Schlacht um Verdun, 14. März 1916: Angriff deutscher Infanteristen auf die Höhe Toter Mann

Schlacht um Verdun, 14. März 1916: Angriff deutscher Infanteristen auf die Höhe Toter Mann

Der Weg in den Ersten Weltkrieg

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Der Weg in den Ersten Weltkrieg

Die Außenpolitik des Deutschen Reichs und die Flottenpolitik unter Wilhelm II.

Im späten 19. Jahrhundert änderte sich die Außenpolitik des Deutschen Reichs stark. Kaiser Wilhelm II., der 1888 den Thron bestieg, unterstützte eine aggressive Außenpolitik. Ein wichtiges Ziel war der Ausbau der deutschen Flotte. 1898 wurde das Flottengesetz verabschiedet. Weitere Gesetze folgten. So sollte eine starke Kriegsflotte aufgebaut werden. Diese Flotte sollte Deutschland als Weltmacht etablieren und Kolonien schützen. Diese Politik führte zu Spannungen mit Großbritannien, das die stärkste Seemacht war. Der Ausbau der deutschen Marine verstärkte das Wettrüsten und Misstrauen in Europa.

Das europäische Bündnissystem und seine Veränderung vor dem Ersten Weltkrieg

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts prägten Bündnisse Europa. Otto von Bismarck schuf ein Netz von Bündnissen, um Deutschland zu sichern. Dazu gehörten der Dreikaiserbund (1873), der Zweibund mit Österreich-Ungarn (1879) und der Dreibund mit Italien (1882). Diese Bündnisse sollten verhindern, dass Deutschland isoliert wird. Nach Bismarcks Rücktritt 1890 änderte sich die Außenpolitik unter Wilhelm II. grundlegend. Die Beziehungen zu Russland verschlechterten sich, und Russland schloss sich Frankreich an. Daraus entstand 1894 die Entente Cordiale zwischen Frankreich und Großbritannien und später die Triple Entente mit Russland im Jahr 1907. Diese Allianzen standen dem Dreibund gegenüber. Diese feste Bündnispolitik verringerte die Möglichkeiten zur Konfliktlösung und führte zu einer verstärkten militärischen Aufrüstung.

Die "Balkan-Troubles" und der Weg zum Krieg

Der Balkan war Anfang des 20. Jahrhunderts ein Krisenherd. Viele verschiedene Völker und Nationalitäten lebten dort, und Russland sowie Österreich-Ungarn hatten Interessen in der Region. Der Zerfall des Osmanischen Reiches und die Balkan-Kriege von 1912/1913 verstärkten die Spannungen. Der unmittelbare Auslöser des Ersten Weltkriegs war das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo. Ein serbischer Nationalist beging das Attentat. Österreich-Ungarn nutzte dies als Vorwand, um Serbien ein Ultimatum zu stellen. Als Serbien das Ultimatum nur teilweise erfüllte, erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 den Krieg. Wegen bestehender Bündnisse unterstützte Russland Serbien, Deutschland unterstützte Österreich-Ungarn, und Frankreich sowie Großbritannien traten ebenfalls in den Krieg ein.

Diese Kombination aus aggressiver Außenpolitik, starren Bündnissen und nationalistischen Spannungen führte zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914.

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