

„Globalisierung ist die zunehmende Verflechtung von Gesellschaften und Volkswirtschaften über die Grenzen von Staaten hinweg.“

Auch in der Politik und Gesellschaft ist die Welt enger zusammengerückt. Globale Probleme wie der Klimawandel, die Ausbreitung von Krankheiten oder die Sicherung des Friedens können von einem Land allein nicht gelöst werden. Deshalb arbeiten Staaten in internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen (UNO) oder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen. Gleichzeitig ermöglicht das Internet den Menschen, sich über Grenzen hinweg zu vernetzen, Informationen auszutauschen und sich für gemeinsame Anliegen einzusetzen. Nachrichten und Ideen können sich heute in Sekundenschnelle über den gesamten Globus verbreiten.

Was treibt die Globalisierung an?

Dass die Welt so stark zusammenwachsen konnte, hat vor allem zwei Gründe: technische Erfindungen und politische Entscheidungen. Eine Revolution im Transportwesen machte es möglich, Waren schnell und vor allem günstig über weite Strecken zu befördern. Die Erfindung des standardisierten Containers war hier ein entscheidender Schritt. Diese großen Metallboxen können leicht von Schiffen auf Züge oder Lastwagen umgeladen werden und haben den Welthandel enorm vereinfacht und verbilligt. Auch der Flugverkehr wurde immer schneller und erschwinglicher.

Der zweite große Motor der Globalisierung war die digitale Revolution. Die Entwicklung des Internets, von Satelliten und leistungsfähigen Glasfaserkabeln hat die weltweite Kommunikation grundlegend verändert. Informationen, Daten und Geld können heute innerhalb von Sekunden von einem Ende der Welt zum anderen geschickt werden. Videoanrufe mit Menschen auf anderen Kontinenten sind alltäglich geworden.

„Die wichtigste technologische Voraussetzung für die heutige Globalisierung war die Entwicklung der Mikroelektronik und der digitalen Kommunikationstechnik.“

Neben der Technik spielten auch politische Entscheidungen eine große Rolle. Nach dem Ende des sogenannten Kalten Krieges um 1990 öffneten viele Länder ihre Märkte für den internationalen Handel. Handelshemmnisse wie Zölle, also Abgaben auf importierte Waren, wurden abgebaut. Es wurden Regeln für den freien Handel geschaffen, die es Unternehmen erleichterten, in anderen Ländern zu produzieren und ihre Produkte weltweit zu verkaufen. Diese politische Öffnung hat die wirtschaftliche Globalisierung stark beschleunigt.

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