Beirut Hiroshima
Die Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut am 4. August 2020 um 18:08 Uhr Ortszeit war ein erschütterndes Ereignis, das die ganze Stadt erschütterte. Ursache war ein Feuer, das durch Schweißarbeiten in einem Lagerraum mit Feuerwerkskörpern entstanden war. Diese Explosion brachte 2750 Tonnen Ammoniumnitrat zur Detonation. Die Sprengkraft wurde auf 1100 Tonnen TNT-Äquivalent geschätzt.

Die Kette von Ereignissen, die zu dieser Katastrophe führte, begann im November 2013. Das moldauische Schiff Rhosus, beladen mit Ammoniumnitrat aus Georgien, wurde auf dem Weg nach Mosambik im Hafen von Beirut festgesetzt. Der russische Schiffseigner konnte die Durchfahrt durch den Sueskanal nicht bezahlen, und technische Probleme zwangen die libanesischen Behörden, das Schiff festzuhalten.
Im September 2014 wurde das Ammoniumnitrat ins Lagerhaus Nummer 12 im Hafen von Beirut umgeladen. Trotz mehrfacher Warnungen der Zollbehörde vor der Explosionsgefahr blieb das Ammoniumnitrat dort gelagert. Im Juli 2020 informierten Sicherheitsexperten den libanesischen Präsidenten Michel Aoun und Premierminister Hassan Diab über die Gefahren einer möglichen Explosion.
Am 4. August 2020, kurz vor 18 Uhr, brach ein Feuer in einem Lagerhaus im Hafen aus. Vermutlich durch Funkenflug bei Schweißarbeiten entzündete sich das Feuer und führte zur katastrophalen Detonation. Diese Ereignisse verdeutlichen, wie Versäumnisse und politische Misswirtschaft zu einem der verheerendsten Unfälle in der Geschichte des Libanon führten.