Rehabilitation - Ziele und Durchführung
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden den interdisziplinären Prozess der Rehabilitation zu vermitteln. Es soll die Ziele, Phasen und therapeutischen Maßnahmen der Rehabilitation erklären und die Lernenden zur Reflexion über diesen Prozess anregen.
Inhalte und Methoden: Ein Informationstext definiert Rehabilitation als einen Prozess, der die Selbstständigkeit und Lebensqualität von Betroffenen wiederherstellen soll. Er beschreibt die verschiedenen Phasen von der Akutbehandlung bis zur ambulanten Nachsorge und nennt therapeutische Interventionen wie Physiotherapie und Ergotherapie. Ein Fallbeispiel verdeutlicht die praktische Umsetzung der Rehabilitation. Methoden umfassen das Ausfüllen einer Tabelle, die Rehabilitationsmaßnahmen in verschiedene Bereiche einordnet, die Erstellung einer Mindmap über die Durchführung der Rehabilitation und offene Reflexionsfragen zur persönlichen Bedeutung der Rehabilitationsziele und zur Rolle von Angehörigen.
Kompetenzen:
- Medizinisches Fachwissen: Verständnis der Phasen und therapeutischen Ansätze bei einer Erkrankung / Verletzung
- Interdisziplinäres Verständnis: Erkennen der Zusammenarbeit von Ärzt:innen, Therapeut:innen und Pflegekräften
- Fallanalyse: Anwendung theoretischen Wissens auf ein konkretes Patient:innenbeispiel
- Selbstreflexion: Kritisches Denken über die eigenen Prioritäten in der Rehabilitation
Zielgruppe und Niveau: Schüler:innen und Auszubildende in pflegerischen und therapeutischen Berufen
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Target group and level
Schüler:innen und Auszubildende in pflegerischen und therapeutischen Berufen
Subjects
Rehabilitation - Ziele und Durchführung


Arbeitsauftrag
Lesen Sie den Text und füllen Sie die Tabelle aus.
Rehabilitation nach einem Hirninfarkt: Wiederherstellung von Fähigkeiten, Teilhabe und Lebensqualität
Die Rehabilitation nach einem Hirninfarkt verfolgt das zentrale Ziel, Patient:innen wieder zu größtmöglicher Selbstständigkeit und Teilhabe am Alltag zu befähigen. Der Fokus liegt darauf, sowohl verlorene körperliche als auch geistige Funktionen zu verbessern und die Lebensqualität nachhaltig zu steigern. Im Rahmen der Rehabilitation werden unterschiedliche Maßnahmen individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt, um eine umfassende Wiedereingliederung in das soziale und berufliche Leben zu ermöglichen.
Das neurologische Rehabilitationsmodell gliedert sich in mehrere Phasen: Nach der medizinischen Akutbehandlung steht in der Frührehabilitation die Stabilisierung und Förderung des Bewusstseins im Vordergrund. Es folgen weiterführende Rehabilitationsphasen, in denen gezielt verloren gegangene Fähigkeiten wiedererlernt und trainiert werden. Hierbei kommen verschiedene Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie zum Einsatz. Ziel ist es, Patient:innen zu einer möglichst aktiven und selbstständigen Teilnahme am eigenen Alltag zu befähigen und die Bewältigungskompetenz zu erhöhen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der sozialen und beruflichen Wiedereingliederung. In dieser Phase werden Betroffene darin unterstützt, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen oder schrittweise in das Berufsleben zurückzukehren. Dazu gehören auch die Anpassung von Arbeitsplätzen, stufenweise Wiedereingliederung und Belastungserprobungen. Wenn eine vollständige Genesung nicht möglich ist, wird der erreichte Funktionsstatus durch dauerhafte pflegerische Maßnahmen möglichst lange erhalten.
Die Rehabilitation berücksichtigt stets die individuellen Lebenssituationen und Ressourcen der Betroffenen. Neben medizinischen und therapeutischen Interventionen sind pflegerische Maßnahmen, Alltagstraining, technische Hilfsmittel sowie psychosoziale Angebote wichtige Bestandteile. Das Ziel ist es, die Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit der Patient:innen zu fördern und die Lebensqualität bestmöglich zu steigern.
In Deutschland ist das Recht auf Rehabilitation gesetzlich verankert, sodass jede:r Betroffene Anspruch auf umfassende Rehabilitationsmaßnahmen hat. Diese werden durch verschiedene Leistungsträger finanziert und können stationär, teilstationär, ambulant oder mobil erfolgen. Ein frühzeitiger Rehabilitationsbeginn ist entscheidend, um die bestmöglichen Erfolge hinsichtlich Selbstständigkeit, Teilhabe und Lebensqualität für die Betroffenen zu erzielen.
Füllen Sie die Tabelle aus.
Lösung für die Lehrkraft.
| Bereich | Maßnahmen | Beispiele |
|---|---|---|
| Medizinisch Frührehabilitation |
Stabilisierung und Förderung motorischer Fähigkeiten | Physiotherapie zur Verbesserung der Mobilität |
| Sozial Förderung sozialer Teilhabe |
Soziale Wiedereingliederung | Teilnahme an kulturellen oder sportlichen Aktivitäten |
| Beruflich Berufliche Wiedereingliederung |
Stufenweise Rückkehr in den Beruf | Rückkehr an den Arbeitsplatz nach dem „Hamburger Modell“ |
| Technisch Einsatz von Hilfsmitteln |
Anpassung von technischen Hilfsmitteln | Anpassung von technischen Hilfsmitteln zur Unterstützung im Alltag |
| Psychologisch Unterstützung bei emotionalen Herausforderungen |
Gesprächstherapie | Gesprächstherapie zur Verarbeitung von Veränderungen |

Arbeitsauftrag
Lesen Sie die Fallstudie und erstellen Sie eine Inforgrafik zum Rehabilitationsprozess.
Rehabilitation von Maria nach einem Hirninfarkt
Maria, eine 55-jährige Lehrerin, erleidet einen Hirninfarkt und wird sofort in ein städtisches Krankenhaus eingeliefert. In der Akutphase erfolgt die medizinische Stabilisierung, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden. Nach der Akutbehandlung wird Maria in die Frührehabilitation überführt, wo das Ziel darin besteht, ihr Bewusstsein zu fördern und erste motorische Fähigkeiten wiederherzustellen. Hier arbeitet sie intensiv mit Physiotherapeut:innen, die gezielte Übungen zur Verbesserung ihrer Mobilität und Koordination durchführen.
Nach der Frührehabilitation wird Maria in eine spezialisierte Rehabilitationsklinik verlegt. In dieser Phase liegt der Fokus auf der Wiedererlangung verlorener Fähigkeiten. Maria nimmt an einer Vielzahl von Therapien teil, darunter Ergotherapie, zur Verbesserung der Feinmotorik, und Logopädie, um ihre Sprachfähigkeiten zu stärken. Das interdisziplinäre Team der Klinik entwickelt dabei einen individuellen Therapieplan, der regelmäßig überprüft und angepasst wird, um optimale Fortschritte zu gewährleisten.
Nach dem Klinikaufenthalt beginnt die ambulante Nachsorge. Maria besucht zweimal wöchentlich ein Therapiezentrum, wo sie weiterhin an gezielten Therapieprogrammen teilnimmt, um ihre Selbstständigkeit im Alltag zu fördern. Der ambulante Ansatz ermöglicht es ihr, in ihrer gewohnten Umgebung zu leben und gleichzeitig die Unterstützung der Therapeut:innen zu nutzen. Parallel dazu wird die soziale Wiedereingliederung vorbereitet, indem Maria im Rahmen eines stufenweisen Wiedereingliederungsprogramms langsam an ihre beruflichen Aufgaben herangeführt wird.
In der Langzeitbetreuung liegt der Schwerpunkt auf der Erhaltung des erreichten Funktionsstatus. Maria erhält Unterstützung durch pflegerische Maßnahmen und technische Hilfsmittel, um ihre Lebensqualität langfristig zu sichern. Außerdem hat sie Zugang zu psychosozialen Angeboten, die ihre Selbstbestimmung fördern. Durch die kontinuierliche Betreuung wird sichergestellt, dass Maria ihre Fähigkeiten bestmöglich nutzen kann und aktiv am sozialen Leben teilnimmt.
✒️ Schreiben Sie Stichpunkte auf.
Erstellen Sie eine Inforgrafik zur Durchführung der Rehabilitation.
Lösung für die Lehrkraft.

Reflektieren Sie
Beantworten Sie die folgenden drei Fragen.
