Martin Luther (Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, 1528, Sammlung Lutherhaus Wittenberg)

Martin Luther (Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, 1528, Sammlung Lutherhaus Wittenberg)

Die Kirche spaltet sich - Warum führen die Ideen Martin Luthers zur Kirchenspaltung?

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Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben geboren. Er war ein Mönch, Professor für Theologie und spielte eine zentrale Rolle in der Reformation. Luther kritisierte die Römisch-katholische Kirche und wollte sie reformieren. Er betonte, dass nur Gottes Gnade und der Glaube an Jesus Christus die Menschen retten könnten.

Martin Luther und seine Ideen

Luther störte sich besonders am Ablasshandel der Kirche. Bei diesem Handel konnten die Gläubigen sich Sündenvergebung kaufen. Am 31. Oktober 1517 schlug er deshalb seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. In diesen Thesen kritisierte er, dass man nur durch Reue und Glauben Vergebung finden könne, nicht durch Geld.

Luther wollte zurück zu den Wurzeln des christlichen Glaubens, der alleine auf der Bibel gründete. Viele Traditionen der Kirche, die keine Grundlage in der Bibel hatten, lehnte er ab. Diese Ideen fanden schnell Anhänger, nicht nur unter den einfachen Menschen, sondern auch bei einigen Fürsten.

Der Machtkampf zwischen Fürsten und Kaiser

Die Fürsten sahen in Luthers Ideen eine Chance. Sie konnten sich dadurch unabhängiger vom Kaiser und vom Papst machen. Kaiser Karl V. wollte aber die Einheit seines Reiches bewahren und stand auf der Seite der katholischen Kirche. Es kam deshalb zu Konflikten zwischen den protestantischen Fürsten und dem Kaiser.

Diese Konflikte waren nicht nur religiös, sondern auch politisch und wirtschaftlich motiviert. Viele Fürsten sahen in der Reformation eine Möglichkeit, ihre Macht zu stärken und ihre Gebiete unabhängiger zu regieren. Neben den theologischen Streitigkeiten ging es also auch um Macht und Kontrolle.

Der Augsburger Religionsfrieden

Nach mehreren Jahren der Kriege und Unruhen wurde 1555 der Augsburger Religionsfrieden beschlossen. Dieser Frieden legte fest, dass die Fürsten im Reich die Religion ihrer Untertanen bestimmen durften. Dieses Prinzip wird mit dem lateinischen Satz „Cuius regio, eius religio“ beschrieben, was so viel heißt wie "Wessen Gebiet, dessen Religion".

Durch diesen Frieden wurde die lutherische Konfession als gleichberechtigt zur katholischen anerkannt. Es gab nun zwei große Konfessionen im Reich, die nebeneinander existierten. Der Augsburger Religionsfrieden war ein wichtiger Schritt in der Geschichte und zeigte, wie stark die Ideen Martin Luthers und die Reformation das politische und religiöse Leben Europas verändert hatten.

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