Finanzierung von Unternehmen

Finanzierung von Unternehmen

Zielsetzung:

Die Lernenden verstehen, warum Unternehmen in verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus Kapital benötigen und welche Finanzierungsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen. Sie lernen, zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung zu unterscheiden und entwickeln ein Bewusstsein für die Vor- und Nachteile verschiedener Finanzierungsformen.

Inhalte und Methoden:

Der Arbeitsbogen beginnt mit einem Einstieg in die TV-Show „Die Höhle der Löwen“, um die Bedeutung von Kapitalbeschaffung für Unternehmen zu verdeutlichen. Die Lernenden analysieren, wofür Unternehmen in verschiedenen Phasen (Gründung, Expansion, Tagesgeschäft, Krisen) Geld benötigen. Sie informieren sich über eine Finanzierungsart im Detail und lernen die Vor- und Nachteile kennen.

Kompetenzen:

  • Analytisches Denken und Problemlösung
  • Anwendung wirtschaftlicher Grundkenntnisse
  • Entscheidungsfähigkeit und Risikobewusstsein
  • Reflexion über die Bedeutung von Finanzierungsstrategien

Zielgruppe und Niveau:

Ab Klasse 9

ZM
AP
BT
CW

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Target group and level

Ab Klasse 9

Subjects

Economics

Finanzierung von Unternehmen

🎬 Hier findest du einen Werbeclip für die Fernsehshow "Die Höhle der Löwen"

Schau dir den Clip an und überlege: Warum nehmen die Teilnehmenden an "Die Höhle der Löwen" teil?

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Einleitung

In diesem Arbeitsblatt geht es um die Finanzierung von Unternehmen. Du lernst, welche verschiedenen Möglichkeiten Firmen nutzen können, um Kapital zu beschaffen und sich zu finanzieren.

📝 Überlege, wofür Unternehmen Kapital benötigen. Beachte dabei verschiedene Phasen (Unternehmensgründung, Expansion u. ä.).

Wofür Unternehmen Geld benötigen

In der beliebten TV-Show „Die Höhle der Löwen“ stellen Gründer:innen ihre Ideen den sogenannten „Löwen“ vor – erfahrenen Investor:innen, die entscheiden, ob sie in das Unternehmen investieren wollen. In jeder Episode wird schnell klar: Geld ist für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung, und der Bedarf an Kapital verändert sich je nach Phase des Unternehmens. Egal ob in der Gründungs-, Expansions-, Tagesgeschäfts- oder Krisenphase – Kapital ist das Lebenselixier eines Unternehmens.

In der Gründungsphase geht es darum, eine Idee in die Realität umzusetzen. Gründer:innen benötigen Startkapital, um die ersten Schritte zu machen. Die ersten finanziellen Mittel werden in die Entwicklung eines Prototyps, die Durchführung von Marktforschung und die Registrierung von Patenten und Marken gesteckt. Doch auch für Büroeinrichtung, Marketingmaßnahmen und die Einstellung von Mitarbeiter:innen braucht es Geld. Wer sich beispielsweise in der Höhle der Löwen präsentiert, hofft auf genau dieses Kapital, um die ersten großen Schritte zu gehen.

Steht das Unternehmen nach der Gründung auf soliden Füßen, kommt die Expansionsphase. Hier ist es entscheidend, dass Kapital bereitsteht, um das Geschäft zu vergrößern. Das bedeutet unter anderem, neue Märkte zu erschließen, zusätzliche Standorte zu eröffnen oder das Produktportfolio zu erweitern. Auch die Automatisierung von Geschäftsprozessen und die Einstellung weiterer Mitarbeiter:innen erfordern finanzielle Mittel. Wer in dieser Phase nicht genügend Kapital aufbringen kann, läuft Gefahr, das Wachstum zu gefährden.

Im laufenden Betrieb wird ebenfalls ständig Kapital benötigt. Vom Einkauf von Rohstoffen über die Bezahlung der Gehälter bis hin zu Mieten und Marketingausgaben – das tägliche Geschäft muss rundlaufen. Auch Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Wartung von Maschinen erfordern regelmäßige finanzielle Mittel. Ein gutes Finanzmanagement ist daher unverzichtbar, damit das Unternehmen immer genug Liquidität hat, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können.

Krisenzeiten sind eine der größten Herausforderungen für jedes Unternehmen. Hier sind finanzielle Mittel von entscheidender Bedeutung, um das Überleben zu sichern. Ob durch Notkredite, staatliche Unterstützung oder eine Umstrukturierung von Schulden – in solchen Zeiten müssen Unternehmen finanziell flexibel bleiben. Wer gut vorbereitet ist und über Rücklagen verfügt, kann Krisen besser überstehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unternehmen in jeder Phase ihres Lebenszyklus unterschiedliche finanzielle Bedürfnisse haben. Vom Startkapital über Investitionen in Wachstum bis hin zur Liquidität im Alltag ist Kapital ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Fähigkeit, in jeder Phase die richtigen finanziellen Mittel zu beschaffen, ist entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens – und genau hier setzen viele Gründer:innen in „Die Höhle der Löwen“ auf die Expertise der Investor:innen.

📝 Aufgabe

📝 Aufgabe

Fremdfinanzierung

Die Fremdfinanzierung ist eine gängige Methode zur Kapitalbeschaffung für Unternehmen, bei der Kapital von externen Geldgebern bereitgestellt wird. Im Gegensatz zur Eigenfinanzierung stammt es nicht von den Eigentümern selbst. Es handelt sich somit um eine Form der externen Finanzierung. Unternehmen greifen auf Fremdfinanzierung zurück, um Investitionen zu tätigen, Betriebsmittel zu beschaffen oder kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken.

Eine der bekanntesten Formen der Fremdfinanzierung ist das Bankdarlehen. Hierbei leiht sich ein Unternehmen Geld von einer Bank und verpflichtet sich, es zu einem festgelegten Zinssatz und innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückzuzahlen. Bankdarlehen sind oft die erste Wahl, da sie relativ flexibel und einfach zu beschaffen sind. Allerdings können hohe Zinsen und strenge Kreditbedingungen die Attraktivität mindern. Eine weitere Möglichkeit ist das Leasing, bei dem Unternehmen Vermögenswerte wie Maschinen, Fahrzeuge oder Immobilien mieten. Dies ermöglicht große Anschaffungen, ohne hohe Anfangskosten aufbringen zu müssen. Allerdings sind die Gesamtkosten oft höher als bei einem direkten Kauf.

Eine moderne Form der Fremdfinanzierung ist das Crowdfunding. Über Online-Plattformen sammeln Unternehmen kleine Beträge von vielen Unterstützern. Besonders Start-ups und innovative Projekte profitieren davon, da sie nicht nur Kapital, sondern auch Marktakzeptanz und Kundenbindung gewinnen können. Der Erfolg ist jedoch nicht garantiert, und es bedarf erheblicher Marketinganstrengungen, um genügend Unterstützer zu überzeugen. Ein weiteres Instrument der Fremdfinanzierung ist der Factoring-Vertrag. Dabei verkauft ein Unternehmen seine Forderungen an ein Factoring-Unternehmen, um sofort Liquidität zu erhalten. Dies verbessert die Liquidität und reduziert das Risiko von Zahlungsausfällen, jedoch sind die Kosten oft höher als bei traditionellen Finanzierungsformen.

Die Fremdfinanzierung bietet viele Vorteile. Sie ermöglicht eine schnelle Kapitalbeschaffung für Investitionen oder laufende Kosten, ohne die Eigentumsanteile zu verwässern. Zudem sind Zinsaufwendungen in vielen Ländern steuerlich absetzbar. Die Vielzahl an Optionen wie Kredite, Leasing oder Crowdfunding gibt Unternehmen die Flexibilität, die für ihre spezifischen Bedürfnisse passende Lösung zu wählen.

Es gibt jedoch auch Nachteile. Zins- und Tilgungszahlungen können die Liquidität belasten, besonders in finanziellen Engpässen. Eine hohe Fremdkapitalquote erhöht das Insolvenzrisiko, da Gläubiger Vorrang vor den Eigentümern haben. Zudem können strenge Kreditauflagen die unternehmerische Freiheit einschränken. Bei Leasingverträgen beispielsweise sind Unternehmen langfristig an die Zahlungen gebunden, was ihre finanzielle Flexibilität einschränken kann. Auch beim Crowdfunding kann der hohe Aufwand für Marketing und die Notwendigkeit, viele Unterstützer zu überzeugen, eine Herausforderung darstellen.

Insgesamt erfordert die Entscheidung für eine Fremdfinanzierung eine sorgfältige Abwägung der Vorteile und Risiken. Unternehmen sollten ihre spezifischen finanziellen Bedürfnisse, ihre aktuelle finanzielle Situation und die langfristigen Auswirkungen der verschiedenen Finanzierungsformen berücksichtigen, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen.

Verbinde die Fachwörter mit den passenden Definitionen.

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Welche Finanzierungsmethode würdest du für ein eigenes Unternehmen bevorzugen?