Neuer Anlauf für das Bundesverfassungsgericht: Sigrid Emmenegger als Kandidatin
Am 10. September 2025 schlug die SPD die bisherige Verwaltungsrichterin Sigrid Emmenegger als Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht vor. Diese Entscheidung fiel nach dem Rückzug von Frauke Brosius-Gersdorf, die aufgrund fehlender Unterstützung der CDU/CSU-Fraktion nicht gewählt wurde. Emmenegger, geboren am 4. Oktober 1976 in Freiburg, ist seit 2021 Richterin am Bundesverwaltungsgericht Leipzig und soll noch im September im Bundestagsplenum zur Wahl gestellt werden.
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, Quelle: Wikipedia
Die Nominierung Emmeneggers wird von der Union positiv aufgenommen. CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann lobte ihre Zurückhaltung bei öffentlichen Auftritten, ein Punkt, der in der Vergangenheit oft kritisch gesehen wurde. Die Koalition muss nun Gespräche mit den Grünen und der Linkspartei führen, um die notwendige Zweidrittelmehrheit für die Wahl zu sichern. Parteivize Stephan Brandner von der AfD äußerte sich zurückhaltend, will jedoch Emmeneggers Positionen genau prüfen.
Die geplante Wahl von Emmenegger folgt auf eine Krise innerhalb der Koalition, ausgelöst durch den Rückzug Brosius-Gersdorfs. Die Unionsspitze hatte ihre Unterstützung überraschend zurückgezogen, was Spannungen in der Koalition hervorrief. Die SPD kritisiert Kanzler Friedrich Merz dafür, die geheime Wahl als „Gewissensfrage“ bezeichnet zu haben, was zukünftige Abstimmungen weiter erschweren könnte.
Die Entscheidung über Emmenegger könnte weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft in Deutschland haben. Welche Rolle sie im Bundesverfassungsgericht einnehmen wird, bleibt spannend. Ihre Wahl könnte Stabilität in die Koalition bringen oder neue Herausforderungen schaffen, je nach politischem Konsens innerhalb der Fraktionen.





