Flagge der Europäischen Union und des Europarates
Die EU im Vergleich mit den ehemaligen Imperien Russland, China und Türkei
Description
Die europäische Integration steht für den „immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker“ und begann offiziell 1954 mit der Gründung der Westeuropäischen Union. Der wichtigste Meilenstein war die Gründung der Europäischen Union (EU) durch den Vertrag von Maastricht 1992. Der Vertrag von Lissabon 2007 repräsentiert den aktuellen Stand dieser Entwicklung. Der Prozess der Integration begann auf wirtschaftlicher Ebene und wurde später auf die Bereiche Politik, Justiz, Innenpolitik und Sicherheitspolitik ausgeweitet.
Historisch gesehen hat die Idee einer europäischen Einheit tiefe Wurzeln. Vorläufer der europäischen Integration sind die Paneuropa-Bewegung von Richard Coudenhove-Kalergi und die Bemühungen des französischen Außenministers Aristide Briand in der Zwischenkriegszeit. Der Begriff „Vereinigte Staaten von Europa“ wurde bereits 1849 von Victor Hugo geprägt und später von Politikern wie Leo Trotzki und Winston Churchill aufgegriffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden zahlreiche Bestrebungen, europäische Organisationen ins Leben zu rufen, darunter 1948 die Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Der bedeutendste Fortschritt im Integrationsprozess war die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung, des Euro, der 2002 als Bargeld in Umlauf kam. Diese Schritte verhalfen der EU zu einem hohen Grad an supranationaler Integration.
Russisches Kaiserreich
Das Russische Kaiserreich existierte von 1721 bis 1917 und war eines der mächtigsten Imperien seiner Zeit. Die größte Ausdehnung erreichte es im 19. Jahrhundert mit 22,7 Millionen Quadratkilometern, fast ein Sechstel des Festlandes der Erde. Zar Peter der Große gründete das Kaiserreich und nahm als erster Monarch Russlands den Titel „Kaiser“ an. Mit der Abdankung von Zar Nikolaus II. im Zuge der Februarrevolution 1917 endete das Kaiserreich.
Das russische Kaiserreich war stark zentralisiert und der Zar hatte nahezu unbegrenzte Macht. Bis zur Einführung der Duma nach der Revolution von 1905 blieb Russland eine absolutistische Monarchie. Das Reich war ethnisch vielfältig und wies eine ausgeprägte Feudalstruktur auf; die Leibeigenschaft bestand bis weit ins 19. Jahrhundert. Wirtschaftlich und technologisch hinkte Russland oft hinterher und versuchte durch Reformen, insbesondere unter Zaren wie Alexander II., aufzuholen.
Osmanisches Reich (Türkei)
Das Osmanische Reich wurde 1299 von Osman I. gegründet und existierte bis 1922. Seine größte Macht erreichte es im 16. und 17. Jahrhundert unter Sultanen wie Suleiman dem Prächtigen. Das Reich erstreckte sich über den Nahen Osten, Nordafrika und Teile Europas, mit wichtigen Metropolen wie Istanbul und Kairo.
Das Osmanische Reich zeichnete sich durch ethnische und religiöse Vielfalt aus. Die Herrschaftsstruktur war stark zentralisiert, und der Sultan hatte absolute Macht. Das Janitscharenkorps, eine Eliteeinheit der Armee, spielte eine wichtige Rolle, indem es aus christlichen Knaben rekrutiert wurde, die zum Islam konvertierten. Das System der Millets, religiöse Gemeinschaften mit gewisser Autonomie, war ebenfalls bedeutend.
Im 19. Jahrhundert begann der Zerfall des Imperiums durch innere Schwächen, militärische Niederlagen und den Druck europäischer Mächte. Reformen wie die Tanzimat-Reformen sollten das Reich modernisieren, konnten den Zerfall jedoch nicht aufhalten. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel das Osmanische Reich und 1923 gründete Mustafa Kemal Atatürk die Republik Türkei.
Kaiserreich China
Das Kaiserreich China begann 221 v. Chr. mit der Gründung durch Qin Shihuangdi und endete 1912 mit der Abdankung des letzten Kaisers. Es erlebte zahlreiche Dynastien wie die Han-, Tang-, Song- und Qing-Dynastien, die bedeutende kulturelle und technologische Fortschritte brachten, einschließlich der Erfindung des Papiers und des Schießpulvers.
Das Kaiserreich hatte eine konfuzianische Bürokratie und ein ausgeklügeltes Verwaltungssystem, bei dem das Examenwesen eine zentrale Rolle spielte. Diese Prüfungen öffneten talentierten Personen ohne adelige Herkunft den Weg zu hohen Staatsämtern. Der Kaiser hatte die zentrale Macht und genoss als „Sohn des Himmels“ Verehrung.
China erlebte Phasen der Erweiterung und Zerfall. Im 19. Jahrhundert schwächte europäischer Einfluss und interne Rebellionen wie der Taiping-Aufstand das Kaiserreich erheblich. Versuche zur Modernisierung wie die Selbststärkungsbewegung konnten den Niedergang nicht aufhalten. Die Xinhai-Revolution 1911-1912 führte zur Abdankung des letzten Kaisers Puyi und zur Gründung der Republik China.
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Basiswissen Geschichte
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Die Mitgliedsstaaten der EU (Mittel-/Oberstufe)
Mit diesem Arbeitsblatt erfahren deine Lernenden, wie die Europäische Union entstanden ist, welche wichtigen Entwicklungsschritte es gab und aus welchen Staaten die EU heute aufgebaut ist. Anschließend kannst du einen Steckbrief zu einem EU-Beitrittskandidatenland erstellen lassen.
Historische Persönlichkeiten
Hintergrundwissen und Übungsaufgaben
Mit Karten arbeiten
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Was wäre, wenn...? Ein alternativer Verlauf der Geschichte
In diesem Arbeitsblatt beschäftigen sich die Lernenden mit der Frage, wie alternative Verläufe der Geschichte aussehen könnten.
Ein historisches Ereignis im Profil (Steckbrief)
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Die Vorgeschichte eines historischen Ereignisses (Zeitstrahl)
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