Mein Körper gehört mir! – Konsens verstehen
Zielsetzung:
Die Lernenden sollen ein tiefes Verständnis für die Begriffe "körperliche Autonomie" und "Konsens" entwickeln. Ziel ist es, ihnen die Fähigkeit zu vermitteln, eigene Grenzen klar zu kommunizieren, die Grenzen anderer zu respektieren und die Bedeutung von freiwilliger und eindeutiger Zustimmung in verschiedenen Lebensbereichen zu erkennen.
Inhalte und Methoden:
Das Arbeitsblatt definiert körperliche Autonomie und Konsens. Es wird die Wichtigkeit betont, eigene Grenzen zu kennen, zu benennen und zu respektieren. Ein Textbeispiel beschreibt eine Situation, in der Konsens und Unsicherheiten in einer Beziehung thematisiert werden. Dazu gibt es Reflexionsfragen, die die Rolle der Kommunikation bei der Wahrung des Konsenses beleuchten. In Partnerarbeit sollen die Lernenden die Relevanz von Konsens auch außerhalb körperlicher Berührungen diskutieren. Methoden umfassen Textanalyse, Reflexionsfragen, Partnerarbeit und das Sammeln von Beispielen.
Kompetenzen:
- Verstehen und Definieren der Begriffe "körperliche Autonomie" und "Konsens"
- Erkennen und Kommunizieren eigener Grenzen
- Respektieren der Grenzen anderer
- Analysieren der Rolle von Kommunikation bei der Konsensfindung
- Transferieren des Konzepts von Konsens auf verschiedene Lebensbereiche
Zielgruppe und Niveau:
Ab Klasse 7
Hinweis:
Arbeitsblatt 1 von 4 aus der Arbeitsblattreihe "Mein Körper gehört mir" - Mittelstufe
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Target group and level
Ab Klasse 7
Subjects
Mein Körper gehört mir! – Konsens verstehen


Körperliche Autonomie und die Bedeutung von Konsens
Jeder Mensch hat das Recht, selbst zu bestimmen, was mit seinem Körper passiert. Dieses Recht nennt man körperliche Autonomie. Es bedeutet: Niemand darf dich anfassen, verletzen oder zu etwas zwingen, was du nicht willst - ganz egal, ob es um eine Umarmung, ein Gespräch über private Dinge oder größere Entscheidungen geht. Damit hängt auch ein wichtiger Begriff zusammen: Konsens. Konsens heißt, dass alle Beteiligten einer Handlung freiwillig und eindeutig zustimmen - ohne Druck, Zwang oder Angst.
Gerade in der Schule, im Alltag mit Freund:innen oder in der Familie kann es Situationen geben, in denen Grenzen überschritten werden. Deshalb ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen, sie zu benennen und auch die Grenzen anderer zu respektieren. In diesem Zusammenhang lernen wir, warum es so wichtig ist, „Nein“ sagen zu dürfen und „Nein“ auch zu akzeptieren.
„Mein Körper gehört mir“ ist mehr als nur ein Satz. Es ist ein Grundsatz, der für Respekt, Selbstbestimmung und Sicherheit steht - für dich und für andere.
📋Arbeitsauftrag 1: Mein Körper, meine Regeln
Der Satz "Mein Körper gehört mir" ist ein Grundsatz der körperlichen Autonomie. Das bedeutet, dass jeder Mensch das Recht hat, selbst über seinen Körper zu bestimmen und zu entscheiden, wer ihn berühren darf und wie. Beantworte dazu die folgenden Fragen.
📋Arbeitsauftrag 2: Konsens - Das A und O
Konsens bedeutet, dass alle beteiligten Personen einer Handlung freiwillig, klar und eindeutig zustimmen. Konsens muss immer wieder neu gegeben werden können und kann jederzeit zurückgezogen werden. Lies den folgenden Text aufmerksam und beantworte daraufhin die Fragen dazu.
Unsicherheiten und die Bedeutung von Konsens
Ich mag Julian wirklich gerne. Wir verbringen viel Zeit miteinander, und ich fühle mich wohl in seiner Nähe. Aber wenn ich daran denke, mit ihm zu schlafen, fühle ich mich einfach noch nicht bereit. Ich weiß, dass es wichtig ist, dass beide sich dabei wohlfühlen und dass wir ehrlich miteinander sind. Manchmal frage ich mich, ob er das versteht und ob er wirklich auf mich hört, wenn ich sage, dass ich noch warten möchte.
Ich wünsche mir, dass er mich wirklich ernst nimmt und dass wir offen darüber sprechen können. Es ist wichtig für mich, dass er mich fragt und nicht einfach davon ausgeht, dass ich bereit bin. Vielleicht könnte er mich fragen: "Wie fühlst du dich dabei?" oder "Gibt es etwas, worüber du sprechen möchtest?" Solche Fragen wären hilfreich, um sicherzustellen, dass es uns beiden gut geht damit.
Einmal hat er mich gefragt, ob ich bei ihm übernachten möchte. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich noch nicht bereit fühle. Er hat darauf mit Verständnis reagiert und gesagt, dass es vollkommen in Ordnung ist. Das hat mir gezeigt, dass er meine Entscheidung respektiert und dass es für ihn genauso wichtig ist, dass ich mich wohlfühle.
Es gibt auch Momente, in denen ich unsicher bin, ob er wirklich versteht, wie ich mich fühle. Wenn er einmal drängender wird oder versucht, mich zu überreden, spüre ich, dass etwas nicht stimmt. In solchen Situationen fühle ich mich unwohl und ziehe mich zurück. Ich hoffe, dass er dann merkt, dass ich nicht bereit bin und dass er meine Grenzen respektiert. Es ist wichtig, dass wir beide uns sicher und respektiert fühlen, ohne Druck oder Zwang.
👥 Arbeitsauftrag 3: Konsens in verschiedenen Kontexten
Diskutiere in Partnerarbeit: In welchen weiteren Bereichen deines Lebens (außerhalb direkter körperlicher Berührung) spielt Konsens eine wichtige Rolle? Denke an digitale Kommunikation, Freundschaften, Gruppenprojekte etc.
Sammle mindestens drei Beispiele und erkläre kurz, warum Konsens dort wichtig ist.
Warum Konsens wichtig ist:
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT!!
Gemeinsame Besprechung im Plenum. Reflexion:
Warum ist es so wichtig, dass Konsens immer wieder neu gegeben werden kann und nicht einmalig für alle Zeiten gilt?