Politische Institutionen

Politische Institutionen

Zielsetzung:

Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Aufbau und die Funktion politischer Institutionen an einem Beispiel zu vermitteln und ihre Bedeutung für die Politik zu veranschaulichen.

Inhalte und Methoden:

Die Lernenden erarbeiten sich in einer fiktiven Führung mit einem „Guide“ Informationen über die Beispielinstitution. Dabei füllen sie einen Steckbrief zur Institution aus, lesen einen Informationstext und ein fiktives Interview und analysieren einen Zeitungsartikel, um die Relevanz der Institution zu verstehen.

Kompetenzen:

  • Verständnis politischer Zusammenhänge
  • Kritisches Denken und Reflexion
  • Informationsbeschaffung und Analyse

Zielgruppe und Niveau:

Ab Klasse 9


Dieses Arbeitsblatt erfüllt das BNE-Ziel 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen).

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Target group and level

Ab Klasse 9

Subjects

EconomicsPoliticsSustainable Development Goals (SDG)

Politische Institutionen

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Einleitung

In diesem Arbeitsblatt erkundest du gemeinsam mit deinem Guide Chris eine bedeutende politische Institution. Dabei erfährst du, wie sie funktioniert, warum sie wichtig ist und welche Rolle sie in der Politik spielt.

Hallo! Ich bin Chris und freue mich, dich heute durch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zu führen. Seit Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dieser bedeutsamen Institution und kenne ihre Funktionsweise genau. Gemeinsam erkunden wir, warum sie so wichtig für die deutsche Politik ist und wie sie unsere Rechte schützt. Ich bin gespannt auf unsere gemeinsame Entdeckungsreise. Lass uns starten!

📌 Gleich folgt ein Steckbrief. Fülle ihn im Laufe der Führung mit allen wichtigen Informationen über die Institution aus. Nutze dafür den Text und das Interview auf den folgenden Seiten.

Cover
Name der Institution
Gründungsjahr
Standort
Ziel
Struktur und Organisation
Aufgaben und Funktionen
Bedeutung und Einfluss
Kritik und Herausforderungen

Das Bundesverfassungsgericht - Ein Rundgang mit Chris

Dann lasst uns beginnen. Wir stehen hier im beeindruckenden Gebäude des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe, einem Ort, der nicht nur rechtlich, sondern auch architektonisch ein echtes Highlight darstellt. Das Bundesverfassungsgericht ist seit seiner Gründung am 7. September 1951 ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Demokratie.

Warum wurde dieses Gericht eigentlich ins Leben gerufen? Gute Frage! Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs und der Diktatur war klar, dass Deutschland eine starke Institution brauchte, die als Hüter der Verfassung fungiert. Die Idee war, ein Gericht zu schaffen, das die Einhaltung des Grundgesetzes überwacht und die Grundrechte der Bürger:innen schützt. Und genau das tut das Bundesverfassungsgericht bis heute.

Karlsruhe wurde als Standort gewählt, weil hier die besten infrastrukturellen Voraussetzungen bestanden. Plus, die Stadt ist bereits seit 1950 Sitz des Bundesgerichtshofs, was natürlich ein Vorteil war. Das Gericht selbst besteht aus zwei Senaten mit je acht Richter:innen. Diese werden zur Hälfte vom Bundestag und zur Hälfte vom Bundesrat gewählt - ein echtes Miteinander der politischen Kräfte.

Die Hauptaufgabe des Gerichts ist die Kontrolle der verfassungsmäßigen Ordnung. Es prüft, ob Gesetze und Entscheidungen der Fachgerichte mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Wenn das nicht der Fall ist, kann es diese Entscheidungen aufheben. Und das ist krass, denn die Urteile des Bundesverfassungsgerichts sind rechtsverbindlich und nicht anfechtbar. Es ist also das höchste Gericht, das über die Verfassung wacht.

Aber wie läuft das hier organisatorisch ab? Das Gericht ist aufgeteilt in zwei Senate und mehrere Kammern, die unterschiedliche Verantwortlichkeiten haben. Der Erste Senat ist oft für Grundrechtsfragen zuständig, während der Zweite Senat sich meist mit Staatsrecht befasst. Diese Struktur stellt sicher, dass alle Aspekte des Grundgesetzes abgedeckt werden.

Das Bundesverfassungsgericht hat eine enorme Bedeutung und einen großen Einfluss. Es kann Handlungen aller Verwaltungsebenen aufheben und bei Unterlassungen zum Handeln auffordern. Es ist ein unabhängiges Verfassungsorgan, das nicht unter politischer Kontrolle steht. Und das ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Entscheidungen rein verfassungsrechtlich begründet sind.

Ich hoffe, ihr habt jetzt einen guten Überblick darüber, was das Bundesverfassungsgericht ist und warum es so wichtig für uns alle ist. Wenn ihr Fragen habt, stellt sie gerne!

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Interview

Hier findest du das fiktive Interview zwischen Chris und einer wichtigen Person der Institution sowohl als Text als auch als Audio.

🔊 Hier findest du das Audio des Dialogs.

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Dialog zwischen Stephan Harbarth und Chris Munik

Herr Chris Munik: Guten Tag, Herr Harbarth! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, um mit mir zu sprechen. Es ist eine Ehre, Sie zu treffen. Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen?

Herr Stephan Harbarth: Guten Tag, Herr Munik. Ich freue mich, mit Ihnen über das Bundesverfassungsgericht zu sprechen. Ich bin der Präsident des Bundesverfassungsgerichts und habe die Verantwortung, die Verfassung unseres Landes zu schützen und die Rechtsprechung zu leiten.

Herr Chris Munik: Herr Harbarth, das Bundesverfassungsgericht steht oft in der Kritik, zu viel Macht zu besitzen und Entscheidungen manchmal zu sehr zu politisieren. Wie reagieren Sie auf diese Vorwürfe?

Herr Stephan Harbarth: Das sind ernstzunehmende Punkte. Das Bundesverfassungsgericht ist sich seiner Verantwortung bewusst und agiert stets in Übereinstimmung mit dem Grundgesetz. Wir sehen uns als Hüter der Verfassung und arbeiten daran, die Balance zwischen notwendiger Macht und der Wahrung demokratischer Prinzipien zu gewährleisten.

Herr Chris Munik: Ein weiterer Kritikpunkt ist der Schutz und die Struktur des Gerichts, der nicht im Grundgesetz verankert ist. Welche Herausforderungen entstehen daraus?

Herr Stephan Harbarth: Die Struktur und Stellung des Gerichts sind tatsächlich nicht explizit im Grundgesetz festgelegt. Dennoch arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Unabhängigkeit und Integrität zu wahren. Es ist wichtig, dass unsere Arbeit auf einem festen rechtlichen Fundament steht, um auch zukünftig effektiv agieren zu können.

Herr Chris Munik: Vielen Dank für Ihre aufschlussreichen Antworten, Herr Harbarth. Es war ein sehr informatives Gespräch.

Herr Stephan Harbarth: Danke, Herr Munik. Es war mir eine Freude, mit Ihnen zu sprechen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Zuhörerinnen und Zuhörern alles Gute.

📌Zum Schluss schauen wir uns noch an, wie die Institution in der realen Welt agiert. Auf der nächsten Seite findest du einen Zeitungsartikel über die Institution. Lies den Artikel und beantworte die Fragen dazu.

Neuer Anlauf für das Bundesverfassungsgericht: Sigrid Emmenegger als Kandidatin

Am 10. September 2025 schlug die SPD die bisherige Verwaltungsrichterin Sigrid Emmenegger als Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht vor. Diese Entscheidung fiel nach dem Rückzug von Frauke Brosius-Gersdorf, die aufgrund fehlender Unterstützung der CDU/CSU-Fraktion nicht gewählt wurde. Emmenegger, geboren am 4. Oktober 1976 in Freiburg, ist seit 2021 Richterin am Bundesverwaltungsgericht Leipzig und soll noch im September im Bundestagsplenum zur Wahl gestellt werden.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, Quelle: Wikipedia

Die Nominierung Emmeneggers wird von der Union positiv aufgenommen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann lobte ihre Zurückhaltung bei öffentlichen Auftritten, ein Punkt, der in der Vergangenheit oft kritisch gesehen wurde. Die Koalition muss nun Gespräche mit den Grünen und der Linkspartei führen, um die notwendige Zweidrittelmehrheit für die Wahl zu sichern. Parteivize Stephan Brandner von der AfD äußerte sich zurückhaltend, will jedoch Emmeneggers Positionen genau prüfen.

Die geplante Wahl von Emmenegger folgt auf eine Krise innerhalb der Koalition, ausgelöst durch den Rückzug Brosius-Gersdorfs. Die Unionsspitze hatte ihre Unterstützung überraschend zurückgezogen, was Spannungen in der Koalition hervorrief. Die SPD kritisiert Kanzler Friedrich Merz dafür, die geheime Wahl als „Gewissensfrage“ bezeichnet zu haben, was zukünftige Abstimmungen weiter erschweren könnte.

Die Entscheidung über Emmenegger könnte weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft in Deutschland haben. Welche Rolle sie im Bundesverfassungsgericht einnehmen wird, bleibt spannend. Ihre Wahl könnte Stabilität in die Koalition bringen oder neue Herausforderungen schaffen, je nach politischem Konsens innerhalb der Fraktionen.

Nun ist die Führung vorbei. Ich hoffe, du hast einiges über die Institution gelernt. Bis zum nächsten Mal!

Cover
Name der Institution
Gründungsjahr
Standort
Ziel
Struktur und Organisation
Aufgaben und Funktionen
Bedeutung und Einfluss
Kritik und Herausforderungen