Gedankenexperiment: Wie könnte KI die Pflege verändern?
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, die Lernenden in die Lage zu versetzen, die Chancen und Risiken des Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI) in der Pflege kritisch zu bewerten. Durch ein Gedankenexperiment sollen sie über die zukünftige Rolle von KI in der Pflege reflektieren.
Inhalte und Methoden: Ein kurzer Text beschreibt ein Gedankenexperiment, indem die KI Routineaufgaben automatisiert, die Effizienz steigert und die Patientenversorgung personalisiert. Gleichzeitig werden die Risiken, wie der Datenschutz und der mögliche Verlust des menschlichen Kontakts, beleuchtet. Die Lernenden sollen die Vor- und Nachteile analysieren und in Reflexionsfragen ethische Dilemmata wie die Verantwortung bei KI-Fehlern erörtern.
Kompetenzen:
- Kritisches Denken: Die Fähigkeit, die Chancen und Risiken einer Technologie (KI) abzuwägen
- Zukunftsorientiertes Denken: Die Fähigkeit, zukünftige Szenarien zu analysieren
- Problemlösung: Reflexion über ethische Herausforderungen
- Kommunikationskompetenz: Das Ausdrücken und Begründen der eigenen Meinung
Zielgruppe und Niveau: Schüler:innen und Auszubildende
BNE:
- 3. Ziel - Gesundheit und Wohlergehen: Das Arbeitsblatt behandelt die Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch Technologie und die Entlastung der Pflegekräfte.
- 9. Ziel - Industrie, Innovation und Infrastruktur: Die Integration von KI ist ein Beispiel für technologische Innovation zur Steigerung der Effizienz in der Gesundheitsinfrastruktur.
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Schüler:innen und Auszubildende
Subjects
Gedankenexperiment: Wie könnte KI die Pflege verändern?


Was ist ein Gedankenexperiment?
Ein Gedankenexperiment ist eine gedankliche Probehandlung: Wir stellen uns vor, was passieren würde, wenn bestimmte Dinge eintreten, auch wenn es sie heute noch nicht gibt. So können wir Chancen, Risiken und Folgen besser einschätzen.

Arbeitsauftrag
Denken Sie kurz über folgende Fragestellung nach und notieren Sie Ihre wichtigsten Gedanken dazu. Diskutieren Sie anschließend mit dem Rest des Kurses über Ihre Ergebnisse.
Frage

Künstliche Intelligenz in der Pflege?
Lesen Sie den Informationstext und beantworten Sie die folgenden Fragen.
Wie KI heute schon in der Pflege verwendet wird
Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet Technologien, die Maschinen das Lernen und die Erfüllung komplexer Aufgaben ermöglichen. Im Bereich der Pflege gewinnt sie zunehmend an Bedeutung, insbesondere aufgrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels. KI bietet zahlreiche Chancen: Sie kann Pflegekräfte bei Routinetätigkeiten wie Dokumentation und Terminplanung unterstützen und durch Pflegeassistenzsysteme, wie Roboter, die Mobilisation und den Transport erleichtern. KI-gestützte Sensoren überwachen Vitalwerte und erkennen Risikosituationen, während sie eine personalisierte Pflege durch die Analyse von Patientendaten ermöglicht. Sprachassistenten und Chatbots bieten zudem soziale Unterstützung. Doch es gibt auch Herausforderungen, wie den Datenschutz bei Gesundheitsdaten, die Abhängigkeit von Technik und ethische Fragen zur Empathiefähigkeit von KI. Die Kosten und Zugänglichkeit solcher Technologien könnten soziale Ungleichheiten verstärken, und die Arbeitsplatzveränderungen bergen das Risiko der Verdrängung von Pflegekräften. In Zukunft könnte KI Pflegekräfte entlasten und ihnen mehr Zeit für zwischenmenschliche Zuwendung bieten, während ein hybrides Pflegeteam von Mensch und Maschine entsteht. KI kann die Pflege ergänzen, doch eine Balance zwischen Technik und Menschlichkeit ist essenziell. Die Zukunft hängt stark von ethischer Gestaltung und politischer Regulierung ab.

Arbeitsauftrag
Lesen Sie das Gedankenexperiement mit dem dazugehörigen fiktiven Interview zum vorliegendem Thema.
Zeichnen Sie die geschilderte Zukunftsvision und beantworten Sie die Fragen.
Pflege der Zukunft im Jahr 2050: Künstliche Intelligenz im Krankenhaus
Im Jahr 2050 hat die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Krankenhäusern eine neue Dimension erreicht. KI-Systeme übernehmen administrative Aufgaben wie die Dokumentation und Terminplanung, wodurch Pflegekräfte mehr Zeit für die direkte Betreuung der Patient:innen gewinnen. Intelligente Assistenzsysteme analysieren Gesundheitsdaten in Echtzeit, was eine präzise und personalisierte Versorgung ermöglicht. Diese Systeme sind in der Lage, Muster in den Vitaldaten zu erkennen und mögliche Risiken frühzeitig zu melden.
Die Vorteile für Pflegekräfte liegen in der Entlastung von Routinetätigkeiten und der Möglichkeit, sich verstärkt auf menschliche Interaktion zu konzentrieren. Patient:innen profitieren von einer verbesserten Diagnosegenauigkeit und einer empathischen Pflege, die durch die KI-Technologie unterstützt wird. Allerdings bergen diese Entwicklungen auch Herausforderungen: Der Datenschutz bleibt ein zentrales Thema, da sensible Gesundheitsdaten verarbeitet werden. Zudem besteht die Gefahr einer Abhängigkeit von Technik, die den menschlichen Kontakt minimieren könnte.
Trotz der technologischen Fortschritte ist die menschliche Fürsorge unverzichtbar. KI dient als Ergänzung und nicht als Ersatz für die zwischenmenschliche Betreuung. Die ethische Verantwortung bei der Nutzung von KI-Technologien bleibt bei den Pflegekräften. Die Zukunft der Pflege hängt von einer ausgewogenen Balance zwischen technologischen Innovationen und menschlicher Nähe ab.
Interview
Interviewer: Hallo! Heute sprechen wir mit einer Expertin im Bereich der Pflege, Dr. Anna Müller, die viel über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Pflege weiß. Frau Müller, könnten Sie uns zunächst etwas über sich erzählen?
Dr. Anna Müller: Hallo! Ja, gerne. Ich bin promovierte Pflegewissenschaftlerin und beschäftige mich seit über zehn Jahren mit der Integration von KI-Technologien in den Pflegebereich. Mein Team und ich forschen an der Universität Bremen und haben mehrere Studien zur Optimierung der Pflege durch KI veröffentlicht.
Interviewer: Seit wann wird die Forschung zur KI in der Pflege betrieben?
Dr. Anna Müller: Die intensive Forschung begann vor ungefähr zwei Jahrzehnten, als erste KI-Systeme für administrative Tätigkeiten in Pflegeeinrichtungen entwickelt wurden. Mittlerweile sind wir in der Lage, KI für komplexere Aufgaben wie die Gesundheitsüberwachung und Diagnostik einzusetzen.
Interviewer: Was wissen wir heute über den Einsatz von KI in der Pflege?
Dr. Anna Müller: Heute wissen wir, dass KI die Pflegekräfte bei Routinetätigkeiten entlasten kann. Studien zeigen, dass durch KI-gestützte Systeme, wie sie von der Universität Bremen untersucht wurden, die Qualität der Pflege verbessert und die Patientensicherheit erhöht werden kann.
Interviewer: Welche Fragen konnten wir bereits beantworten?
Dr. Anna Müller: Wir haben geklärt, dass KI in der Lage ist, Muster in Vitaldaten zu erkennen und Risiken frühzeitig zu melden. Dies ermöglicht eine proaktive Gesundheitsüberwachung. Auch die Entlastung der Pflegekräfte durch administrative Unterstützung ist gut dokumentiert.
Interviewer: Welche Fragen sind noch offen?
Dr. Anna Müller: Offen sind Fragen zur ethischen Verantwortung bei der Nutzung von KI und deren Einfluss auf die zwischenmenschliche Betreuung. Wir müssen weiterhin erforschen, wie der Datenschutz gewährleistet wird und welche sozialen Auswirkungen die Technologie hat.
Interviewer: Vielen Dank, Frau Müller, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mit uns zu sprechen!
Dr. Anna Müller: Sehr gerne! Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen Einblick in die spannende und sich ständig weiterentwickelnde Welt der KI in der Pflege geben.
Zeichnen Sie die geschilderte Zukunftsvision.
Lösung für die Lehrkraft


Reflexion & Transfer
Beantworten Sie die Fragen mit dem erlernten Wissen.

Zusatzaufgabe
Begründen Sie, ob Sie den Tweets zustimmen oder nicht.

Max Mustermann @@MaxPflegeExperte
KI in der Pflege ist ein Gamechanger! Endlich können wir uns auf das Wesentliche konzentrieren - die menschliche Betreuung. #ZukunftDerPflege #Effizienz

Anna Schmidt @@AnnaMedTech
Die personalisierte Versorgung durch KI führt zu höheren Heilungschancen und Zufriedenheit der Patient:innen. Ein echter Fortschritt! #Gesundheit2050 #Technologie

Lisa Müller @@LisaPflegeAktiv
Wir dürfen die menschliche Komponente der Pflege nicht verlieren! Technologie sollte unterstützen, nicht ersetzen. #PflegeMitHerz #Datenschutz

Markus Klein @@MarkusDataSafe
Datenschutz bleibt eine große Herausforderung. Wir müssen sicherstellen, dass sensible Gesundheitsdaten geschützt sind. #TechnologieRisiko #Gesundheitsdaten