Hirninfarkt beschreiben - verstehen - handeln

Hirninfarkt beschreiben - verstehen - handeln

Zielsetzung: Die Auszubildenden lernen, Anzeichen eines Hirninfarkts (Schlaganfalls) frühzeitig zu erkennen und in Notfallsituationen angemessen zu handeln. Sie vertiefen ihr Wissen zu Symptomen, Diagnostik, Erstmaßnahmen und Therapieoptionen und reflektieren ihre eigene Rolle im Akutfall.

Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt vermittelt mithilfe eines strukturierten Textes, eines BE-FAST-Quiz, einer Höraufgabe, interaktiver Übungen und einer Reflexionsfrage zentrale Inhalte zum Thema Hirninfarkt. Der Ablauf von der Erstsymptomatik über die Notfallversorgung bis zur Diagnostik und Therapie im Krankenhaus wird praxisnah erläutert. Die Lernenden aktivieren Vorwissen, üben die Anwendung von Fachbegriffen und trainieren ihr situatives Handeln in akuten Pflegesituationen.

Kompetenzen:

  • Erkennen und Deuten typischer Schlaganfall-Symptome (BE-FAST)
  • Strukturierte Reaktion in Notfallsituationen
  • Grundlagenwissen zur Diagnostik und Therapie beim Hirninfarkt
  • Reflexion des eigenen beruflichen Handelns im Akutfall

Zielgruppe und Niveau: Berufsfachschule Pflege; geeignet ab dem 2. Ausbildungsjahr

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Target group and level

Berufsfachschule Pflege; geeignet ab dem 2. Ausbildungsjahr

Subjects

Health and Social Care

Hirninfarkt beschreiben - verstehen - handeln

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Arbeitsauftrag

Notieren Sie:

  • Welche Symptome für Hirninfarkt kennen Sie bereits?
  • Was tun Sie, wenn eine Person in Ihrer Umgebung diese Symptome zeigt?

Platz für Ihre Antworten

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Verdacht auf Schlaganfall


🧠 Was passiert zuerst?

Wenn der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, zählt jede Minute – denn Nervenzellen im Gehirn beginnen bereits kurz nach dem Ereignis zu sterben. Ziel in dieser ersten Phase ist es, weiteren Schaden zu verhindern.


🛑 BE-FAST: Warnzeichen erkennen

Der sogenannte BE-FAST-Test hilft, typische Anzeichen schnell einzuordnen. Die Buchstaben stehen für:

  • Balance: Plötzliche Gleichgewichtsstörungen oder Koordinationsprobleme?
  • Eyes: Sehstörungen, etwa Doppelbilder oder halbseitiger Gesichtsfeldausfall?
  • Face: Hängt ein Mundwinkel oder ist das Gesicht asymmetrisch?
  • Arms: Kann eine Körperseite nicht mehr richtig bewegt werden?
  • Speech: Sind Sprache oder Sprachverständnis plötzlich gestört?
  • Time: Jetzt sofort handeln! Sofort den Notruf wählen!


🚑 Erste Hilfe: Was ist zu tun?

Noch bevor der Rettungsdienst eintrifft, sollte der oder die Betroffene – wenn bei Bewusstsein – mit leicht erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Bei Bewusstlosigkeit ist die stabile Seitenlage wichtig. Angehörige oder Helfende sollten nicht allein lassen, regelmäßig Atmung, Puls und Bewusstsein prüfen und bei Bedarf Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten.

BalanceAchten Sie aufGleichgewichtsstörungen,Fußschwäche oderGangunsicherheiten. EyesSehstörungen, wieDoppelbilder oderUnschärfe, sind häufigeAnzeichen. FaceEin hängender Mundwinkeloder asymmetrischesGesicht deutet auf einenSchlaganfall hin. ArmsPrüfen Sie, ob der PatientSchwierigkeiten hat, einenArm zu heben. SpeechAchten Sie aufverwaschene Sprache,Wortfindungs- oderWortverständnisstörungen. TimeZeit ist entscheidend.Notieren Sie denSymptombeginn undbringen Sie den Patientenschnell in eine Klinik.Hirninfarkt erkennen

Schauen Sie sich das BE-FAST-Schema an und prüfen Sie Ihr Verständnis.

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Hörauftrag

Hören Sie sich die folgende Aussage an und beantworten Sie die Fragen.

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Erste Schritte im Krankenhaus

Im Krankenhaus geht es zunächst darum, rasch herauszufinden, ob es sich um einen Hirninfarkt (durch verstopftes Gefäß) oder eine Hirnblutung handelt. Denn davon hängt die weitere Behandlung ab.

Es werden deshalb verschiedene Untersuchungen durchgeführt:

  • Bildgebung des Gehirns mittels CCT oder cMRT zur Unterscheidung von Infarkt und Blutung
  • Körperliche Untersuchung: Überprüfung von Bewusstsein, Sprache, Bewegung, Gefühlsempfinden und Reflexen
  • Blutuntersuchungen, z. B. auf Blutzucker, Elektrolyte, Entzündungswerte und Gerinnung
  • EKG und Herzmonitoring: Liegt eventuell eine Herzrhythmusstörung wie Vorhofflimmern vor?
  • Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader (Dopplersonografie): Gibt es einen Gefäßverschluss?

Das alles muss sehr schnell gehen – denn je früher die genaue Ursache erkannt wird, desto besser sind die Chancen, Folgeschäden zu begrenzen. Daher gilt in der Notfallmedizin: „Time is brain“ – jede Minute zählt.


Wenn sichergestellt wurde, dass es sich um einen Hirninfarkt handelt, folgt die Therapie. Einige Therapieformen kennen Sie sicherlich bereits aus anderen Bereichen. Diese sind auch bei einem Schlaganfall relevant: Versuchen Sie die Form dem passenden Ziel zuzuordnen.

Ordnen Sie die Therapieform dem jeweiligen Ziel zu.

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Was nehmen Sie mit?

Testen Sie Ihr Wissen mithilfe des Quiz und beantworten Sie im Anschluss die Reflexionsfrage.

Beantworten Sie die Fragen.

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Reflexionsfrage

Stellen Sie sich vor, Sie sind als Pflegekraft auf einer Station oder in einer akuten Situation die erste Person, die Anzeichen eines Schlaganfalls bemerkt.


  1. Wie würden Sie in dieser akuten Situation handeln? Beschreiben Sie die konkreten Schritte, die Sie unternehmen würden – auch im Hinblick auf Kommunikation und Sicherheit.
  2. Welche Beobachtungen würden Sie dokumentieren, und warum ist das wichtig?
  3. Was war für Sie persönlich die wichtigste Erkenntnis aus diesem Arbeitsblatt – auch in Bezug auf Ihre zukünftige Rolle als Pflegefachkraft?

Platz für Ihre Antwort