Die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme über eine PEG sichern

Die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme über eine PEG sichern

Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden die fachgerechte und menschliche Versorgung von Patient:innen mit einer Perkutanen Endoskopischen Gastrostomie (PEG)-Sonde zu vermitteln. Der Fokus liegt auf der Sicherung der Ernährung, der Komplikationsprävention und der Gestaltung eines positiven Erlebnisses trotz Sondennahrung.


Inhalte und Methoden:

Ein Fallbeispiel dient als Grundlage. Die Methoden umfassen Auswahl der richtigen Aussagen zum Textverständnis, offene Fragen zu Pflegevorbereitungen, aufrechter Lagerung und Beobachtung während der Ernährung, Gruppenarbeit zur Planung eines positiven „Esserlebnisses“ unter Einbezug von Sinneserfahrungen, Atmosphäre und Kommunikation sowie Reflexionsfragen zur Komplikationsprävention und korrekten Sondenhandhabung.


Kompetenzen:

  • Spezifisches Fachwissen: Beherrschen der Prozeduren und Sicherheitsmaßnahmen bei der PEG-Ernährung
  • Komplikationsprävention: Erkennen und Vermeiden von Risiken (Aspiration, Refeeding-Syndrom, verstopfte Sonde)
  • Empathie und Kommunikation: Gestaltung einer menschenwürdigen und positiven Umgebung trotz künstlicher Ernährung


Zielgruppe und Niveau: Das Arbeitsblatt richtet sich an Personen in Pflegeberufen bzw. in der entsprechenden Ausbildung.

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Target group and level

Personen in Pflegeberufen bzw. in der entsprechenden Ausbildung

Subjects

PedagogyHealth and Social Care

Die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme über eine PEG sichern

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Grundlage

Eine perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) ist eine künstliche Verbindung zwischen der Bauchdecke und dem Magen. Über diese können Nahrung, Flüssigkeit und Medikamente direkt verabreicht werden. Die PEG dient der Sicherung der Ernährung, wenn eine orale Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich oder ausreichend ist.

Bei der Anwendung ist auf Hygiene, korrekte Handhabung und Kontrolle der Sonde zu achten. Vor und nach der Gabe wird die Sonde häufig gespült, um Ablagerungen zu vermeiden. Der Oberkörper des Patienten / der Patientin sollte während und nach der Ernährung hochgelagert sein. Außerdem werden Allgemeinzustand, Stoma und Verdauung beobachtet, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Ernährungssicherung über PEG bei schwerer Dysphagie nach Schlaganfall

Maria Oliveira ist 81 Jahre alt und stammt aus Portugal. Nachdem sie einen schweren ischämischen Schlaganfall erlitt, wurde sie mit ausgeprägter halbseitiger Lähmung und einer schweren Dysphagie in ein deutsches Pflegeheim aufgenommen. Die medizinische Diagnose umfasst neben dem Schlaganfall eine chronische Hypertonie und einen bereits bestehenden Diabetes Typ 2. Aufgrund der ausgeprägten Schluckstörung und damit verbundenen Aspirationsgefahr kann Maria keine ausreichende Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr mehr oral aufnehmen. In der Folge kam es zu einem deutlichen Gewichtsverlust und Anzeichen von Mangelernährung mit reduzierter Muskelkraft und zunehmender Schwäche. Der Ernährungszustand verschlechterte sich weiter, trotz verschiedener Versuche mit angedickter Kost und intensiver Unterstützung durch das Pflegepersonal sowie Logopädie. Schließlich erfolgte die Anlage einer perkutane endoskopischen Gastrostomie (PEG), um die kontinuierliche Versorgung mit Nährstoffen und Flüssigkeit sicherzustellen und Komplikationen wie Infektionen oder Wundheilungsstörungen vorzubeugen.

In der pflegerelevanten Situation steht die regelmäßige Überprüfung des Ernährungszustands und die sachgerechte Versorgung der PEG im Vordergrund. Dabei zeigt Maria aufgrund ihrer kulturellen Prägung einen hohen Gesprächs- und Informationsbedarf, der durch das interdisziplinäre Team und muttersprachliche Bezugspersonen unterstützt wird. Als Ressource bleibt ihr das intakte Bewusstsein und der Wunsch, aktiv am sozialen Leben teilzunehmen. Zu den Problemen zählen neben der Immobilität und dem Risiko weiterer Komplikationen die Gefahr der sozialen Isolation und die psychische Belastung durch den Verlust der oralen Ernährung. Die Pflege orientiert sich daher an einer ganzheitlichen Betrachtung von physischen, emotionalen und kulturellen Bedürfnissen.

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Gruppenarbeit

Stellen Sie sich vor, Sie sind die Pflegekräfte der betroffenen Person. Auch wenn sie über die PEG ernährt wird, soll das Essen zu einem positiven Erlebnis für sie werden.

Arbeiten Sie in der Gruppe oder zu zweit und planen Sie konkrete Maßnahmen in drei Bereichen:

1. Sinneserfahrungen verbessern:

Wie können Sie Gerüche, Geschmack, Aussehen oder Geräusche einbeziehen?

2. Umgebung und Atmosphäre gestalten:

Wie sollte der Raum oder der Tisch gestaltet sein?

3. Kommunikation & Zuwendung:

Wie sprechen Sie mit dem Patienten / der Patientin, damit er/sie sich sicher und wohl fühlt?

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Reflexion & Transfer

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Zusatzaufgabe

Überlegen Sie gemeinsam, wie trotz künstlicher Ernährung ein positives „Ess-Erlebnis“ ermöglicht werden kann. Planen Sie dabei Maßnahmen in drei Bereichen:

Sinneserfahrungen:

  • Berücksichtigen Sie Gerüche, Geschmack, Geräusche oder visuelle Aspekte

Umgebung & Atmosphäre:

  • Gestalten Sie Tischgestaltung, Licht, Sitzposition, Ruhe

Kommunikation & Zuwendung:

  • Beziehen Sie Gespräch, Erklärungen, Nähe ein

Praktische Umsetzung:

Bringen Sie für die nächste Unterrichtsstunde kleine Dinge mit, die Sie in Ihrer Gruppe als positiv für die Ess-Atmosphäre erachten. Das können zum Beispiel folgende Materialien sein:

  • Duftstoffe oder aromatisierte Getränke
  • Dekorationen oder Servietten für den Tisch
  • Musik oder Geräusche, die beruhigen
  • Bilder oder Gegenstände, die Erinnerungen wecken
  • Kurze Texte oder Gesprächsimpulse über Lieblingsspeisen


Planung: