How to ... Feedback geben

How to ... Feedback geben

Zielsetzung: Die Lernenden setzen sich mit der Funktion von Feedback auseinander und können eine gewählte Feedbackmethode selbst anwenden.

Methoden und Inhalt: Die Lernenden setzen sich anhand eines Fallbeispiels mit konstruktivem und destruktivem Feedback auseinander. Dabei beurteilen sie selbstständig das Fallbeispiel und ordnen danach Feedback-Sätze nach konstruktiv/destruktiv. Die Lernenden setzen sich dann mit der gewählten Feedbackmethode auseinander und beantworten inhaltliche Fragen. Mit einem abschließenden Arbeitsauftrag wenden die Lernenden die Feedbackmethode im gegenseitigen Feedback an und machen sich dazu Notizen. Die Aufgabe wird mit Tipps zu Feedback geben und Feedback erhalten ergänzt.

Kompetenzen:

  • Gesprächskompetenz
  • kritisches Denken
  • Reflexionsfähigkeit

Zielgruppe und Niveau: ab der 8. Klasse

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Target group and level

ab der 8. Klasse

Subjects

GermanPoliticsEthics

How to ... Feedback geben

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Was ist Feedback?

Feedback ist eine Rückmeldung zu einer erbrachten Leistung oder einem Verhalten. Es zielt darauf ab, Stärken und Schwächen aufzuzeigen, um eine Weiterentwicklung zu ermöglichen. Gutes Feedback ist konstruktiv, konkret und bezieht sich auf beobachtbare Aspekte, um dem Empfänger / der Empfängerin Orientierung für zukünftiges Handeln zu geben. Es ist ein wertvolles Werkzeug, um miteinander zu wachsen und sich zu verbessern. In diesem Arbeitsblatt erfährst du, wie du konstruktives Feedback geben und empfangen kannst. Gemeinsam erkunden wir Techniken, die Kommunikation fördern und ein positives Lernumfeld schaffen.

📋 Arbeitsauftrag

  1. Lies dir das Fallbeispiel durch. Mache dir im Anschluss Notizen, was an dem Feedback der Lehrerin konstruktiv ist und was nicht.
  2. Notiere Vorschläge, wie die Beteiligten besser agieren könnten.

Fallbeispiel

Die Biologielehrerin Frau Schmidt verteilte die Klausuren zum Thema Genetik zurück. Nachdem die Schüler:innen ihre Arbeiten erhalten hatten, gab sie eine allgemeine Rückmeldung zur gesamten Klasse.

Lehrerin Schmidt: So, meine Lieben. Insgesamt war das… keine Glanzleistung. Viele von euch haben die Grundlagen der Genetik immer noch nicht verstanden. Da muss dringend nachgearbeitet werden. Bei vielen waren die Antworten sehr oberflächlich und ungenau. Da stand oft nur Bla-Bla, ohne wirklich auf den Punkt zu kommen. Das ist nicht das Niveau, das ich von euch erwarte.

(Max flüstert zu seiner Nachbarin: "Was soll das denn heißen?")

Lehrerin Schmidt: Einige wenige haben es ja verstanden, aber der Großteil… da sehe ich schwarz für die nächste Klausur, wenn ihr euch nicht endlich mal richtig reinhängt.

Lena: Frau Schmidt, könnten Sie vielleicht ein paar Beispiele nennen, was genau falsch war oder wie wir es besser machen können?

Lehrerin Schmidt: Lena, das würde jetzt den Rahmen sprengen, jeden einzelnen Fehler durchzugehen. Ihr habt doch die Klausur vor euch. Schaut sie euch an und versucht, eure Fehler selbst zu finden. Steht ja überall rot drin, was falsch war.

Jonas: Aber bei mir steht nur "ungenau" und ein Fragezeichen. Ich weiß gar nicht genau, was ich anders machen soll.

Lehrerin Schmidt: Jonas, dann musst du eben genauer nachdenken und dich besser vorbereiten. Die Antworten sollten präziser sein, ganz einfach.

Was ist dir in dem Fallbeispiel konstruktiv/destruktiv aufgefallen? Welche Verbesserungsvorschläge hast du?

📋 Arbeitsauftrag

Ordne die folgenden Feedbacksätze in den richtigen Kasten ein, je nachdem ob sie konstruktiv oder destruktiv sind.

Okay, du hast dich jetzt mit den Grundlagen beschäftigt und selber Feedback beurteilt. Damit du selbst Feedback geben kannst, lernst du jetzt eine Feedbackmethode detailliert kennen!

📋 Arbeitsauftrag

Lies dir den folgenden Infotext durch und beantworte im Anschluss die Aufgaben.

Die Sandwich-Methode

Die Sandwich-Methode ist eine bewährte Technik, um konstruktives Feedback zu geben. Sie wird häufig in schulischen Umgebungen genutzt, um Mitschüler:innen zu unterstützen und gleichzeitig ein positives Lernklima zu fördern.

Funktion der Sandwich-Methode

Die Sandwich-Methode zielt darauf ab, Rückmeldungen in einer Weise zu vermitteln, die sowohl positive als auch kritische Aspekte kombiniert. Diese Herangehensweise sorgt dafür, dass der/die Empfänger:in sich nicht entmutigt fühlt und die kritische Rückmeldung als Möglichkeit zur persönlichen Verbesserung wahrnimmt.

Einsatzmöglichkeiten

In der Schule kann die Sandwich-Methode in verschiedenen Szenarien angewendet werden. Sie ist besonders nützlich, wenn du einem Freund oder einer Freundin helfen möchtest, ihre Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich zu verbessern, wie beispielsweise bei einem Referat. Auch in Gruppenarbeiten, wo die Zusammenarbeit entscheidend ist, kann diese Methode die Kommunikation fördern und helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

Schritte der Sandwich-Methode

Positives Feedback

Beginne dein Feedback mit einem positiven Kommentar. Dies könnte ein Lob für die Mühe oder einen bestimmten gelungenen Aspekt der Arbeit sein. Zum Beispiel: "Du hast das Thema sehr anschaulich präsentiert."

Konstruktive Kritik

Im nächsten Schritt gibst du deine kritische Rückmeldung. Diese sollte spezifisch und lösungsorientiert formuliert sein. Versuche, sie als Verbesserungsvorschlag darzustellen. Zum Beispiel: "Es wäre hilfreich, wenn du mehr Grafiken einfügen würdest, um die Inhalte anschaulicher zu machen."

Ermutigender Abschluss

Schließe dein Feedback mit einem ermutigenden Kommentar oder einem weiteren positiven Aspekt ab. Dies stärkt das Selbstbewusstsein des/der Empfänger:in. Zum Beispiel: "Ich bin überzeugt, dass deine nächste Präsentation noch beeindruckender wird!"

Die Sandwich-Methode ist eine wertvolle Technik, um Feedback effektiv zu gestalten und positive Lernprozesse zu unterstützen. Sie hilft dabei, eine konstruktive und motivierende Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle Beteiligten wohlfühlen.

📋 Wähle für jede Frage die richtige Antwort aus.

Okay, jetzt setzen wir die ganze Theorie mal in die Praxis um! Die Tipps helfen dir Feedback zu geben, aber auch Feedback anzunehmen. Lies dir die Tipps aufmerksam durch und versuche sie beim anschließenden Arbeitsauftrag anzuwenden.

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💡 Tipps

Feedback geben:

  1. Klarheit: Formuliere dein Feedback präzise und verständlich. Vermeide vage Aussagen.
  2. Konstruktivität: Konzentriere dich auf positive Aspekte und mache Vorschläge zur Verbesserung.
  3. Empathie: Sei respektvoll und einfühlsam, um die Motivation des Empfängers/der Empfängerin zu fördern.
  4. Objektivität: Beziehe dich auf konkrete Fakten und Beobachtungen, nicht auf persönliche Meinungen.
  5. Timing: Wähle einen geeigneten Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass der Empfänger/die Empfängerin aufnahmebereit ist.

Feedback erhalten:

  1. Offenheit: Höre aktiv zu und sei bereit, Neues zu lernen und dich weiterzuentwickeln.
  2. Reflexion: Überlege, wie du das Feedback umsetzen kannst und welche Schritte notwendig sind.
  3. Dankbarkeit: Bedanke dich für das Feedback, auch wenn es kritisch ist – es hilft dir, besser zu werden.
  4. Unvoreingenommenheit: Versuche, emotionale Reaktionen zu vermeiden und die Informationen sachlich zu betrachten.
  5. Nachfragen: Stelle Fragen, wenn du etwas nicht verstehst, um Klarheit zu gewinnen.

📋 Arbeitsauftrag

Bildet Partnergruppen und taucht ein in die faszinierende Welt der Nachhaltigkeit. Erforscht gemeinsam, wie ihr euren Alltag umweltfreundlicher gestalten könnt. Jede:r von euch soll eine Idee vorstellen, wie ihr zu Hause Energie sparen könnt. Danach verwendet ihr die Sandwich-Methode, um einander Feedback zu geben. Startet mit einem positiven Aspekt der Idee, geht dann zu einem Punkt über, der verbessert werden könnte, und schließt mit einem weiteren positiven Kommentar ab. Nehmt euch jeweils fünf Minuten pro Person für das Feedback. Ziel ist es, eure Kreativität zu fördern und gleichzeitig eure Fähigkeit zur konstruktiven Kritik zu entwickeln (Bearbeitungszeit: 20-25 Minuten).

✒️ Notizen zur Aufgabe

✒️ Reflexion

Fasse in einem kurzen Text zusammen, was dir in der Übung leicht und was schwer gefallen ist. Du kannst dabei auch mit einbeziehen, wie gut du die Feedbackmethode umsetzen konntest.

Was hat gut geklappt? Wo sehe ich Verbesserungspotenzial?

💡 Bonus

Nimm die 'Feedback-Challenge' an!

Wähle eine der folgenden Aufgaben aus und führe sie in den nächsten Tagen durch.

  • Challenge A: Gib einer Person, die dir wichtig ist, konstruktives Feedback zu einer Sache, die sie gut macht und zu einer Sache, in der sie sich verbessern könnte.
  • Challenge B: Bitte eine Person, der du vertraust, um Feedback zu einer deiner Fähigkeiten oder Verhaltensweisen.
  • Challenge C: Beobachte, wie Feedback in einer bestimmten Situation gegeben wird (z. B. im Sporttraining, in einer Musikprobe) und analysiere, was gut und was weniger gut läuft.

Reflektiere anschließend in einem kurzen Text: Was hast du gelernt? Was war einfach, was war schwierig? Was nimmst du für die Zukunft mit?

Hinweis

Hier befindet sich ein Lösungsvorschlag zum Fallbeispiel für die Lehrkraft.

1. Notizen

Konstruktives Feedback:

  • Frau Schmidt macht deutlich, dass viele Schüler:innen die Grundlagen der Genetik nicht verstanden haben und dass hier Nachholbedarf besteht. Dies kann als Ansporn gesehen werden, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Nicht konstruktives Feedback:

  • Die Rückmeldung ist sehr allgemein und wenig spezifisch, was es den Schüler:innen schwer macht, genau zu verstehen, was sie verbessern müssen.
  • Begriffe wie "Bla-Bla" und "da sehe ich schwarz" sind wenig hilfreich und demotivierend.
  • Auf Lenas Nachfrage nach konkreten Beispielen, wie man sich verbessern kann, reagiert Frau Schmidt genervt und gibt keine hilfreichen Informationen.
  • Jonas erhält keine konkreten Hinweise darauf, wie er seine ungenauen Antworten verbessern kann.

2. Vorschläge für besseres Agieren

Vorschläge für Frau Schmidt:

  1. Spezifisches Feedback geben: Statt allgemeiner Kritik konkrete Beispiele nennen, was in den Klausuren häufig falsch gemacht wurde und wie die Schüler:innen es besser machen können.
  2. Positives hervorheben: Auch wenn die Gesamtleistung schwach war, könnte Frau Schmidt positive Aspekte betonen, um die Schüler:innen zu motivieren.
  3. Hilfestellung anbieten: Eine Nachbesprechung der Klausur oder zusätzliche Materialien anbieten, die den Schüler:innen helfen, die Themen zu verstehen.
  4. Offen für Fragen sein: Den Schüler:innen die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und diese konstruktiv beantworten.

Vorschläge für die Schüler:innen:

  1. Aktiv nachfragen: Wenn das Feedback unklar ist, gezielt nach Details fragen, die helfen könnten, das Verständnis zu verbessern.
  2. Selbstreflexion: Die eigenen Fehler analysieren und überlegen, wie man sich besser vorbereiten kann; eventuell Mitschüler:innen oder andere Quellen zu Rate ziehen.
  3. Zusammenarbeit: Gemeinsam mit anderen Schüler:innen Lerngruppen bilden, um die Themen zu diskutieren und besser zu verstehen.
  4. Lehrkraft Feedback geben: Der Lehrerin höflich mitteilen, dass konkreteres Feedback hilfreich wäre, damit sie weiß, wie das Feedback bei den Schüler:innen ankommt.