Diskriminierungssensibler Unterricht: Privilegien & Diskriminierung (Grundschule)

Diskriminierungssensibler Unterricht: Privilegien & Diskriminierung (Grundschule)

Zielsetzung: Die Schüler:innen lernen, Privilegien und Diskriminierung in unserer Gesellschaft zu erkennen und zu reflektieren. Sie setzen sich dabei mit unterschiedlichen Lebensrealitäten auseinander und entwickeln Empathie für benachteiligte Gruppen.

Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt führt mithilfe einer Rollenübung („Privilegien-Wettrennen“) und kindgerechten Texten sowie Audios in zentrale Konzepte wie Privileg, Diskriminierung usw. ein. Die Schüler:innen versetzen sich in unterschiedliche Rollen, reagieren auf Aussagen mit Bewegung und Auswertung im Klassengespräch. Im Anschluss vertiefen sie ihr Wissen durch verständliche Definitionen, Reflexionsfragen und Zuordnungsübungen.

Kompetenzen:

Perspektivübernahme und soziale Sensibilisierung

Verständnis gesellschaftlicher Ungleichheit und Diskriminierungsformen

Kritisches Denken und Reflexionsfähigkeit

Förderung von Empathie und Gerechtigkeitsempfinden

Zielgruppe und Niveau: Grundschule, ab Klassenstufe 3/4


Triggerwarnung: Die genannten Begriffe oder Redewendungen können belastende Erinnerungen und damit verbundene starke Emotionen auslösen.

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Target group and level

Grundschule, ab Klassenstufe 3/4

Subjects

Germannon-subject specific contentEthics

Diskriminierungssensibler Unterricht: Privilegien & Diskriminierung (Grundschule)

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Das Privilegien-Wettrennen

Diese Übung kannst du alleine oder mit einer Gruppe machen. Leg dir ein Blatt zurecht (am besten mit Kästchen) und zeichne einen Anfangspunkt ein. Ziehe eine Rollenkarte. Versetze dich in deine Rolle und stelle dir hierfür folgende Fragen:

  • Wie lebst du?
  • Verdienst du eher viel oder wenig Geld?
  • Kennst du viele Menschen, die so sind wie du?
  • Wo erlebst du regelmäßig Einschränkungen oder sogar Ausgrenzung?
  • Wie sieht dein soziales Umfeld sonst so aus?


Höre nun die Statements. Wenn du (in deiner Rolle) die Aussagen oder Fragen mit "Ja" beantworten würdest, gehe jedes Mal einen Schritt (z. B. ein Kästchen) mit deiner Rolle vor (z. B. mit einer Münze oder etwas anderem). Wenn nicht oder neutral, bleibst du stehen. Mache ein Kreuzchen auf der letzten Position deiner Rolle.


Wiederhole die Übung mit einer anderen Rolle.

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Rollenkarten

Du bist eine 26-jährige alleinerziehende Mutter, weiß-deutsch, keine Religion
Du bist eine 16-jährige geflüchtete Person aus Syrien, die in einem Geflüchtetenlager untergebracht ist, muslimisch
Du bist eine 20-jährige geflüchtete Person aus dem Kongo, ausländischer Schulabschluss, christlich
Du bist ein 19-jähriger Abiturient mit deutschem Pass, Eltern türkischer Herkunft, keine Religion
Du bist 17 Jahre alt, männlich, weiß, farbenblind und in einer handwerklichen Ausbildung.
Du bist 12 Jahre alt, männlich, weiß-deutsch, katholisch, und hast eine Sehbehinderung.
Du bist 10 Jahre alt, weiblich, Schwarz, muslimisch.
Du bist 13 Jahre alt, weiblich, weiß, benutzt einen Rollstuhl.
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Statements zum Anhören

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Das Wettrennen

Stell dir nun vor, es findet ein Wettrennen statt. Verschiedene Läufer und Läuferinnen starten von unterschiedlichen Positionen oder mit deutlichem zeitlichen Vorsprung. Das sind die Endpositionen der Rollenkarten der Übung zuvor. Schaue dir die Positionen an.


Überlege und diskutiere mit deiner Klasse oder mit deiner Sitznachbarin/deinem Sitznachbarn:

  • Wer gewinnt das Rennen?
  • Für wen ist das Rennen leichter?
  • Für wen ist es schwerer?
  • Wie würde ein gerechter Wettlauf aussehen?


Unsere Welt oder Gesellschaft kann man mit einem solchen Rennen vergleichen. Denn auch in unserem Alltag haben nicht alle Menschen die gleichen Startpositionen. Manche haben es leichter, manche haben es schwerer.


Diejenigen, die es leichter haben, haben bestimmte Privilegien oder Vorteile, die andere nicht besitzen. Andere haben diese Vorteile nicht und haben es dadurch schwerer im Leben. Sie sind anders und werden ungerecht behandelt - Das nennt man Diskriminierung.

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Diskriminierung

Doch wie kann sich Diskriminierung zeigen? Lerne zwei Formen kennen, indem du die Definitionen liest (oder hörst) und die Aufgaben löst.

Definition von Ableismus

Ableismus ist, wenn Menschen mit Behinderungen unfair behandelt werden. Das passiert oft, weil andere denken, dass sie weniger können oder anders sind. Ableismus kann viele Formen haben, zum Beispiel wenn jemand im Rollstuhl nicht in ein Gebäude kommt, weil es keine Rampe gibt. Oder wenn ein Lehrer denkt, dass ein Kind mit Hörgerät nicht so gut lernen kann.

Ein Beispiel ist, wenn der Busfahrer genervt ist, weil er die Rampe für eine Rollstuhlfahrerin ausziehen muss. Ein anderes Beispiel ist, wenn Leute überrascht sind, dass jemand mit einer Gehbehinderung arbeitet. Das zeigt, dass sie denken, diese Person kann weniger, nur weil sie eine Behinderung hat.

Menschen mit Behinderungen wollen genauso behandelt werden wie alle anderen. Sie möchten, dass man ihnen zuhört und sie respektiert. Jeder kann helfen, indem er freundlich und offen ist und nicht sofort annimmt, dass jemand weniger kann, nur weil er eine Behinderung hat.

Quelle: GoStudent

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Wahr oder falsch?

Was ist Rassismus?

Rassismus bedeutet, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion schlechter behandelt werden. Das ist unfair und gemein. Rassisten denken, dass sie besser sind als andere, nur weil diese anders aussehen oder aus einem anderen Land kommen.

Beispiel: Ein Kind mit dunkler Hautfarbe darf nicht mitspielen, nur weil es anders aussieht. Ein anderes Beispiel ist, wenn jemandem gesagt wird, er sei weniger schlau, nur weil er eine andere Sprache spricht.

Rassismus ist falsch, weil jeder Mensch gleich viel wert ist. Es ist wichtig, dass wir alle freundlich zueinander sind und niemanden wegen seines Aussehens oder seiner Herkunft ausschließen.

Quelle: Helles Köpfchen

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Abschluss

Prüfe dein Wissen.

Um welche Diskriminierungsform handelt es sich?