Wladimir Iljitsch Lenin, 1920
Vom Marxismus zum Leninismus
Description
Im Jahr 1917 durchlebte Russland tiefgreifende politische und wirtschaftliche Veränderungen. Obwohl Russland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern rückständig war, fand genau hier eine Revolution statt, die die Geschichte des 20. Jahrhunderts prägen sollte.
Der historische Kontext und Lenins Biografie
Ein zentraler Akteur in dieser Entwicklung war Wladimir Iljitsch Lenin. Er wurde 1870 in Simbirsk (heutiges Uljanowsk) geboren. Nach der Hinrichtung seines Bruders Alexander wegen revolutionärer Aktivitäten wandte sich Lenin dem Marxismus zu. Er widmete sich intensiv dem Studium der Schriften von Karl Marx und versuchte, die marxistische Theorie auf die speziellen Bedingungen in Russland anzuwenden. Dies fand Ausdruck in seinem Werk „Was tun?“, in dem er seine grundlegenden Theorien zur Revolution und zur Rolle der Partei formulierte.
Lenins Theorien und die "Partei neuen Typs"
Lenins zentrale Theorien lassen sich in den Bereichen Revolutionstheorie, Parteitheorie und Imperialismustheorie zusammenfassen. In „Was tun?“ betonte Lenin die Notwendigkeit einer gut organisierten Gruppe von Revolutionären, die die Arbeiterklasse anleiten sollte. Er glaubte, dass spontane Revolten der Arbeiter nicht ausreichen würden, um eine erfolgreiche sozialistische Revolution zu starten. Diese Führungsrolle sollte von einer „Partei neuen Typs“ übernommen werden. Diese Partei bestand aus professionellen Revolutionären, die sich der Revolution vollständig verschrieben hatten und als politische Elite fungieren sollten.
Lenin argumentierte, dass eine solche Partei notwendig sei, um die Arbeiter nicht nur zu organisieren, sondern auch politisch zu erziehen und die Führung der revolutionären Bewegung zu übernehmen. Dies unterschied sich stark von der Auffassung vieler anderer Sozialisten seiner Zeit, die auf die spontane Selbstorganisation der Arbeiter setzten.
Die Oktoberrevolution
Im Jahr 1917 kamen Lenins Theorien in der Praxis zum Tragen. Die Februarrevolution führte zum Sturz des Zaren und zur Einrichtung einer Provisorischen Regierung, die jedoch nur eine begrenzte Autorität hatte. Es entstand eine Doppelherrschaft, in der sich die Provisorische Regierung und die Sowjets – Räte von Arbeitern und Soldaten – die Macht teilten.
Im Oktober 1917 übernahmen die Bolschewiki, angeführt von Lenin, die Machtinitiative und führten einen Staatsstreich durch. Am 25. Oktober (7. November nach dem gregorianischen Kalender) stürmten sie das Winterpalais in Petrograd, was den Beginn der Oktoberrevolution markierte. Kurz darauf verabschiedete die neue bolschewistische Regierung die sogenannten November-Dekrete, die weitreichende sozialistische Reformen einleiteten.
Die folgenden Jahre waren geprägt von Kriegskommunismus und einem erbitterten Bürgerkrieg zwischen den Bolschewiki und ihren Gegnern. Trotz großer Schwierigkeiten gelang es den Bolschewiki, ihre Macht zu konsolidieren und die Grundlagen der späteren Sowjetunion zu legen. Die Entwicklungen in Russland von 1917 bis 1922 veranschaulichen die tiefgreifenden Veränderungen, die durch Lenins Theorien und die Anwendung der marxistischen Lehren auf die spezifischen Bedingungen Russlands möglich wurden.
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Basiswissen Geschichte
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