Adventstraditionen weltweit (Oberstufe)
Zielsetzung: Das übergeordnete Lernziel des Arbeitsblattes ist es, Schüler:innen verschiedene Adventstraditionen weltweit näherzubringen, deren Entwicklung und eventuelle Problematiken zu beleuchten und sie zur Reflexion über eigene Traditionen anzuregen.
Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt behandelt Adventstraditionen in drei ausgewählten Ländern, wobei sowohl die historischen Entwicklungen als auch aktuelle Kritikpunkte an der Kommerzialisierung beleuchtet werden. Methodisch wird dies durch informative Lesetexte, Fragen zum Textverständnis und ein Interview mit einer Kulturwissenschaftlerin umgesetzt, das weitere Traditionen und eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Kommerzialisierung und möglichen Gegenmaßnahmen bietet.
Kompetenzen:
- Leseverständnis und Informationsentnahme
- Analyse und Beschreibung von Traditionen und deren Entwicklung
- Kritisches Denken und Argumentation (Erklärung von Kritikpunkten und Problemlösungen)
- Interkulturelles Verständnis
- Reflexionsfähigkeit (Bezug zu eigenen Traditionen)
Zielgruppe und Niveau: Oberstufe
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Target group and level
Oberstufe
Subjects
Adventstraditionen weltweit (Oberstufe)


Adventstraditionen weltweit
Lies dir nun durch, wie Menschen weltweit die Adventszeit feiern, und beantworte die dazugehörigen Fragen.
Island

Mexiko

USA


Das Interview
Lies dir nun ein Interview mit einer Kulturwissenschaftlerin durch und erfahre mehr über die Entwicklung der Adventstraditionen.
Herr Schmidt: Guten Tag, Frau Dr. Müller. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Heute möchten wir über Adventstraditionen weltweit sprechen. Könnten Sie uns einen Überblick darüber geben, welche Unterschiede es in den Adventstraditionen weltweit gibt?
Frau Dr. Müller: Sehr gerne, Herr Schmidt. Die Adventszeit, die die vier Wochen vor Weihnachten umfasst, wird in vielen Ländern unterschiedlich gefeiert. In Deutschland ist der Adventskranz mit vier Kerzen, von denen an jedem Adventssonntag eine entzündet wird, sehr beliebt. In Schweden feiern die Menschen das Luciafest am 13. Dezember, bei dem eine junge Frau, die Lucia, mit einem Kranz aus Kerzen auf dem Kopf durch die Straßen zieht. In Mexiko gibt es die Tradition der „Posadas“, bei denen Nachstellungen der Herbergssuche von Maria und Josef stattfinden. In den USA ist das Aufstellen von Adventskalendern weit verbreitet, wobei es oft Schokoladenkalender für Kinder gibt.
Herr Schmidt: Das klingt sehr interessant! Wie haben sich diese Traditionen im Laufe der Zeit entwickelt?
Frau Dr. Müller: Die Entwicklung der Adventstraditionen ist eng mit den kulturellen und religiösen Gegebenheiten der jeweiligen Länder verbunden. In Europa haben viele Traditionen ihren Ursprung in christlichen Bräuchen und wurden im Laufe der Jahrhunderte angepasst und erweitert. Der Adventskranz, wie wir ihn heute kennen, entstand beispielsweise erst im 19. Jahrhundert in Deutschland. In Schweden wurde das Luciafest, das ursprünglich ein heidnisches Fest war, im 18. Jahrhundert christianisiert. In Mexiko wurden die „Posadas“ durch spanische Missionare im 16. Jahrhundert eingeführt und haben sich seitdem stark weiterentwickelt. In den USA hingegen haben viele Traditionen, wie der Adventskalender, einen kommerziellen Charakter angenommen und sind oft weniger religiös geprägt.
Herr Schmidt: Gibt es Ihrer Meinung nach problematische Entwicklungen in Bezug auf Adventstraditionen?
Frau Dr. Müller: Ja, in der Tat. Eine problematische Entwicklung ist die zunehmende Kommerzialisierung der Adventszeit, insbesondere in westlichen Ländern. Der ursprüngliche religiöse und besinnliche Charakter der Adventszeit tritt oft in den Hintergrund, und stattdessen steht der Konsum im Vordergrund. Adventskalender sind ein gutes Beispiel dafür: Was früher eine einfache Tradition mit kleinen Überraschungen war, ist heute oft ein teures Produkt mit luxuriösen Inhalten. Auch der Druck, teure Geschenke zu kaufen und aufwändige Dekorationen zu haben, kann die eigentliche Bedeutung der Adventszeit überschatten.
Herr Schmidt: Wie könnte man Ihrer Meinung nach diesen problematischen Entwicklungen entgegenwirken?
Frau Dr. Müller: Es wäre wichtig, sich auf die ursprünglichen Werte und Bedeutungen der Adventszeit zu besinnen. Familien könnten gemeinsam alte Traditionen wieder aufleben lassen und neue, sinnvolle Bräuche entwickeln. Zum Beispiel könnten selbstgemachte Adventskalender mit kleinen, persönlichen Geschenken oder gemeinsamen Aktivitäten gefüllt werden. Auch das gemeinsame Singen von Adventsliedern oder das Lesen von Geschichten kann dazu beitragen, den besinnlichen Charakter der Adventszeit zu bewahren. Zudem könnte man versuchen, den Fokus weniger auf Konsum und mehr auf Gemeinschaft und Nächstenliebe zu legen.
Herr Schmidt: Vielen Dank, Frau Dr. Müller, für diese wertvollen Einblicke. Zum Abschluss, was sind Ihre persönlichen Lieblingsadventstraditionen?
Frau Dr. Müller: Ich persönlich liebe es, den Adventskranz zu schmücken und jeden Sonntag eine Kerze anzuzünden. Es ist eine schöne Tradition, die Ruhe und Besinnlichkeit in die hektische Vorweihnachtszeit bringt. Außerdem backe ich gerne Plätzchen mit meiner Familie und genieße es, über die Adventszeit hinweg neue Rezepte auszuprobieren. Diese gemeinsamen Aktivitäten schaffen wertvolle Erinnerungen und stärken den Zusammenhalt in der Familie.
Herr Schmidt: Das klingt wunderbar. Nochmals vielen Dank, Frau Dr. Müller, für dieses interessante Gespräch. Ich bin sicher, unsere Leser:innen werden viel daraus mitnehmen können.
Frau Dr. Müller: Danke, Herr Schmidt. Es war mir eine Freude. Ich wünsche Ihnen und allen Leser:innen eine besinnliche Adventszeit.