Begründungen guten Handelns
Zielsetzung:
Die Lernenden setzen sich kritisch mit verschiedenen philosophischen Begründungsansätzen für moralisches Handeln auseinander. Ziel ist es, ein Verständnis dafür zu entwickeln, warum Menschen moralisch handeln und welche Rolle Vernunft (Kant), Gefühl (Schopenhauer/Smith) und Nutzen (Bentham) dabei spielen. Die Lernenden sollen ihre eigenen moralischen Entscheidungen reflektieren und mit philosophischen Theorien vergleichen.
Inhalte und Methoden:
Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Diskussion über "gutes Handeln". Anschließend analysieren die Lernenden ein Szenario und begründen ihre Entscheidung. In Gruppenarbeit werden philosophische Ansätze von Kant (Vernunft), Schopenhauer/Smith (Gefühl) und Bentham (Nutzen) erarbeitet und präsentiert. Abschließend werden die Stärken und Schwächen der Ansätze diskutiert und mit der eigenen Begründung verglichen. Methoden umfassen Brainstorming, Einzelarbeit, Partnerarbeit und Gruppenarbeit.
Kompetenzen:
- Diskutieren und Begründen moralischen Handelns
- Identifizieren und Erklären zentraler philosophischer Konzepte der Moral (Vernunft, Gefühl, Nutzen)
- Analysieren von Alltagssituationen aus verschiedenen ethischen Perspektiven
- Vergleichen philosophischer Positionen mit eigenen moralischen Entscheidungen
Zielgruppe und Niveau:
Ab Klasse 10
Hinweis: Zur Erarbeitung der Gruppenarbeit werden Plakate oder ein White-Board benötigt.
Hinweis: Zur Bearbeitung dieses Arbeitsblattes werden für eine Recherche-Aufgabe Endgeräte für die Schüler:innen benötigt.
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Target group and level
Ab Klasse 10
Subjects
Begründungen guten Handelns


Gutes Handeln - Was ist das eigentlich?
Was ist „gutes Handeln“ und warum verhalten sich Menschen moralisch? Diese Frage beschäftigt die Ethik seit Jahrhunderten. Gute Handlungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie anderen nicht schaden, fair und verantwortungsvoll sind. Doch die Gründe für moralisches Verhalten können unterschiedlich sein: Manche handeln aus Mitgefühl, andere aus Pflichtbewusstsein oder weil sie bestimmte Werte wie Gerechtigkeit, Ehrlichkeit oder Respekt vertreten. Auch Religion, Erziehung oder gesellschaftliche Normen können beeinflussen, wie Menschen moralisch handeln. Wer sein Handeln begründen kann, übernimmt Verantwortung und trägt zu einem respektvollen Miteinander bei.
👥 Arbeitsauftrag Brainstorming: Diskussion in der Lerngruppe - Was ist eigentlich 'gutes Handeln'?
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Kurze Brainstorming-Phase, Sammeln von Ideen an der Tafel / am White-Board
📋 Arbeitsauftrag Einzelarbeit: Lies das Szenario aufmerksam. Stelle dir daraufhin folgende Fragen:
Was tust du in dieser Situation? Beschreibe deine Handlung möglichst genau.
Wichtiger: Begründe deine Entscheidung! Warum handelst du so und nicht anders? Welche Überlegungen führen dich zu diesem Entschluss?
Antworte ehrlich.
Der verlorene Umschlag
Du schlenderst durch den Park, die Sonne scheint warm auf dein Gesicht und die Vögel zwitschern fröhlich. Während du den Weg entlang gehst, bemerkst du etwas Unerwartetes auf der Bank neben dem Weg. Es ist ein Umschlag, der halb geöffnet daliegt. Neugierig näherst du dich und siehst, dass er mit Geldscheinen gefüllt ist. Der Umschlag scheint wichtig zu sein, möglicherweise enthält er die Ersparnisse oder das Gehalt einer Person, die ihn verloren hat.
Du schaust dich um, aber niemand scheint in der Nähe zu sein, der den Umschlag vermissen könnte. Du stehst vor einer Wahl: Sollst du den Umschlag einfach mitnehmen, oder gibt es eine Möglichkeit, ihn dem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben? Du könntest versuchen, Informationen zu finden, die dir helfen, den Eigentümer zu identifizieren, oder den Umschlag bei der nächsten Polizeistation abgeben.
Was wirst du tun? Die Entscheidung liegt bei dir.
✒️ Notizfeld
👥 Arbeitsauftrag Partnerarbeit: Tausche dich mit deinem/deiner Sitznachbar:in aus. Versucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in euren Ansätzen zu finden und überlegt, welche Argumente ihr am überzeugendsten findet.
| Gemeinsamkeiten | Unterschiede |
|---|---|
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Diskussion der Ergebnisse im Plenum. Dabei soll das Augenmerk auf die Begründungsweisen gelegt werden: Welche Werte spielen eine Rolle? (z. B. Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Eigeninteresse, Empathie).
Leitfragen für die Diskussion:
- "Welche Werte leiten eure Entscheidung?"
- "Gibt es einen 'richtigen' Weg in dieser Situation?"
- "Was macht eine Begründung 'gut' oder 'überzeugend'?"
Entscheidungssituation: Verlorener Umschlag
Die Situation, in der ich mich befinde, ist moralisch komplex und erfordert eine sorgfältige Abwägung der möglichen Handlungsoptionen. Hier sind die Schritte und Überlegungen, die mich zu meiner Entscheidung führen.
1. Erste Eindrücke und Beobachtungen
- Fund des Umschlags: Ich finde einen Umschlag mit einer beträchtlichen Menge Bargeld auf der Einkaufsstraße.
- Umgebung: Niemand scheint den Umschlag direkt zu vermissen oder nach ihm zu suchen.
- Hektische Person: Eine Person in der Nähe durchsucht verzweifelt ihre Taschen, was darauf hindeutet, dass sie möglicherweise etwas verloren hat.
2. Mögliche Handlungsoptionen
- Option A: Den Umschlag behalten und nicht weiter handeln.
- Option B: Den Umschlag der Person zurückgeben, die offenbar etwas vermisst.
- Option C: Den Umschlag bei der Polizei oder einem Fundbüro abgeben.
3. Abwägungen und Überlegungen
Option A: Umschlag behalten
- Pro: Finanzieller Vorteil für mich.
- Contra: Moralische und ethische Bedenken, da das Geld offensichtlich jemandem gehört.
Begründung gegen Option A:
Es widerspricht meinen moralischen Grundsätzen, Eigentum eines anderen zu behalten. Der kurzfristige finanzielle Gewinn rechtfertigt nicht den langfristigen Verlust an Integrität und Gewissenhaftigkeit.
Option B: Umschlag zurückgeben
- Pro: Möglichkeit, der Person zu helfen und ihr den Tag zu retten.
- Contra: Unsicherheit darüber, ob die Person tatsächlich der Besitzer des Umschlags ist.
Begründung für Option B:
Empathie und der Wunsch, anderen zu helfen, motivieren mich, der Person den Umschlag zurückzugeben. Die Tatsache, dass sie hektisch ihre Taschen durchsucht, deutet stark darauf hin, dass sie etwas verloren hat. Auch wenn es nicht garantiert ist, dass der Umschlag ihr gehört, scheint dies die naheliegendste Lösung.
Option C: Umschlag bei der Polizei oder Fundbüro abgeben
- Pro: Rechtlich und moralisch einwandfreie Lösung. Sicherstellung, dass das Geld zum rechtmäßigen Besitzer zurückkehrt.
- Contra: Zeitaufwendig und nicht immer garantiert, dass der Besitzer gefunden wird.
Begründung für Option C:
Falls die Person nicht den Umschlag als ihren Besitz anerkennt, wäre dies die nächste logische Handlung. Es stellt sicher, dass das Geld auf legale Weise behandelt wird und minimiert das Risiko einer falschen Zuordnung.
4. Meine endgültige Entscheidung
Ich entscheide mich, Option B zu wählen und den Umschlag der Person zurückzugeben, die hektisch ihre Taschen durchsucht.
Begründung:
- Menschlichkeit und Empathie: Mein Wunsch, anderen zu helfen und ihre Last zu erleichtern, motiviert mich.
- Direkte Lösung: Die Person zeigt klare Anzeichen, etwas verloren zu haben, und es könnte sich um ihren Umschlag handeln.
- Ethische Verantwortung: Es ist meine moralische Pflicht, das Eigentum des rechtmäßigen Besitzers zurückzugeben.
Sollte die Person den Umschlag nicht als ihren Besitz anerkennen, werde ich als nächsten Schritt Option C in Betracht ziehen und den Umschlag bei der Polizei oder einem Fundbüro abgeben.

Philosophische Begründungsansätze der Moral
Theorien von Kant, Schopenhauer und Bentham
👥 Arbeitsauftrag Gruppenarbeit: Bildet 3er-4er-Gruppen. Jede Gruppe erhält eine Infokarte zu einem bestimmten philosophischen Ansatz (Vernunft, Gefühl oder Nutzen). Eure Aufgabe ist es, diesen Ansatz euren Mitschüler:innen so klar und verständlich wie möglich zu erklären. Stellt euch vor, ihr seid die Experten für diesen Denker!
Bearbeitet in eurer Gruppe die folgenden Fragen und notiert die Antworten prägnant auf eurem Plakat/White-Board. Recherchiert anschließend im Internet. Sucht, bei noch offenen Fragen, nach Antworten zu dem Philosophen.
Das soll die Grundlage für eure kurze Präsentation in der Lerngruppe sein:
1. Das Herzstück des Ansatzes: Was ist das grundlegende Prinzip der Moral nach diesem Denker?
- Findet die Kernidee: Was ist laut diesem Philosophen das Wichtigste, wenn es darum geht, "gut" zu handeln? Geht es um Regeln, um Gefühle oder um Folgen? Formuliert es in ein oder zwei Sätzen.
- Welche Schlüsselwörter oder Kernbegriffe sind für diesen Ansatz besonders wichtig? (z. B. Pflicht, Mitgefühl, größtes Glück, Vernunft, etc.)
2. Die Rolle des Konzepts: Welche Bedeutung hat das jeweilige Konzept (Vernunft, Gefühl, oder Nutzen) für diesen Ansatz?
- Vernunft: Wenn eure Infokarte von Vernunft spricht, erklärt: Warum ist es für Kant so wichtig, dass wir mit dem Verstand handeln? Was bedeutet es, dass eine Handlung "aus Pflicht" geschieht? Warum sind persönliche Gefühle oder mögliche Vorteile dabei weniger wichtig?
- Gefühl: Wenn eure Infokarte von Gefühl spricht, erklärt: Wie genau beeinflusst das Gefühl (z. B. Mitgefühl, Sympathie) unsere moralischen Entscheidungen? Ist es eine Art innerer Kompass? Geht es nur darum, sich selbst gut zu fühlen, oder wirklich um das Leid anderer?
- Nutzen: Wenn eure Infokarte von Nutzen spricht, erklärt: Wie wird der "Nutzen" gemessen? Worauf konzentriert man sich bei dieser Art der Moral – auf die Absicht des Handelnden oder auf die Folgen der Handlung? Und warum ist das "größte Glück für die größte Zahl" so zentral?
3. Ein Beispiel aus dem Alltag: Gibt es ein einfaches Beispiel (außer dem auf der Infokarte), das diesen Ansatz verdeutlicht?
- Denkt euch eine ganz alltägliche Situation aus, in der jemand eine moralische Entscheidung treffen muss. Beschreibt kurz die Situation und erklärt dann, wie der Philosoph eurer Infokarte in dieser Situation handeln würde und warum.
- Tipp: Nehmt vielleicht eine Situation aus eurem Schulalltag oder aus der Familie.

Infokarte A: Der Vernunft-Ansatz (Immanuel Kant)
Manche Philosophen glauben, dass gutes Handeln vor allem eine Sache der Vernunft ist. Der deutsche Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) meinte, dass wir moralisch handeln, wenn wir uns an Regeln halten, die universell gültig sein könnten. Das heißt, du solltest nur so handeln, wie du selbst möchtest, dass alle Menschen in einer ähnlichen Situation handeln würden. Es geht nicht darum, was dir persönlich nützt oder welche Gefühle du hast, sondern darum, ob deine Handlung aus einer Pflicht heraus geschieht, die für jeden vernünftigen Menschen sinnvoll ist.
- Kernfrage: Könnte jeder so handeln, wie ich es tue? Wäre das eine gute Welt?
- Beispiel: Du solltest nicht lügen, auch wenn es dir Vorteile bringt, weil du nicht wollen würdest, dass alle lügen. Denn wenn alle lügen würden, könnte man niemandem mehr vertrauen und das würde das Zusammenleben zerstören.

Infokarte B: Der Gefühls-Ansatz (Schopenhauer/Smith)
Andere Philosophen betonen die Rolle der Gefühle für moralisches Handeln. Für sie ist Mitgefühl oder Sympathie entscheidend. Wenn wir sehen, dass jemand leidet, fühlen wir etwas. Dieses Gefühl treibt uns an, zu helfen oder Leid zu verhindern. Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) sah im Mitleid die Grundlage der Moral. Auch Adam Smith (1723-1790), ein schottischer Philosoph, betonte die "Sympathie" – die Fähigkeit, die Gefühle anderer nachzuvollziehen. Gutes Handeln entspringt dem Wunsch, das Leid anderer zu lindern oder ihr Glück zu fördern, weil wir ihre Gefühle nachempfinden können.
- Kernfrage: Was fühle ich angesichts der Situation eines anderen? Wie würde ich mich fühlen, wenn ich in ihrer Lage wäre?
- Beispiel: Du hilfst einem Freund, der traurig ist, nicht weil es eine Regel ist, sondern weil du sein Leid spürst und ihm ein besseres Gefühl geben möchtest.

Infokarte C: Der Nutzen-Ansatz (Jeremy Bentham)
Wieder andere Philosophen glauben, dass gutes Handeln sich am Nutzen orientieren sollte. Der englische Philosoph Jeremy Bentham (1748-1832) ist ein Vertreter des Utilitarismus. Für ihn ist die moralisch richtige Handlung diejenige, die das größte Glück für die größte Zahl der Betroffenen bewirkt. Es geht darum, Leid zu minimieren und Freude zu maximieren. Die Folgen einer Handlung sind entscheidend. Eine Handlung ist dann gut, wenn sie insgesamt mehr Nutzen (Glück, Wohlbefinden) als Schaden (Leid, Unwohlsein) verursacht.
- Kernfrage: Welche Handlung führt zum größten Glück für die meisten Menschen?
- Beispiel: Wenn du wählen musst, ob du einer Person hilfst oder zehn Personen, und deine Hilfe den zehn Personen mehr Nutzen bringt, dann solltest du den zehn Personen helfen.
Musterlösung – Infokarte A: Der Vernunft-Ansatz (Immanuel Kant)
1. Was ist das grundlegende Prinzip der Moral nach diesem Ansatz?
Das grundlegende Prinzip der Moral nach Immanuel Kant ist der kategorische Imperativ: Man soll nur so handeln, wie man möchte, dass alle Menschen in einer ähnlichen Situation handeln würden. Moralisches Handeln beruht auf allgemeingültigen Regeln, nicht auf persönlichen Vorteilen oder Gefühlen. Es geht darum, aus Pflicht zu handeln – also aus Einsicht in das, was moralisch richtig ist.
2. Welche Rolle spielt das jeweilige Konzept (Vernunft, Gefühl, Nutzen)?
Im Zentrum steht die Vernunft. Sie hilft uns zu erkennen, was richtig oder falsch ist. Gefühle oder Nutzen spielen bei Kant keine entscheidende Rolle, weil sie subjektiv sind. Nur Handlungen, die aus Vernunft und Pflichtbewusstsein geschehen, sind wirklich moralisch.
3. Einfaches Beispiel, das den Ansatz verdeutlicht:
Ein Schüler könnte bei einem Test abschreiben, um eine gute Note zu bekommen. Laut Kant wäre das falsch – auch wenn es nützlich erscheint. Denn: Wenn alle abschreiben würden, wäre der Test sinnlos, und die Leistung könnte nicht mehr bewertet werden. Also sollte man nicht abschreiben, weil man nicht wollen kann, dass alle so handeln.
Musterlösung – Infokarte B: Der Gefühls-Ansatz (Schopenhauer / Smith)
1. Was ist das grundlegende Prinzip der Moral nach diesem Ansatz?
Das grundlegende Prinzip der Moral ist das Mitgefühl bzw. die Sympathie. Moralisches Handeln entsteht aus der Fähigkeit, die Gefühle anderer nachzuempfinden und auf deren Leid oder Freude emotional zu reagieren. Wer moralisch handelt, tut das aus innerem Mitgefühl, nicht aus Pflicht oder Nutzen.
2. Welche Rolle spielt das jeweilige Konzept (Vernunft, Gefühl, Nutzen)?
Im Mittelpunkt steht hier das Gefühl, besonders das Mitleid (Schopenhauer) oder die Sympathie (Smith). Die Vernunft spielt eine untergeordnete Rolle, denn der moralische Impuls entsteht aus dem emotionalen Erleben des Leids oder Glücks anderer. Der Nutzen ist nicht entscheidend – wichtig ist, dass man helfen möchte, weil man emotional berührt ist.
3. Einfaches Beispiel, das den Ansatz verdeutlicht:
Ein Mitschüler sitzt allein und wirkt traurig. Du setzt dich zu ihm, redest mit ihm und versuchst, ihn aufzumuntern – nicht, weil es eine Regel vorschreibt oder du selbst etwas davon hast, sondern weil du sein Leid spürst und ihm helfen willst. Dein Handeln entsteht aus Mitgefühl.
Musterlösung – Infokarte C: Der Nutzen-Ansatz (Jeremy Bentham)
1. Was ist das grundlegende Prinzip der Moral nach diesem Ansatz?
Das grundlegende Prinzip der Moral nach Jeremy Bentham ist der Nutzen: Eine Handlung ist moralisch gut, wenn sie das größte Glück für die größte Zahl von Menschen schafft. Ziel ist es, Leid zu verringern und Freude bzw. Wohlbefinden zu erhöhen. Entscheidend ist also, welche Folgen eine Handlung hat.
2. Welche Rolle spielt das jeweilige Konzept (Vernunft, Gefühl, Nutzen)?
Im Mittelpunkt steht klar der Nutzen. Handlungen werden danach bewertet, wie viel Glück oder Leid sie erzeugen. Vernunft spielt eine unterstützende Rolle, um die Folgen richtig abzuschätzen. Gefühle sind dabei weniger wichtig – im Vordergrund steht eine sachliche Abwägung der Folgen für alle Betroffenen.
3. Einfaches Beispiel, das den Ansatz verdeutlicht:
Du siehst, dass eine einzelne Person Hilfe braucht, gleichzeitig aber auch zehn andere Menschen deine Unterstützung benötigen. Auch wenn du mit der einen Person befreundet bist, wäre es nach Bentham moralisch besser, den zehn Personen zu helfen, weil dadurch mehr Menschen Nutzen erfahren und insgesamt mehr Leid verhindert wird.
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Jede Gruppe stellt ihren Ansatz kurz vor.
✒️ Schreibe dir hier wichtige Aspekte der Vorträge auf.
👥 Arbeitsauftrag Partnerarbeit: Nachdem ihr alle Ansätze kennengelernt habt, macht euch Gedanken zu den folgenden Aspekten:
- "Wo liegen die Stärken und Schwächen der jeweiligen Ansätze?"
- "Welcher Ansatz scheint euch für das Fallbeispiel aus der letzten Stunde am hilfreichsten zu sein und warum?"
- "Gibt es Situationen, in denen ein Ansatz besser passt als ein anderer?"
✒️ Notizfeld
📋 Arbeitsauftrag Einzelarbeit: Vergleiche die philosophischen Ansätze (Vernunft, Gefühl, Nutzen) mit deinen eigenen Begründungen aus dem Fallbeispiel. Welche philosophische Position kommt deiner ursprünglichen Begründung am nächsten? Begründe kurz.
✒️ Notizfeld
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT: Abschließende Besprechung im Plenum.