In Würde sterben - Möglichkeiten der Begleitung und Betreuung
Zielsetzung: Das Lernziel des Arbeitsblattes ist die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Begleitung und Betreuung am Lebensende, insbesondere durch Hospize und Palliativpflege, um ein Verständnis für die Konzepte des "Würdevollen Sterbens" und der Verbesserung der Lebensqualität in der letzten Lebensphase zu entwickeln.
Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einem Zitat zur Reflexion über die Qualität des Lebens am Lebensende. Es werden informative Texte über Hospize und Palliativstationen vorgestellt, die deren Funktionen und Unterschiede zu Krankenhäusern erläutern. Ein frei wählbares Fallbeispiel wird detailliert beschrieben. Ergänzend dazu werden simulierte Social-Media-Beiträge zur Analyse der Gedanken und Emotionen verwendet. Die Methoden umfassen eine anfängliche Reflexion, das Lesen und Vergleichen von Sachtexten, die Analyse eines Fallbeispiels und die Interpretation emotionaler Ausdrücke. Abschließend werden die Lernenden zu einer persönlichen Reflexion und Argumentation aufgefordert, welche Unterstützung sie sich in einer ähnlichen Situation wünschen würden und ob die beschriebene Betreuung "mehr Leben" bedeutet.
Kompetenzen:
- Leseverständnis: Erfassen von Informationen zu komplexen medizinischen und ethischen Themen.
- Kritisches Denken und Reflexion: Auseinandersetzung mit Sterben, Würde und Lebensqualität.
- Empathie und Perspektivwechsel: Verständnis für die Situation schwer kranker Menschen.
- Analyse von Texten und emotionalen Ausdrücken: Interpretation der "Tweets".
- Schriftlicher Ausdruck: Formulierung persönlicher Wünsche und Argumentationen.
Zielgruppe und Niveau:
Ab Klasse 8
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Target group and level
Ab Klasse 8
Subjects
In Würde sterben - Möglichkeiten der Begleitung und Betreuung


Einstiegszitat
Lies das folgende Zitat von der Begründerin der Hospiz-Bewegung Cicely Saunders und überlegt gemeinsam, was damit gemeint sein könnte:
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“
Hier findest du Platz für Notizen.
Hospize und Palliativstationen: Orte der Fürsorge und Unterstützung
Hospize und Palliativstationen sind besondere Einrichtungen, die Menschen in ihrer letzten Lebensphase unterstützen. Sie bieten eine liebevolle und umfassende Betreuung für schwerkranke Menschen, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist. Das Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und Schmerzen sowie andere belastende Symptome zu lindern.
In einem Hospiz finden die Patienten ein Zuhause auf Zeit. Dort kümmern sich speziell ausgebildete Fachkräfte und freiwillige Helfer um die Bedürfnisse der Patienten. Neben der medizinischen Versorgung spielt auch die emotionale und psychologische Unterstützung eine große Rolle. Angehörige sind ebenfalls willkommen und können oft sogar mit im Hospiz übernachten.
Palliativstationen befinden sich in Krankenhäusern und sind ähnlich wie Hospize darauf spezialisiert, schwerkranke Menschen zu betreuen. Der Unterschied ist, dass die Patienten hier oft nur für kurze Zeit bleiben, bis ihre Symptome besser kontrolliert sind. Danach können sie entweder nach Hause oder in ein Hospiz wechseln. Auch auf Palliativstationen arbeiten erfahrene Ärzte, Pfleger und Therapeuten, die sich um die körperlichen und seelischen Bedürfnisse der Patienten kümmern.
Beide Einrichtungen legen großen Wert darauf, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten respektiert werden. Sie bieten nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch Unterstützung bei der Bewältigung von Ängsten und Sorgen. So können die Patienten ihre verbleibende Zeit so angenehm und würdevoll wie möglich verbringen.
Minas Lebenssituation mit Mukoviszidose: Palliativpflege zu Hause
Mina ist 28 Jahre alt und lebt mit der Diagnose Mukoviszidose, einer unheilbaren, genetischen Krankheit, die vor allem die Lungen und das Verdauungssystem betrifft. Mukoviszidose führt zu einer Produktion von zähem Schleim, der die Atemwege verstopft und wiederkehrende Infektionen sowie Atembeschwerden verursacht. Trotz der fortschreitenden Natur der Krankheit, hat Mina immer versucht, ihr Leben so normal wie möglich zu gestalten.
Mit der Zeit haben sich Minas Symptome verschlimmert. Die Atemnot wurde intensiver und die Infekte häufiger. In Absprache mit ihren Ärzten und ihrer Familie entschied sie sich schließlich für die Palliativpflege zu Hause. Diese Entscheidung ermöglichte es ihr, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben, umgeben von den Menschen, die sie liebt. Die Palliativpflege zu Hause bietet ihr nicht nur medizinische Unterstützung, sondern auch emotionale und psychologische Hilfe, die in dieser Phase ihres Lebens von unschätzbarem Wert ist.
Ein Team von speziell ausgebildeten Pflegekräften besucht Mina regelmäßig. Sie überwachen ihre Symptome, verabreichen Medikamente und sorgen dafür, dass sie so schmerzfrei und komfortabel wie möglich ist. Diese Fachkräfte arbeiten eng mit Minas Ärzten zusammen, um sicherzustellen, dass ihre Behandlung optimal auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Gleichzeitig stehen sie Mina und ihrer Familie beratend zur Seite, um ihnen bei der Bewältigung der täglichen Herausforderungen und Ängste zu helfen.
Die Palliativpflege ermöglicht es Mina, ihre verbleibende Zeit so angenehm und erfüllend wie möglich zu verbringen. Sie hat die Freiheit, ihre Tage nach ihren Wünschen zu gestalten, sei es durch das Hören ihrer Lieblingsmusik, Gespräche mit Freunden und Familie oder einfach nur das Genießen der kleinen Momente des Alltags. Ihre Familie spielt eine zentrale Rolle in dieser Zeit, indem sie ihr Gesellschaft leistet und sie unterstützt.
Durch die umfassende Betreuung und die liebevolle Fürsorge, die sie zu Hause erhält, kann Mina ihre letzten Tage in Würde und Frieden verbringen. Die Palliativpflege bietet ihr die Möglichkeit, trotz ihrer schweren Krankheit ein Leben in größtmöglicher Lebensqualität zu führen.
Unten findest du einige Tweets, die Mina während ihrer Erkrankung geschrieben hat. Sie zeigen persönliche Gedanken, Herausforderungen, aber auch schöne Momente.
📋 Arbeitsauftrag: Lies die Tweets aufmerksam und überlege, was sie über die Einstellung der Person zu ihrer Situation verraten. Welche Emotionen kommen zum Ausdruck?

Mina @mina_muko28
Heute war ein echt harter Tag. Die Atemnot hat mich fast umgehauen, aber meine Palliativpflege war sofort zur Stelle. Manchmal frage ich mich, wie ich das ohne sie schaffen würde. #Mukoviszidose #Dankbar

Mina @mina_muko28
Gerade eine Runde Mario Kart mit meinem Pfleger gespielt. Das lenkt mich immer super ab und bringt mich zum Lachen, selbst an schlechten Tagen. #GamerLife #Palliativpflege

Mina @mina_muko28
Die Schmerzen sind manchmal echt fies, aber die Unterstützung von meiner Familie und meinem Pflegeteam hilft mir, stark zu bleiben. Man darf nie den Mut verlieren! #Kämpferherz #Mukoviszidose

Mina @mina_muko28
Ich vermisse es, einfach rauszugehen und Freunde zu treffen. Aber die Infektionsgefahr ist einfach zu groß. Zum Glück gibt's Videochats! #StaySafe #Mukoviszidose

Mina @mina_muko28
Heute habe ich mit meiner Betreuerin ein neues Rezept ausprobiert. Kochen ist so eine tolle Ablenkung und gibt mir das Gefühl von Normalität. #Kochliebe #Palliativpflege