Umweltverschmutzung durch Nouruz-Feuer
Jedes Jahr am 20. oder 21. März feiern Millionen Menschen weltweit das persische Neujahrsfest Nouruz. Es markiert den Frühlingsbeginn und wird traditionell mit Lagerfeuern, Tänzen und Musik begangen. Doch was als freudiges Ereignis beginnt, hat zunehmend negative Auswirkungen auf die Umwelt. Insbesondere das Verbrennen von Holz und anderen Materialien zur Feier des Mittwochsfeuers (Tschahar Schanbe Suri) führt zu erheblicher Luftverschmutzung.

Besonders in großen Städten wie Teheran und Kabul steigen die Feinstaubwerte während der Feierlichkeiten dramatisch an. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden in Teheran im Jahr 2019 während Nouruz Spitzenwerte von über 200 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft gemessen. Diese Werte übersteigen die empfohlenen Grenzwerte um ein Vielfaches und stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Bewohner dar. Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme nehmen in dieser Zeit signifikant zu.
Umweltaktivisten und Wissenschaftler fordern seit Jahren Maßnahmen zur Reduzierung der Luftverschmutzung während Nouruz. Es wird vorgeschlagen, alternative und umweltfreundlichere Methoden zur Feier des Festes einzuführen, wie zum Beispiel das Verwenden von LED-Lichtern anstelle von Feuer oder das Pflanzen von Bäumen und Blumen zur symbolischen Reinigung der Luft. Doch trotz der Warnungen und Vorschläge bleibt das traditionelle Lagerfeuer ein zentraler Bestandteil der Nouruz-Feierlichkeiten.
Obwohl das Fest eine lange und bedeutende Geschichte hat, muss angesichts der aktuellen Umweltprobleme ein Umdenken stattfinden. Nur durch nachhaltige Anpassungen und öffentliche Aufklärung können die schädlichen Auswirkungen der traditionellen Bräuche gemindert werden, sodass zukünftige Generationen das schöne und symbolträchtige Fest ohne gesundheitliche und ökologische Bedenken genießen können.