
Altägyptisches Totengericht: Wiegen des Herzens. Szene aus dem Totenbuch des Schreibers Ani. Untere Reihe, links: Ani und seine Frau Tutu betreten die Götterversammlung der Unterweltsrichter. Mitte: Anubis wiegt Anis Herz gegen die Feder der Maat, beobachtet von den Göttinnen Renenutet und Meschkenet, dem Gott Schai und Anis Ba-Seele. Rechts: Ammit, die Anis Seele verschlingen wird, wenn er die Prüfung nicht besteht, der Gott Thot bereitet den Bericht darüber vor. Obere Reihe: Als Richter fungierenden Götter.
Photographed by the British Museum; original artist unknown
Glaube und Totenkult – Woran glaubten die Ägypter?
Description
Im alten Ägypten spielte der Glaube an das Leben nach dem Tod eine sehr wichtige Rolle. Die Ägypter glaubten, dass nach dem Tod eine Reise ins Jenseits beginnt. Diese Reise war nicht einfach. Sie glaubten, dass der verstorbene Mensch vor den Gott Osiris treten muss. Osiris war der Gott des Jenseits. Bei diesem Treffen wurde das Leben des Verstorbenen beurteilt. Die Taten im Leben wurden gewogen. Gute Taten führten zu einem angenehmen Leben im Jenseits. Schlechte Taten konnten zu einer unangenehmen Existenz oder sogar zum Verlust der Unsterblichkeit führen.
Die Mumifizierung
Um für die Reise ins Jenseits bereit zu sein, mumifizierten die alten Ägypter ihre Toten. Die Mumifizierung war ein besonderer Prozess. Zuerst wurde der Körper des Verstorbenen gewaschen. Danach entfernten Fachleute die inneren Organe, außer das Herz. Das Herz blieb im Körper, weil es als Sitz der Seele galt. Das Gehirn wurde durch die Nase herausgezogen, weil es nicht als wichtig angesehen wurde. Der Körper wurde dann mit speziellen Salzen getrocknet. Nach dem Trocknen rieben die Einbalsamierer den Körper mit Ölen ein. Dies half, den Körper zu konservieren. Schließlich wurde der Körper in viele Lagen von Leinenbinden gewickelt. Diese Binden schützten den Körper und hielten ihn zusammen.
Grabbeigaben und Pyramiden
Zusammen mit der Mumie wurden dem Toten auch Grabbeigaben in sein Grab gelegt. Diese Beigaben waren Dinge, die dem Toten im Jenseits helfen sollten. Es gab Nahrung, Kleidung und andere Dinge des täglichen Bedarfs. Manchmal gab es auch wertvolle Gegenstände wie Schmuck oder Gold. Besonders berühmt sind die großen Pyramiden, die als Gräber für die Pharaonen gebaut wurden. Die Pyramiden sind riesige steinerne Bauwerke. Die größte und bekannteste ist die Cheops-Pyramide. Sie wurde um 2560 vor Christus gebaut. Die Pyramiden dienten nicht nur als Grabstätten. Sie waren auch Symbole der Macht des Pharaos und seiner Verbindung zu den Göttern.
Im alten Ägypten war der Tod somit ein wichtiger Teil des Lebens. Der Glaube an das Jenseits, die Praktiken der Mumifizierung und die Kunst der Grabbeigaben zeugen von tiefen religiösen Überzeugungen und einem komplexen Verständnis vom Leben nach dem Tod. Die Pyramiden, die bis heute stehen, erinnern uns an diese alte Zivilisation und ihre Überzeugungen.
Additional details

Basiswissen Geschichte (Unterstufe)
Zielsetzung: Die Lernenden erwerben Grundlagenwissen in einem ausgewählten Thema der Geschichte. Inhalt und Methodik: Die Lernenden lesen einen Basistext und können aufgrund dessen Verständnisfragen beantworten. Kompetenzen: Lesekompetenz fördern historisches Wissen vertiefen Niveau: Unterstufe (5. - 7. Klasse)

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Religion und Glaube in der Geschichte
Die Lernenden beschäftigen sich mit einer Zeitspanne bzw. Epoche und setzen sich mit der Bedeutung von Religion und Glaube in der gewählten Zeit auseinander.