
Frankfurter Judengasse
Stadt im Mittelalter – Frei, aber auch gleich? Sind in der mittelalterlichen Stadt alle Bewohner gleich?
Description
Im Mittelalter wurden die Städte zu wichtigen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Zentren. Das Sprichwort „Stadtluft macht frei“ beschrieb den Zustand, dass ein Leibeigener, der ein Jahr und einen Tag in einer Stadt lebte, frei wurde. In der Stadt lebten jedoch nicht alle Menschen unter gleichen Bedingungen. Die Städte waren hierarchisch strukturiert, und nur wenige Menschen genossen gleiche Rechte und Freiheiten.
Bürger und Stadtverwaltung
Die Bürger der mittelalterlichen Stadt bildeten die oberste Schicht in der städtischen Hierarchie. Sie besaßen das Bürgerrecht, das oft mit Grundbesitz verbunden war. Nur Bürger hatten politische Mitspracherechte in der Stadtverwaltung. Die Selbstverwaltung der Städte erfolgte durch einen Stadtrat. Der Stadtrat bestand aus einflussreichen Bürgern und wurde oft von einem Bürgermeister geleitet.
Der Rat regelte die städtischen Angelegenheiten und erließ Gesetze. Wichtige Entscheidungen wurden in städtischen Versammlungen getroffen. Diese Versammlungen waren nur für vollberechtigte Bürger zugänglich.
Zünfte und Handwerker
Ein wichtiger Bestandteil des städtischen Lebens waren die Handwerker und Händler. Diese organisierten sich in Zünften. Zünfte waren Zusammenschlüsse von Handwerkern eines Berufes. Sie hatten sowohl wirtschaftliche als auch soziale Funktionen. Die Zünfte sicherten die Qualität der Waren und regelten die Ausbildung der Lehrlinge. Außerdem boten sie ihren Mitgliedern Unterstützung in Notlagen.
Die Mitgliedschaft in einer Zunft war zwingend erforderlich, um als Handwerker in der Stadt arbeiten zu dürfen. Die Zünfte waren streng hierarchisch organisiert. Nur wenige Mitglieder konnten in die Führungsebene aufsteigen. Lehrlinge und Gesellen mussten viele Jahre arbeiten, bevor sie Meister werden konnten.
Juden und Schutzprivilegien
In vielen mittelalterlichen Städten lebten auch jüdische Gemeinden. Juden hatten eine besondere Stellung. Sie lebten oft in eigenen Vierteln, den sogenannten „Judenvierteln“. Aufgrund der Isolation und der Beschränkungen, die ihnen auferlegt wurden, entwickelten sie spezielle soziale und kulturelle Strukturen.
Die Juden standen unter dem Schutz des Kaisers oder des Königs. Diese erließen Schutzprivilegien, die das Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten der Juden regelten. Diese Privilegien sollten die Juden vor Übergriffen schützen. Trotzdem waren Juden häufig Ziel von Anfeindungen. Ihre wirtschaftlichen Aktivitäten, besonders im Geldverleih, brachten ihnen Wohlstand, aber auch Konflikte mit den christlichen Bürgern der Stadt.
In der mittelalterlichen Stadt gab es deutliche soziale Unterschiede. Die Rechte und Lebensbedingungen der Bewohner variierten je nach ihrem sozialen Status. Bürger, Handwerker, Zunftmitglieder und Juden lebten nebeneinander, hatten aber sehr unterschiedliche Rechte und Möglichkeiten.
Additional details

Rollenkarten als Diskussionsbasis
Arbeite mit Rollenkarten, inklusive Beschreibung und Diskussionsansätzen zu einem Thema deiner Wahl

Basiswissen Geschichte (Unterstufe)
Zielsetzung: Die Lernenden erwerben Grundlagenwissen in einem ausgewählten Thema der Geschichte. Inhalt und Methodik: Die Lernenden lesen einen Basistext und können aufgrund dessen Verständnisfragen beantworten. Kompetenzen: Lesekompetenz fördern historisches Wissen vertiefen Niveau: Unterstufe (5. - 7. Klasse)

Bericht von Zeitzeug:innen
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt ermöglicht Schüler:innen eine "Zeitreise" in die Vergangenheit, um das Leben in einer anderen Epoche an einer gewählten Person kennenzulernen. Es fördert das Verständnis für historische Lebenswelten, Rollenbilder und kulturelle Praktiken. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Idee, historische Epochen durch die Augen von Zeitzeug:innen zu entdecken. Der Hauptinhalt ist ein Text aus der Ich-Perspektive einer gewählten Person und gewählten Zeit. Multiple-Choice-Fragen überprüfen das Textverständnis. Ein Steckbrief muss mit Informationen aus dem Text über die Person ausgefüllt werden, was eine strukturierte Informationsentnahme fördert. Kompetenzen: Historisches Verständnis: Schüler:innen erwerben Kenntnisse über das Leben in einer anderen Phase der Geschichte, Textverständnis: Die Fähigkeit zur Informationsentnahme aus einem narrativen Sachtext wird geschult. Empathie und Perspektivwechsel: Die Ich-Erzählung ermöglicht es den Schüler:innen, sich in die Rolle einer historischen Persönlichkeit hineinzuversetzen. Informationsstrukturierung: Das Ausfüllen des Steckbriefs fördert die Fähigkeit, relevante Informationen zu identifizieren und zu organisieren Niveau: 6./7. Klasse (Unterstufe)

Mit einer Zeitkapsel arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt führt Schüler:innen in das Konzept von Zeitkapseln ein, um ihnen eine kreative Möglichkeit zu bieten, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und eine Botschaft an die Zukunft zu senden. Es fördert das Verständnis für historische Epochen und die Reflexion über die eigene Zeit. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Definition und der Funktion von Zeitkapseln als "Reise in die Vergangenheit". Eine Anleitung zur Erstellung einer eigenen Zeitkapsel (Auswahl des Behälters, Sammeln und Verpacken von Gegenständen, Beschriftung und Verstecken) wird Schritt für Schritt gegeben. Eine Sortieraufgabe überprüft das Verständnis dieser Schritte. Ein Brief eines Jungen aus einer gewählten Zeit erzählt von dem Leben und wichtigen Ereignissen seiner Zeit. Multiple-Choice-Fragen sichern das Textverständnis dieses historischen Einblicks. Eine Abbildung einer gefüllten Zeitkapsel soll zur Reflexion über die ausgewählten Gegenstände anregen und mit dem Inhalt des Briefes abgeglichen werden. Abschließend werden die Schüler:innen aufgefordert, eine eigene Zeitkapsel zu zeichnen und zu überlegen, welche Botschaft sie an die nächste Generation senden möchten. Kompetenzen: Historisches Bewusstsein: Schüler:innen erhalten Einblicke in eine spezifische historische Epoche und deren Merkmale. Textverständnis Kreativität und Vorstellungskraft: Das Konzept der Zeitkapsel und die Aufgabe, eine eigene zu gestalten, fördern die kreative Auseinandersetzung. Reflexion über die eigene Zeit: Die Schüler:innen setzen sich mit der Frage auseinander, was zukünftige Generationen über ihr heutiges Leben erfahren sollen. Niveau: 6./7. Klasse (Unterstufe)

Mit historischen Gemälden & Zeichnungen arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen die Methode der Analyse historischer Gemälde und Zeichnungen als wertvolle visuelle Dokumente. Am Beispiel eines gewählten Gemäldes/einer Zeichnung sollen sie lernen, diese Kunstwerke zu beschreiben, ihren historischen Kontext zu erfassen und ihre Botschaft sowie beabsichtigte Wirkung zu deuten. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Bedeutung historischer Gemälde und Zeichnungen als kulturelles Erbe und historische Dokumentation. Das gewählte Gemälde dient als zentrales Untersuchungsobjekt. Ein Notizfeld regt zur ersten Beobachtung an. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das grundlegende Verständnis des Gemäldes und seines Kontextes. Ein separater Abschnitt "Methode: Historische Gemälde & Zeichnungen auswerten" gibt eine detaillierte Anleitung zur Bildanalyse. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen zu einer vertiefenden Bildanalyse auf. Kompetenzen: Visuelle Analyse: Schüler:innen lernen, historische Gemälde systematisch zu beschreiben und die darin enthaltenen Informationen zu entschlüsseln. Historisches Kontextualisieren Quellenkritik: Die Fähigkeit zur Reflexion über die Glaubwürdigkeit und die beabsichtigte Botschaft eines historischen Gemäldes wird gefördert. Symbolanalyse: Die Schüler:innen erkennen und interpretieren symbolische Bedeutungen in visuellen Darstellungen. Argumentation und Ausdruck: Sie formulieren eigenständige Analysen und Deutungen basierend auf dem Gemälde. Niveau: Ab der 8.Klasse (Mittelstufe)

Arbeit mit schriftlichen Quellen & Zitaten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen grundlegende Methoden zur Arbeit mit schriftlichen Quellen und Zitaten, am Beispiel einer historischen Quelle/Zitat. Es zielt darauf ab, ihre Fähigkeit zur Quellenanalyse, zum Verständnis historischer Kontexte und zur kritischen Reflexion zu schulen. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt präsentiert eine ausgewählte historische Quelle. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das Verständnis der grundlegenden Fakten zur Quelle (Autor, Entstehungsjahr, Thema). Ein separater Abschnitt "Methode: Schriftliche Quellen untersuchen" gibt eine detaillierte Anleitung zur Quellenanalyse, einschließlich der Festlegung einer Leseabsicht, der Notiz von Hintergrundinformationen und der Entnahme wichtiger Inhalte. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen auf, die Inhalte der gewählten Quelle zu analysieren/zu erklären. Kompetenzen: Quellenanalyse: Die Schüler:innen lernen grundlegende Schritte zur systematischen Analyse schriftlicher Quellen. Historisches Kontextualisieren: Sie setzen die geschilderten Inhalte in den (historischen) Kontext. Textverständnis Argumentation und Ausdruck: Sie formulieren eigenständige Zusammenfassungen und Erklärungen basierend auf der Quelle. Niveau: Ab der 8. Klasse