Vorgangsbeschreibung – Spielanleitungen schreiben (mit Aktiv und Passiv)
Zielsetzung:
Die Lernenden erkennen die Bedeutung von Vorgangsbeschreibungen im Alltag, insbesondere am Beispiel von Spielanleitungen. Ziel ist die Entwicklung der Fähigkeit, Abläufe Schritt für Schritt klar und verständlich zu erklären. Die Lernenden sollen lernen, die Merkmale einer guten Spielanleitung zu identifizieren und bewusst Aktiv- und Passivsätze zur klaren und allgemeinen Verständlichkeit von Anweisungen zu verwenden.
Inhalte und Methoden:
Das Arbeitsblatt thematisiert die Notwendigkeit und Merkmale von Vorgangsbeschreibungen im Alltag. Es wird ein Spielbrett betrachtet, um das Vorwissen über Spielanleitungen zu aktivieren. Die Bedeutung von Anleitungen im Alltag und speziell von Spielanleitungen wird reflektiert. Anhand einer Beispiel-Spielanleitung werden wichtige Informationen und Merkmale erarbeitet. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erkennen und der bewussten Anwendung von Aktiv- und Passivsätzen. Abschließend wird eine eigene Spielanleitung erstellt, wobei auf Struktur, Sprache, Aktiv/Passiv und Wortschatzarbeit geachtet wird. Methoden umfassen Bildanalyse, Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Textanalyse und Schreibübungen.
Kompetenzen:
- Die Lernenden identifizieren und beschreiben die Merkmale einer effektiven Vorgangsbeschreibung und Spielanleitung.
- Sie erkennen die Notwendigkeit klarer Anleitungen und die Konsequenzen fehlender oder schlechter Anleitungen.
- Sie unterscheiden und wenden Aktiv- und Passivsätze korrekt an, um Anweisungen präzise und verständlich zu formulieren.
- Sie erfassen selbstständig den Ablauf und die Regeln eines Spiels.
- Sie verfassen eine eigene, strukturierte und sprachlich präzise Spielanleitung.
Zielgruppe und Niveau:
Ab Klasse 6
Hinweis: Für die Bearbeitung der letzten Aufgabe werden mehrere Spiele gebraucht.
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Target group and level
Ab Klasse 6
Subjects
Vorgangsbeschreibung – Spielanleitungen schreiben (mit Aktiv und Passiv)


Wozu Vorgangsbeschreibungen?
Im Alltag begegnen uns viele Situationen, in denen wir genau erklären müssen, wie etwas funktioniert oder wie man etwas macht – sei es beim Kochen, beim Basteln, beim Spielen oder bei der Bedienung eines Geräts. In solchen Fällen ist eine Vorgangsbeschreibung gefragt. Eine Vorgangsbeschreibung erklärt einen Ablauf Schritt für Schritt und so klar, dass jemand anderes die Handlung problemlos nachmachen kann. Dabei kommt es auf eine logische Reihenfolge, eine genaue Wortwahl und verständliche Sprache an.
HINWEIS FÜR LEHRKRAFT: Frage an die Schüler:innen im Plenum: „Wer kennt dieses Spiel? Wie spielt man es? Was braucht man, um ein neues Spiel zu lernen?“
📋 Arbeitsauftrag: Schaue dir das abgebildete Bild an und überlege, was du darüber weißt. Antworte auf die Fragen deiner Lehrkraft.

📋 Arbeitsauftrag Einzelarbeit: Mache dir Gedanken über die Bedeutung von Anleitungen im Alltag (z. B. Aufbauanleitungen, Rezepte etc.). Welche fallen dir ein? Lege den Fokus danach auf Spielanleitungen: Warum sind sie wichtig? Was passiert, wenn eine Anleitung fehlt oder schlecht ist?
✒️ Notizfeld
👥 Arbeitsauftrag Partnerarbeit: Besprich deine Ergebnisse mit deinem Sitznachbarn / deiner Sitznachbarin. Ergänzt ggf. Aspekte.
✒️ Notizfeld

Merkmale einer Spielanleitung erarbeiten
📋 Arbeitsauftrag Einzelarbeit: Lies die Spielanleitung durch, um einen ersten Überblick zu erhalten. Schreibe dir dann in Partnerarbeit (mit deinem Sitznachbarn / deiner Sitznachbarin) die wichtigsten Informationen heraus.
Als Inspiration:
- Was ist das Ziel des Spiels?
- Welches Material wird benötigt?
- Wie ist der grobe Spielablauf?
- Gibt es besondere Regeln?
✒️ Notizfeld
Spielregeln für Mensch ärgere dich nicht
Mensch ärgere dich nicht ist ein klassisches Brettspiel, das von zwei bis vier Spieler:innen gespielt wird. Jeder Spielende hat vier Spielfiguren, die alle aus dem Startfeld ins Ziel gebracht werden müssen.
- Start: Jede:r Spieler:in beginnt mit vier Figuren im eigenen Startfeld.
- Würfeln: Wer eine Sechs würfelt, darf eine Figur aus dem Startfeld auf das Spielfeld setzen. Es wird erneut gewürfelt.
- Ziehen: Die Figuren werden im Uhrzeigersinn um das Spielfeld gezogen, abhängig von der gewürfelten Augenzahl.
- Schlagen: Eine Figur landet auf einem Feld, das von einer gegnerischen Figur besetzt ist. Diese gegnerische Figur wird zurück ins Startfeld geschickt.
- Blockieren: Figuren dürfen nicht auf einem Feld stehen, das bereits von einer eigenen Figur besetzt ist.
- Ziel: Die Figuren müssen genau ins eigene Ziel gebracht werden. Überschüssige Würfelaugen sind ungültig.
- Gewinnen: Die erste Person, die alle Figuren ins Ziel bringt, gewinnt das Spiel.
- Spielende: Das Spiel endet, sobald alle Figuren einer Spieler:in im Ziel sind.
Das Spiel fördert strategisches Denken und Geduld. Manchmal ist es klug, die eigenen Figuren zu schützen, anstatt direkt zum Ziel zu ziehen. Mensch ärgere dich nicht bleibt ein Spiel, das Spaß für die ganze Familie bietet. Es ist einfach zu erlernen, aber kann durch taktisches Spielen spannend werden.
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT:
Gemeinsame Erarbeitung: Sammeln der Ergebnisse an der Tafel/Flipchart. Die Lehrkraft strukturiert die Punkte zu den Merkmalen einer guten Spielanleitung (z. B. Überschrift, Materialliste, Spielziel, Spielvorbereitung, Spielablauf, Spielende, klare Sprache, präzise Formulierungen, logische Reihenfolge).
Danach: Fokus auf Aktiv- und Passiv-Sätze der Anleitung lenken. Siehe Auflistung.

Aktiv und Passiv erkennen
1. Was ist das Aktiv?
Im Aktiv steht die Person oder das Ding im Vordergrund, die etwas tut. Man nennt diese Person den Handelnden oder das Subjekt.
- Der Fokus liegt auf dem, der handelt.
- Die Handlung wird vom Subjekt ausgehend beschrieben.
Beispiel:
- Der Hund beißt den Mann.
- → Der Hund ist das Subjekt. Er führt die Handlung (beißen) aus.
Das Aktiv wird oft verwendet, wenn es wichtig ist, wer etwas macht.
2. Was ist das Passiv?
Im Passiv steht nicht der Täter, sondern die Handlung selbst oder das Opfer der Handlung im Mittelpunkt. Es wird beschrieben, was geschieht – oft ohne zu sagen, wer etwas tut.
- Der Fokus liegt auf der Handlung oder dem Objekt.
- Die Handlung wird vom Objekt ausgehend beschrieben.
Beispiel:
- Der Mann wird von dem Hund gebissen.
- → Jetzt steht „der Mann“ im Vordergrund. Er ist derjenige, dem etwas passiert.
Das Passiv wird verwendet, wenn:
- der Täter unwichtig oder unbekannt ist,
- die Handlung wichtiger ist als der Handelnde,
Bildung des Passivs mit der gebeugten Form von "werden"
Das Passiv wird gebildet mit:
- einer Form von „werden“
- und dem Partizip II (3. Stammform des Verbs)
Beispiel:
- Aktiv: Der Mechaniker repariert das Auto.
- Passiv: Das Auto wird repariert. (Präsens)
👥 Arbeitsauftrag Partnerarbeit: Schaue zusammen mit deinem Sitznachbarn/ deiner Sitznachbarin nochmal in den Text und unterscheidet: Aktiv-Satz oder Passiv-Satz. Tragt die Sätze in die folgende Tabelle ein.
Als Hilfestellung:
Beispielanalyse:
- Beispiel 1: „Jeder Spieler würfelt die Würfel.“ (Aktiv)
- Beispiel 2: „Die Würfel werden gewürfelt.“ (Passiv)
| Aktiv | Passiv |
|---|---|
Aktiv
- Mensch ärgere dich nicht ist ein klassisches Brettspiel, das von zwei bis vier Spieler:innen gespielt wird.
- Jeder Spielende hat vier Spielfiguren, die alle aus dem Startfeld ins Ziel gebracht werden müssen.
- Start: Jede:r Spieler:in beginnt mit vier Figuren im eigenen Startfeld.
- Würfeln: Wer eine Sechs würfelt, darf eine Figur aus dem Startfeld auf das Spielfeld setzen.
- Blockieren: Figuren dürfen nicht auf einem Feld stehen, das bereits von einer eigenen Figur besetzt ist.
- Überschüssige Würfelaugen sind ungültig.
- Gewinnen: Die erste Person, die alle Figuren ins Ziel bringt, gewinnt das Spiel.
- Spielende: Das Spiel endet, sobald alle Figuren einer Spieler:in im Ziel sind.
- Das Spiel fördert strategisches Denken und Geduld.
- Manchmal ist es klug, die eigenen Figuren zu schützen, anstatt direkt zum Ziel zu ziehen.
- Mensch ärgere dich nicht bleibt ein Spiel, das Spaß für die ganze Familie bietet.
- Es ist einfach zu erlernen, aber kann durch taktisches Spielen spannend werden.
Passiv
- Mensch ärgere dich nicht ist ein klassisches Brettspiel, das von zwei bis vier Spieler:innen gespielt wird.
- Jeder Spielende hat vier Spielfiguren, die alle aus dem Startfeld ins Ziel gebracht werden müssen.
- Es wird erneut gewürfelt.
- Ziehen: Die Figuren werden im Uhrzeigersinn um das Spielfeld gezogen, abhängig von der gewürfelten Augenzahl.
- Schlagen: Eine Figur landet auf einem Feld, das von einer gegnerischen Figur besetzt ist.
- Diese gegnerische Figur wird zurück ins Startfeld geschickt.
- Blockieren: Figuren dürfen nicht auf einem Feld stehen, das bereits von einer eigenen Figur besetzt ist.
- Ziel: Die Figuren müssen genau ins eigene Ziel gebracht werden.
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Besprechung der Ergebnisse im Plenum.

💡 Übung! Aktiv zu Passiv - Passiv zu Aktiv
📋 Arbeitsauftrag Einzelarbeit: Ordne die Sätze zu!

„Spiel mit!“ – Eigene Spielanleitungen schreiben
👥 Arbeitsauftrag: Bildet eine 3er-4er-Gruppe. Deine Lehrkraft teilt euch ein Spiel zu. Entfernt die Spielanleitung und spielt das Spiel, ohne diese zu betrachten. Eure Aufgabe ist es, dieses Spiel auszuprobieren und seinen Ablauf sowie seine Regeln selbstständig zu erfassen. Stellt euch vor, ihr müsstet einem Freund erklären, wie das Spiel funktioniert. Macht euch während des Spielens und Ausprobierens Notizen zu allem Wichtigen:
- Welches Material gehört dazu?
- Was ist das Ziel?
- Wie sind die einzelnen Spielzüge?
- Gibt es Sonderregeln?
- Wie endet das Spiel?
✒️ Notizfeld
👥 Arbeitsauftrag Gruppenarbeit: Basierend auf euren Notizen und euren Spielerfahrungen beginnt ihr nun, eine eigene Spielanleitung für euer Spiel zu schreiben.
Fokus beim Schreiben:
- Struktur: Haltet euch an die Merkmale einer guten Spielanleitung, die zuvor erarbeitet wurden (Überschrift, Materialliste, Spielziel, Spielvorbereitung, Spielablauf, Spielende).
- Sprache: Formuliert präzise, klar und verständlich. Verwendet einen angemessenen Wortschatz.
- Aktiv/Passiv: Achtet bewusst darauf, wo ihr Aktiv- und wo ihr Passivsätze verwendet, um die Anweisungen klar und allgemein verständlich zu machen.
- Wortschatzarbeit: Klärt unbekannte oder spielspezifische Begriffe und erklärt sie gegebenenfalls kurz in der Anleitung.
✒️ Spielanleitung
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Vorstellung der Spielanleitungen im Plenum.