Rede Hitlers im Berliner Lustgarten; v. l. n. r. Wilhelm Brückner, Wolf-Heinrich von Helldorff, Joseph Goebbels, Hitler (4. April 1932)

Rede Hitlers im Berliner Lustgarten; v. l. n. r. Wilhelm Brückner, Wolf-Heinrich von Helldorff, Joseph Goebbels, Hitler (4. April 1932)

Von der Demokratie zur Diktatur

Description

Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Dies war der Beginn eines Wandels, der zur Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur führte.

Die Machtergreifung Hitlers

Nach Hitlers Ernennung begann ein Prozess, der als Machtübertragung bezeichnet wird. Bereits am 27. Februar 1933 brach der Reichstagsbrand aus. Der Reichstag, das Parlament des Deutschen Reiches, stand in Flammen. Marinus van der Lubbe, ein niederländischer Kommunist, wurde am Tatort festgenommen und behauptete, er habe den Brand alleine gelegt. Die Nationalsozialisten nutzten dieses Ereignis geschickt aus, um politische Gegner zu beschuldigen und auszuschalten. Am 28. Februar 1933 erließ Hindenburg die Reichstagsbrandverordnung, die wesentliche Grundrechte außer Kraft setzte. Dies führte zu zahlreichen Verhaftungen politischer Gegner, vor allem von Kommunisten und Sozialdemokraten.

Am 23. März 1933 wurde das Ermächtigungsgesetz verabschiedet. Es gab der Regierung die Befugnis, Gesetze ohne Zustimmung des Parlaments zu erlassen, selbst wenn diese gegen die Verfassung verstießen. Dies markierte einen entscheidenden Schritt zur Diktatur, da die Gewaltenteilung aufgehoben wurde. Die Weimarer Republik und ihre demokratischen Strukturen wurden damit de facto beendet.

Gleichschaltung der Institutionen

Nach der institutionellen Machtergreifung begannen die Nationalsozialisten mit der sogenannten Gleichschaltung. Dies bedeutete die erzwungene Eingliederung aller gesellschaftlichen und politischen Institutionen in das nationalsozialistische System. Parteien und Gewerkschaften, die nicht zur NSDAP gehörten, wurden verboten oder integriert. Die NSDAP war ab Juli 1933 die einzige zugelassene Partei.

Auch die Länder und Kommunen wurden gleichgeschaltet. Die föderale Struktur des Reiches wurde abgeschafft und durch eine zentralistische Verwaltung ersetzt. Jegliche Opposition gegen das Regime wurde unterdrückt. Die Medien wurden gleichgeschaltet, und Journalisten, die sich nicht an die NS-Ideologie hielten, wurden entlassen. Jugendliche wurden in der Hitlerjugend und im Bund Deutscher Mädel organisiert und entsprechend indoktriniert. Das gesamte Bildungswesen wurde ebenfalls auf die nationalsozialistische Ideologie ausgerichtet.

Vom Reichskanzler zum Führer

Nach dem Tod von Reichspräsident Hindenburg am 2. August 1934 nutzte Hitler die Gelegenheit, um seine Macht weiter zu festigen. Durch eine Verordnung verschmolz er das Amt des Reichskanzlers mit dem des Reichspräsidenten und nahm den Titel "Führer und Reichskanzler" an. Die Reichswehr leistete nun persönlich Hitler den Fahneneid, was seine absolute Machtposition stärkte.

Die "Nacht der langen Messer" im Juni 1934, in der Hitler die SA, eine eigene paramilitärische Organisation, brutal ausschalten ließ, zeigte seine Bereitschaft, jegliche Bedrohung seiner Machtposition zu beseitigen. Dies sicherte ihm die Loyalität der Reichswehr und den vollständigen Zugriff auf die militärische Macht des Staates.

Diese Schritte markierten den Übergang Deutschlands von einer Demokratie zu einer totalitären Diktatur. Hitler übte uneingeschränkte Macht aus, und die nationalsozialistische Ideologie dominierte das gesamte gesellschaftliche und politische Leben.

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