
Klosterschule um 1900 vom Turm der St. Andreaskirche fotografiert – die Klosterkapelle ist noch nicht errichtet. Im Vordergrund das „Aqua“.
Lebenswelt Kloster – eine Welt für sich?
Description
Im Mittelalter spielten Klöster eine zentrale Rolle in der Gesellschaft. Sie waren Orte der Religion und Spiritualität, aber auch Zentren der Bildung und Wirtschaft. Der Klosterplan von St. Gallen aus dem 9. Jahrhundert zeigt, wie ein Kloster aufgebaut war. In der Mitte befand sich die Klosterkirche. Um die Kirche herum waren Wohn- und Wirtschaftsräume angeordnet. Klöster betrieben Felder und Gärten und waren oft Selbstversorger. Sie hatten Heilkräutergärten und kümmerten sich um Kranke. Mönche und Nonnen kopierten Manuskripte und bewahrten so Wissen und Kultur. Klöster waren auch Gaststätten für Reisende und Pilger.
Der Tagesablauf im Kloster
Das Leben der Mönche und Nonnen war durch klare Regeln und einen festen Tagesablauf geprägt. Der Tag begann sehr früh mit dem ersten Gebet, der Matutin, oft noch vor Sonnenaufgang. Danach folgten Zeiten der Arbeit. Diese konnte in den Gärten, in Werkstätten oder im Skriptorium stattfinden. Ein wichtiger Grundsatz war das "Ora et Labora" - Bete und arbeite. Über den Tag verteilt gab es mehrere Gebetszeiten, die sogenannten Stundengebete: Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet. Diese Gebete strukturierten den Tag und dienten der spirituellen Vertiefung. Die restliche Zeit war körperlicher und geistiger Arbeit gewidmet. Zu den Aufgaben in der Landwirtschaft und Pflege von Kranken kamen das Kopieren von Texten und die Pflege der Klostergärten.
Die Bedeutung der Klosterschulen
Klöster waren auch Bildungszentren. Sie unterhielten Schulen, in denen Kinder aus adeligen oder wohlhabenden Familien unterrichtet wurden. In Klosterschulen lernten die Schüler Latein, die Heilige Schrift, Mathematik, Astronomie und Musik. Das Lesen und Schreiben hatte dabei einen hohen Stellenwert. Mönche und Nonnen kopierten auch Texte und trugen so zur Verbreitung von Wissen bei. Klosterbibliotheken sammelten religiöse und weltliche Werke. Diese kulturellen und bildenden Aufgaben machten die Klöster zu wichtigen Pfeilern der mittelalterlichen Gesellschaft. Sie bewahrten das Wissen der Antike und bauten darauf auf, was für die Entwicklung Europas von großer Bedeutung war.
Historische und heutige Bedeutung der Klöster
Klöster waren nicht nur religiöse Zentren, sondern auch Bildungs- und Wirtschaftseinrichtungen. Heute erfüllen manche Klöster ähnliche Funktionen wie im Mittelalter. Sie sind Orte der Besinnung und Stille und bieten spirituelle Unterstützung. Einige Klöster betreiben ökologische Landwirtschaft oder machen soziale Arbeit. Klöster bleiben wichtige kulturelle und religiöse Institutionen. Ihre Bedeutung und Wirkungskraft haben sich über die Jahrhunderte hinweg erhalten.
Additional details

Basiswissen Geschichte (Unterstufe)
Zielsetzung: Die Lernenden erwerben Grundlagenwissen in einem ausgewählten Thema der Geschichte. Inhalt und Methodik: Die Lernenden lesen einen Basistext und können aufgrund dessen Verständnisfragen beantworten. Kompetenzen: Lesekompetenz fördern historisches Wissen vertiefen Niveau: Unterstufe (5. - 7. Klasse)

Bericht von Zeitzeug:innen
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt ermöglicht Schüler:innen eine "Zeitreise" in die Vergangenheit, um das Leben in einer anderen Epoche an einer gewählten Person kennenzulernen. Es fördert das Verständnis für historische Lebenswelten, Rollenbilder und kulturelle Praktiken. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Idee, historische Epochen durch die Augen von Zeitzeug:innen zu entdecken. Der Hauptinhalt ist ein Text aus der Ich-Perspektive einer gewählten Person und gewählten Zeit. Multiple-Choice-Fragen überprüfen das Textverständnis. Ein Steckbrief muss mit Informationen aus dem Text über die Person ausgefüllt werden, was eine strukturierte Informationsentnahme fördert. Kompetenzen: Historisches Verständnis: Schüler:innen erwerben Kenntnisse über das Leben in einer anderen Phase der Geschichte, Textverständnis: Die Fähigkeit zur Informationsentnahme aus einem narrativen Sachtext wird geschult. Empathie und Perspektivwechsel: Die Ich-Erzählung ermöglicht es den Schüler:innen, sich in die Rolle einer historischen Persönlichkeit hineinzuversetzen. Informationsstrukturierung: Das Ausfüllen des Steckbriefs fördert die Fähigkeit, relevante Informationen zu identifizieren und zu organisieren Niveau: 6./7. Klasse (Unterstufe)

Religion und Glaube in der Geschichte
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, Schüler:innen die fundamentale Rolle von Religion und Glauben in historischen Gesellschaften näherzubringen. Es soll das Verständnis für die Wechselwirkung zwischen religiösen Überzeugungen und dem Alltag sowie gesellschaftlichen Strukturen fördern. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Bedeutung von Religion und Glaube für die Weltgeschichte. Der Haupttext konzentriert sich auf eine gewählte Zeit der Geschichte und die Bedeutung von Glaube und Religion in dieser Zeit. Multiple-Choice-Fragen überprüfen das Textverständnis. Ergänzend dazu werden zwei Audio-Dateien bereitgestellt, die persönliche Perspektiven auf den Glauben und Religion in der gewählten Zeit vermitteln. Abschließende Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen auf, den Einfluss des Glaubens auf das tägliche Leben und mögliche kritische Aspekte in der gewählten Zeit zu beschreiben. Kompetenzen: Historisches Verständnis: Schüler:innen erwerben Wissen über eine Religion/Glaube und deren Einfluss auf eine historische Gesellschaft. Text- und Hörverständnis Analyse von Zusammenhängen: Sie erkennen die Verbindung zwischen religiösen Überzeugungen und dem sozialen sowie kulturellen Leben. Perspektivwechsel: Die Schüler:innen lernen unterschiedliche Sichtweisen auf Religion und ihre Auswirkungen zu berücksichtigen. Kritisches Denken: Die Frage nach kritischen Aspekten fördert eine differenzierte Auseinandersetzung mit religiösen Systemen. Niveau: Ab der 7.Klasse

Mit einer Zeitkapsel arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt führt Schüler:innen in das Konzept von Zeitkapseln ein, um ihnen eine kreative Möglichkeit zu bieten, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und eine Botschaft an die Zukunft zu senden. Es fördert das Verständnis für historische Epochen und die Reflexion über die eigene Zeit. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Definition und der Funktion von Zeitkapseln als "Reise in die Vergangenheit". Eine Anleitung zur Erstellung einer eigenen Zeitkapsel (Auswahl des Behälters, Sammeln und Verpacken von Gegenständen, Beschriftung und Verstecken) wird Schritt für Schritt gegeben. Eine Sortieraufgabe überprüft das Verständnis dieser Schritte. Ein Brief eines Jungen aus einer gewählten Zeit erzählt von dem Leben und wichtigen Ereignissen seiner Zeit. Multiple-Choice-Fragen sichern das Textverständnis dieses historischen Einblicks. Eine Abbildung einer gefüllten Zeitkapsel soll zur Reflexion über die ausgewählten Gegenstände anregen und mit dem Inhalt des Briefes abgeglichen werden. Abschließend werden die Schüler:innen aufgefordert, eine eigene Zeitkapsel zu zeichnen und zu überlegen, welche Botschaft sie an die nächste Generation senden möchten. Kompetenzen: Historisches Bewusstsein: Schüler:innen erhalten Einblicke in eine spezifische historische Epoche und deren Merkmale. Textverständnis Kreativität und Vorstellungskraft: Das Konzept der Zeitkapsel und die Aufgabe, eine eigene zu gestalten, fördern die kreative Auseinandersetzung. Reflexion über die eigene Zeit: Die Schüler:innen setzen sich mit der Frage auseinander, was zukünftige Generationen über ihr heutiges Leben erfahren sollen. Niveau: 6./7. Klasse (Unterstufe)

Mit historischen Gemälden & Zeichnungen arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen die Methode der Analyse historischer Gemälde und Zeichnungen als wertvolle visuelle Dokumente. Am Beispiel eines gewählten Gemäldes/einer Zeichnung sollen sie lernen, diese Kunstwerke zu beschreiben, ihren historischen Kontext zu erfassen und ihre Botschaft sowie beabsichtigte Wirkung zu deuten. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Bedeutung historischer Gemälde und Zeichnungen als kulturelles Erbe und historische Dokumentation. Das gewählte Gemälde dient als zentrales Untersuchungsobjekt. Ein Notizfeld regt zur ersten Beobachtung an. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das grundlegende Verständnis des Gemäldes und seines Kontextes. Ein separater Abschnitt "Methode: Historische Gemälde & Zeichnungen auswerten" gibt eine detaillierte Anleitung zur Bildanalyse. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen zu einer vertiefenden Bildanalyse auf. Kompetenzen: Visuelle Analyse: Schüler:innen lernen, historische Gemälde systematisch zu beschreiben und die darin enthaltenen Informationen zu entschlüsseln. Historisches Kontextualisieren Quellenkritik: Die Fähigkeit zur Reflexion über die Glaubwürdigkeit und die beabsichtigte Botschaft eines historischen Gemäldes wird gefördert. Symbolanalyse: Die Schüler:innen erkennen und interpretieren symbolische Bedeutungen in visuellen Darstellungen. Argumentation und Ausdruck: Sie formulieren eigenständige Analysen und Deutungen basierend auf dem Gemälde. Niveau: Ab der 8.Klasse (Mittelstufe)

Frauen in der Geschichte
Zielsetzung: Die Lernenden setzen sich mit der Rolle der Frau zu einer gewählten Zeit auseinander und entwickeln ein Verständnis für die Erfolge und Herausforderungen von Frauen in der gewählten Zeit. Inhalt und Methodik: Anhand von Textanalyse erfahren die Lernenden mehr über die Lebensumstände von Frauen in einer gewählten Zeit. Im Anschluss werden in zwei Rollenkarten Frauen der Zeit vorgestellt und ihre Erfolge, Herausforderungen und Rolle in der Geschichte beleuchtet. Die Ergebnisse werden in einer Tabelle festgehalten. Als Bonusaufgabe ist ein Video von Terra-X mit dazugehörigen Fragen zum Thema Fehlinterpretationen der Geschichte angefügt. Kompetenzen: Lesekompetenz stärken Möglichkeiten und Grenzen individuellen und kollektiven Handelns in historischen Situationen erkennen historische Sachverhalte rekonstruieren (Rekonstruktion) Niveau: 7./8. Klasse (Unterstufe/Mittelstufe)