Körperbildstörung

Körperbildstörung

Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden das Konzept der Körperbildstörung zu vermitteln und sie für die psychischen Auswirkungen einer medizinischen Veränderung zu sensibilisieren. Es soll zukünftige Pflegekräfte dazu befähigen, Patient:innen mit Scham, Unsicherheit und Ängsten bezüglich ihres veränderten Körpers einfühlsam zu unterstützen.


Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Definition des Körperbildes und erklärt, wie eine Störung entsteht. Es fokussiert sich zunächst auf die Ursachen einer Körperbildstörung. Es werden die emotionalen und sozialen Auswirkungen wie Scham und sozialer Rückzug beleuchtet. Lösungsansätze wie professionelle Unterstützung und Selbsthilfegruppen werden genannt. Die Lernenden sollen den Text zusammenfassen und offene Fragen zu den Auswirkungen von Schönheitsidealen und medialen Darstellungen auf das Körperbild beantworten. Eine Übung lädt die Lernenden ein, ihr eigenes Körperbild zu reflektieren und einen kurzen Brief an ihren Körper zu verfassen.


Kompetenzen:

  • Psychologisches Verständnis: Die Lernenden verstehen das komplexe Konzept der Körperbildstörung.
  • Empathie: Sie lernen, sich in die emotionale Situation von Patient:innen mit Stoma hineinzuversetzen.
  • Selbstreflexion: Sie reflektieren ihr eigenes Körperbild und dessen Einfluss auf ihre professionelle Haltung.


Zielgruppe und Niveau: Schüler:innen und Auszubildende

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Target group and level

Schüler:innen und Auszubildende

Subjects

Pedagogynon-subject specific contentHealth and Social CarePsychology

Körperbildstörung

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Arbeitsauftrag

Lesen Sie sich den Text durch und fassen Sie die Körperbildstörung zusammen.

Beantworten Sie die zwei Fragen und besprechen Sie Ihre Antworten im Plenum.

Körperbildstörung nach Stoma: Ursachen und Auswirkungen

Das Körperbild beschreibt, wie ein Mensch seinen eigenen Körper wahrnimmt, bewertet und fühlt. Diese Wahrnehmung ist nicht nur physisch, sondern auch emotional und sozial geprägt. Eine Körperbildstörung entsteht, wenn das eigene Bild vom Körper stark von der Realität abweicht oder durch äußere Einflüsse negativ geprägt wird. Besonders nach einer Operation, bei der ein Stoma, also ein künstlicher Darmausgang, angelegt wird, sind viele Patient:innen von einer solchen Störung betroffen.

Die Ursachen für eine veränderte Körperwahrnehmung nach einem Stoma sind vielfältig. Operationen führen zu sichtbaren Narben, Veränderungen der Bauchdecke und zur dauerhaften Präsenz des Stomabeutels. Diese Veränderungen sind für Betroffene meist deutlich sichtbar und können zu Scham, Unsicherheit oder dem Gefühl führen, nicht mehr „ganz“ zu sein. Gewichtsschwankungen, die etwa durch lange Krankheit oder Therapien entstehen, beeinflussen zusätzlich das Körperbild. Auch Hauterkrankungen, die im Bereich des Stomas durch Reizungen oder Entzündungen auftreten können, verstärken das Gefühl, nicht mehr dem eigenen oder gesellschaftlichen Ideal zu entsprechen.

Die gesellschaftlichen und kulturellen Schönheitsideale, die oft einen makellosen, „gesunden“ Körper propagieren, setzen Betroffene zusätzlich unter Druck. Viele Patient:innen erleben nach der Stomaanlage eine starke Verunsicherung im sozialen Umfeld oder in intimen Beziehungen. Sie fürchten Ablehnung oder Unverständnis und ziehen sich mitunter zurück. Auch die Sorge vor Geruchsbelästigung, Geräuschen oder Komplikationen im Alltag spielt eine Rolle.

Der Umgang mit einem veränderten Körperbild nach Stomaanlage ist individuell. Wichtig ist, dass Betroffene professionelle Unterstützung durch Therapeut:innen, Pflegekräfte oder spezialisierte Stomatherapeut:innen erhalten. Selbsthilfegruppen bieten Austausch und stärken das Selbstbewusstsein. Ein positives Körperbild kann durch offene Gespräche, die Einbeziehung von Partner:innen und gezielte Beratung gefördert werden. Ziel ist es, trotz der körperlichen Veränderungen ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen und gesellschaftliche Ideale kritisch zu hinterfragen.

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Arbeitsauftrag

Beantworten Sie die beiden Reflexionsfragen und besprechen Sie Ihre Antwort mit Ihrem Sitznachbarn / Ihrer Sitznachbarin.

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Mein Körper und ich

Markieren Sie Bereiche, die Ihnen schwerfallen zu akzeptieren, mit einer Farbe Ihrer Wahl.

Markieren Sie Bereiche, mit denen Sie sich wohlfühlen, in einer anderen Farbe.

Überlegen Sie: Was könnte Ihnen helfen, dass mehr Bereiche in die „positive“ Farbe wechseln?

  • Verfassen Sie einen kurzen Brief an Ihren Körper.

Perspektivwechsel