Mikroschulung zur Stomaversorgung

Mikroschulung zur Stomaversorgung

Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden die fachgerechte Durchführung der Stomaversorgung zu vermitteln und sie für die psychischen und sozialen Herausforderungen der Patient:innen zu sensibilisieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Anleitung zur Selbstversorgung und dem Umgang mit Ängsten.


Inhalte und Methoden: Ein Text definiert ein Stoma und unterscheidet die Hauptarten: Ileostoma (flüssiger Stuhl), Colostoma (geformter Stuhl) und Urostoma (Harnableitung). Ein weiterer Abschnitt listet die notwendigen Materialien auf. Das Fallbeispiel beleuchtet die Herausforderung der Anpassung, die Belastung durch die Veränderung des Körperbilds und den Bedarf an intensiver Anleitung zur Selbstversorgung und Beratung. Die Methoden des Arbeitsblattes umfassen Fragen zu den benötigten Materialien und hygienischen Maßnahmen vor der Versorgung, Entwicklung von Strategien zur schrittweisen Anleitung zur Selbstversorgung, die Festlegung kleiner Lernziele und die Auswahl geeigneter Schulungsmethoden.


Kompetenzen:

  • Spezifisches Fachwissen: Kenntnis der Stoma-Arten und der korrekten Versorgungsschritte
  • Patient:innenedukation: Planung von didaktischen und schrittweisen Anleitungen zur Selbstversorgung
  • Psychosoziale Betreuung: Empathischer Umgang mit den psychischen Belastungen und Ängsten der Patient:innen


Zielgruppe und Niveau: Das Arbeitsblatt richtet sich an Personen in Pflegeberufen.

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Target group and level

Personen in Pflegeberufen

Subjects

Health and Social Care

Mikroschulung zur Stomaversorgung

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Definition

Ein Stoma ist eine operative Öffnung, die einen Darm- oder Harnabschnitt nach außen führt, um Ausscheidungen abzuleiten.


Hauptarten von Stoma:

Ein Ileostoma leitet den Dünndarm ab, wodurch meist flüssiger Stuhl entsteht und häufig Spülungen nötig sind. Ein Colostoma leitet den Dickdarm ab, der Stuhl ist oft geformt und kann in einem diskreten Beutel gesammelt werden. Ein Urostoma dient der Harnableitung, der Urin fließt ständig und wird meist in einem Pouch oder Beutel aufgefangen.


Materialien für die Versorgung:

  • Hautschutzplatten / Hautschutzfolie
  • Stomabeutel (ein- oder zweiteilig)
  • Fixier- und Klebematerialien
  • Pflegemittel für die Haut (Creme, Puder)
  • Handschuhe, Desinfektionsmittel, Abwurfbehälter


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Arbeitsauftrag

Lesen Sie den Text und beantworten Sie die Fragen.

Ordnen Sie die folgenden Schritte zur Versorgung eines Stomas.

Alltag mit einem Ileostoma: Herr Behrens’ neue Lebensrealität

Herr Behrens ist ein 62-jähriger Patient mit deutsch-niederländischen Wurzeln, bei dem nach einem mechanischen Ileus ein endständiges Ileostoma angelegt wurde. Das Stoma befindet sich im rechten Unterbauch und leitet den Dünndarminhalt beständig und in flüssiger Form über die Bauchdecke ab. In seiner aktuellen Situation erlebt Herr Behrens die Umstellung auf das Leben mit einem Ileostoma als herausfordernd, insbesondere im Hinblick auf die regelmäßige Versorgung des Stomas und die Anpassung der Ernährung. Pflegefachkräfte und Stomatherapeut:innen achten darauf, dass Herr Behrens gezielt im Umgang mit dem Versorgungssystem geschult wird, um Hautreizungen im peristomalen Bereich zu vermeiden und die Stomaversorgung eigenständig durchführen zu können. Zu seinem Pflegebedarf zählen die aufmerksam geführte Beobachtung möglicher Komplikationen wie Entzündungen oder Prolaps, das Management der Stomaausscheidung sowie die Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr. Individuelle Beratung zu sportlichen Aktivitäten und psychosoziale Begleitung unterstützen Herr Behrens dabei, ein neues positives Körperbild zu entwickeln und an Lebensqualität zu gewinnen.

Bringen Sie die folgenden Schritte in die richtige Reihenfolge

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Gruppenarbeit

Gehen Sie in 3er-4er-Gruppen zusammen und entwickeln Sie Strategien, wie der Patient / die Patientin schrittweise an die eigenständige Stomaversorgung herangeführt wird, welche Schulungsmethoden geeignet sind und wie mit Ängsten umgegangen werden kann.

Aufgabenbeschreibung:

1.      Schrittweise Einführung planen:

Überlegen Sie, wie der Patient / die Patientin vom Beobachten über das Mitmachen bis zur selbstständigen Durchführung angeleitet werden kann. Legen Sie kleine, erreichbare Lernziele fest.

2.      Edukative Maßnahmen auswählen:

Diskutieren Sie, welche Schulungs- und Lernmethoden sinnvoll sind und wann sie eingesetzt werden sollen.

3.      Umgang mit Ängsten und Unsicherheiten:

Entwickeln Sie Vorschläge, wie Sie dem Patienten / der Patientin Sicherheit vermitteln können, etwa durch ruhige Begleitung, positive Rückmeldung, Wiederholungen oder kurze Erfolgserlebnisse.

Besprechen Sie Ihre Ergebnisse anschließend im Plenum.