Start-up-Simulation - Marketing und Werbung
Hinweis: Das Arbeitsblatt ist Teil der Reihe "Start-up-Simulation". Hierbei handelt es sich um acht Arbeitsblätter mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten, die deine Lernenden dabei begleiten, ein eigenes Start-up zu entwickeln.
Zielsetzung:
Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, dass die Lernenden die Bedeutung des Marketing-Mixes verstehen und lernen, wie man die "4 P's" (Product, Price, Place, Promotion) anwendet, um eine eigene Marketingstrategie zu entwickeln.
Inhalte und Methoden:
Die Lernenden sehen sich ein YouTube-Video zum Marketing-Mix an und ordnen die Begriffe Product, Price, Place und Promotion den richtigen Definitionen zu. Anschließend vertiefen sie ihr Wissen, indem sie für ihre eigene Start-up-Idee eine Strategie für jedes der vier "P's" entwickeln. Dabei werden sie durch fiktive Interviews mit einer Marketingchefin von einem ausgewählten Unternehmen unterstützt.
Kompetenzen:
- Anwenden von Marketing-Grundkonzepten
- Entwicklung einer eigenen Marketingstrategie
- Kreative Gestaltung von Produkten, Logos und Werbemitteln
- Reflexion über Preisgestaltung, Vertriebswege und Kommunikationsstrategien
Zielgruppe und Niveau:
ab Klasse 9
92 other teachers use this template
Target group and level
ab Klasse 9
Subjects
Start-up-Simulation - Marketing und Werbung


Hinweis für die Lehrkraft
Diese Arbeitsbögen begleiten die Schüler:innen durch ein flexibles Unterrichtsprojekt zur Gründung eines eigenen Start-ups. Sie sind so konzipiert, dass sie ideal für die Bearbeitung im Team sind, weshalb die Anleitungen und Aufgaben meistens in der Pluralform gehalten sind. Die Unterlagen sind nach Themenschwerpunkten wie Marketing, Finanzierung oder Präsentation gegliedert, was einen modularen Einsatz ermöglicht: So kann je nach verfügbarer Zeit entweder nur ein Thema vertieft oder eine arbeitsteilige Bearbeitung im Team umgesetzt werden, ohne einer festen Reihenfolge folgen zu müssen. Jeder Arbeitsbogen kombiniert einen kompakten Theorie-Input mit praktischen Übungen, die die Schüler:innen direkt auf ihr eigenes Start-up-Projekt anwenden. Am Ende jedes Arbeitsbogens befindet sich außerdem ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen.
.png?alt=media&token=4d60e6ee-b184-4fd6-8f0e-084ddc16ed43)
Einleitung
Der folgende Arbeitsbogen führt euch in die Grundlagen von Marketing und Werbung ein und zeigt euch, wie ihr eine erfolgreiche Strategie für euer eigenes Start-up entwickelt. Anhand der 4 P's des Marketing-Mixes lernt ihr, wie ihr euer Produkt, euren Preis, euren Vertriebsweg und eure Kommunikation aufeinander abstimmt, um eure Zielgruppe zu erreichen.

Die 4 P's
Der Marketing-Mix ist das wichtigste Werkzeug, um ein Produkt oder eine Dienstleistung erfolgreich am Markt zu platzieren. Er besteht aus vier zentralen Säulen, den sogenannten "4 P's": Product, Price, Place und Promotion. Diese vier Elemente müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, damit die Marketingstrategie funktioniert.
🎬 Schaut euch nun das Video an, um zu erfahren, was sich hinter den Begriffen der 4 P's verbirgt.
📝 Verbindet die Fachbegriffe auf der linken Seite mit den Definitionen auf der rechten Seite.

Product (Produktpolitik)
Hier geht es um alles, was euer Produkt oder eure Dienstleistung ausmacht. Die Produktpolitik umfasst die Merkmale, die Qualität, das Design und den Namen. Bei einem Start-up ist die wichtigste Frage: Welches Problem lösen wir für unsere Kund:innen? Es geht nicht nur darum, ein cooles Ding zu bauen, sondern etwas, das einen echten Nutzen hat. Ihr müsst euer Produkt von der Konkurrenz abheben und überlegen, welche Funktionen es braucht und wie es aussehen soll, damit es eure Zielgruppe überzeugt. Auch die Marke selbst, also der Name und das Logo, gehören in diesen Bereich, da sie dem Produkt eine Identität geben.
📌 Als Unterstützung, um eure eigene Marketingstrategie zu entwickeln, trefft ihr die (fiktive) Marketingchefin eines bekannten Unternehmens. Lest die Texte und beantwortet anschließend die Fragen, um eure eigene Strategie zu entwickeln.

Marketingchefin
📝Beschreibt nun euer Produkt oder eure Dienstleistung so genau wie möglich. Was sind die wichtigsten Funktionen? Für wen ist es gedacht? Was macht es besonders?
📝 Überlegt euch einen Namen für euer Produkt. Haltet hier eure Ideen fest und entscheidet euch abschließend für einen.
👉🏽 Tipp: So findet ihr den richtigen Namen
Ein guter Firmenname ist mehr als nur ein Etikett – er vermittelt Identität, weckt Assoziationen und kann entscheidend für den Erfolg am Markt sein. Um einen passenden Namen zu entwickeln, lohnt es sich, systematisch vorzugehen und eure Idee aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.
Sechs Schritte als Leitfragen:
Wofür steht euer Unternehmen und welche Botschaft soll der Name transportieren?
→ Überlegt euch, welche Werte, Ideen oder Besonderheiten im Namen erkennbar sein sollen.
Welche Kund:innen möchtet ihr mit dem Namen ansprechen?
→ Ein Name wirkt unterschiedlich: Er soll zur Zielgruppe passen, egal ob jung, seriös, modern oder nachhaltig.
Welche Art von Namen passt am besten: beschreibend, kreativ, international oder fantasievoll?
→ Entscheidet, ob euer Name direkt erklärt, was ihr macht, oder ob er originell und ungewöhnlich sein soll.
Ist der Name leicht verständlich, gut aussprechbar und einprägsam?
→ Ein guter Name darf nicht kompliziert sein, sonst erinnern sich die Kund:innen nicht daran.
Sind rechtliche Aspekte geklärt – z. B. Markenrechte, Domain-Verfügbarkeit und gesetzliche Vorgaben?
→ Prüft, ob es den Namen schon gibt und ob ihr ihn rechtlich nutzen dürft, damit es keinen Ärger gibt.
Wie wirkt der Name im Praxistest bei potenziellen Kund:innen und Außenstehenden?
→ Testet, ob andere den Namen positiv finden und ihn nach einmaligem Hören wiedergeben können.
📌Entwickelt nun ein Logo.
👉🏽 Tipp: Für die Erstellung eines Logos
Ein gutes Logo entsteht nicht zufällig – es ist das Ergebnis klarer Designentscheidungen. Dabei geht es um die Wahl von Form, Farbe, Schrift und Symbolen, die zusammen eine visuelle Identität formen. Wichtig ist, dass das Logo einfach, wiedererkennbar und vielseitig einsetzbar bleibt – ob online, auf Papier oder als Icon.
Praktische Design-Schritte
Ideen skizzieren
Erste Entwürfe mit Stift & Papier – Symbole, Initialen oder einfache Formen ausprobieren.
Logo-Typ festlegen
Entscheiden: Wortmarke (Text), Bildmarke (Symbol) oder Kombination.
Formen gestalten
Klare, reduzierte Formen wählen – vermeidet zu viele Details.
Schriftart auswählen
Passende Typografie einsetzen (modern, klassisch, verspielt, elegant). Immer gut lesbar halten.
Farben definieren
1–2 Hauptfarben, optional eine Akzentfarbe. Farbpsychologie beachten und Kontraste testen.
Elemente kombinieren
Text und Symbol harmonisch platzieren – Abstand, Größenverhältnis und Ausrichtung prüfen.
Varianten entwickeln
Versionen in Schwarz-Weiß, Farbe und Negativ erstellen. Auch minimalistische Icons testen.
Digitale Tools nutzen
Mit Designsoftware (z. B. Illustrator, Figma, Canva oder Logo-Maker) verfeinern und Vektordateien sichern.
Anwendung simulieren
Logo auf Website-Mockups, Visitenkarten oder Social-Media-Profilbildern testen – wirkt es überall klar und professionell?
🖌 Skizziert ein Logo für euer Start-up.

Price (Preispolitik)
Die Preispolitik legt fest, wie viel euer Produkt kostet. Das klingt einfach, ist es aber nicht. Der Preis muss so gewählt sein, dass er eure Kosten deckt und gleichzeitig für die Kund:innen attraktiv ist. Ein zu hoher Preis kann Kund:innen abschrecken, während ein zu niedriger Preis dazu führen kann, dass ihr keinen Gewinn macht oder eure Marke als "billig" wahrgenommen wird. Bei der Preisgestaltung müsst ihr auch die Preise der Konkurrenz und den Wert, den die Kund:innen eurem Produkt beimessen, berücksichtigen. Die Preispolitik ist also ein Balanceakt zwischen Gewinn und der Zufriedenheit eurer Kund:innen.

Marketingchefin

Hinweis für die Lehrkraft
An dieser Stelle bietet sich eine Verknüpfung mit dem Arbeitsblatt Start-up-Simulation – Finanzierung an.
👉🏽 Hier geht’s zum AB: Start-up-Simulation – Finanzierung
📝Legt im Sinne einer eigenen Preispolitik zunächst einen Verkaufspreis fest. Begründet eure Entscheidung, indem ihr eure Kosten, die Preise der Konkurrenz und die Zahlungsbereitschaft der Zielgruppe berücksichtigt.
📌 Viele Unternehmen bieten ein Produkt zu unterschiedlichen Preisen an. Das ist die
Preisdifferenzierung.
Hierbei werden unterschiedliche Preise für das gleiche Produkt in verschiedenen Kontexten verlangt:
- Zeitliche Preisdifferenzierung:
- Das Produkt wird zu verschiedenen Zeitpunkten zu unterschiedlichen Preisen angeboten.
- Räumliche Preisdifferenzierung:
- Das Produkt wird auf unterschiedlichen Teilmärkten zu verschiedenen Preisen verkauft.
- Personelle Preisdifferenzierung:
- Unterschiedliche Kundengruppen erhalten das Produkt zu unterschiedlichen Preisen.
📝 Überlegt euch, ob eine Produktdifferenzierung bei eurer Idee Sinn ergibt, und haltet eure Strategie hier fest.

Place (Vertriebs- oder Distributionspolitik)
Die Vertriebspolitik beschäftigt sich mit der Frage: Wie kommt unser Produkt zu den Kund:innen? Es gibt verschiedene Vertriebswege: den direkten Vertrieb, bei dem ihr direkt an eure Kund:innen verkauft, und den indirekten Vertrieb, bei dem ihr Zwischenhändler wie z. B. einen Onlineshop oder einen Einzelhandel nutzt. Ihr müsst entscheiden, welche Vertriebskanäle am besten zu eurem Produkt und eurer Zielgruppe passen. Verkauft ihr nur in der Schule, habt ihr einen eigenen Online-Shop oder nutzt ihr eine Plattform wie eBay oder Amazon? Die Wahl des richtigen "Place" ist entscheidend dafür, ob die Kund:innen euer Produkt überhaupt finden können.

Marketingchefin
📝Entscheidet euch nun für einen Vertriebsweg für euer Start-up. Begründet eure Wahl: Warum passt dieser Weg am besten zu eurem Produkt und eurer Zielgruppe?

Promotion (Kommunikationspolitik)
Promotion ist das, was die meisten Menschen unter "Marketing" verstehen. Es ist der Bereich, der dafür sorgt, dass eure Kund:innen von eurem Start-up erfahren. Die Kommunikationspolitik umfasst alle Maßnahmen, die eurem Produkt zu mehr Sichtbarkeit verhelfen, wie zum Beispiel Werbung (Plakate, Social-Media-Anzeigen), Public Relations (PR) (Artikel in der Schulzeitung oder Blogs) oder Verkaufsförderung (Sonderaktionen). Ihr müsst überlegen, welche Botschaft ihr senden wollt und wie ihr eure Zielgruppe am besten erreicht. Eine gute Promotion-Strategie baut eine Verbindung zur Kundschaft auf und überzeugt sie davon, dass euer Produkt die beste Lösung für sie ist.

Marketingchefin
📝 Wählt nun für euch ein konkrete Werbemittel aus, das ihr nutzen wollt (z. B. ein Poster für die Schule, ein kurzes Werbevideo, einen Flyer). Beschreibt oder skizziert, wie dieses aussehen sollen.
🖌 Nutzt die Fläche für eine Skizze.
📌Glossar
🔍 Hier findest du die wichtigsten Fachwörter des Arbeitsblattes. Außerdem hast du Platz, um noch weitere Begriffe und ihre Definitionen zu notieren.
Die wichtigsten Fachbegriffe
Produktpolitik: Die Produktpolitik befasst sich mit der Gestaltung und Definition der Eigenschaften eines Produkts. Ziel ist es, Produkte zu entwerfen, die den Bedürfnissen der Kund:innen entsprechen und sich positiv von Konkurrenzprodukten abheben.
Preispolitik: Die Preispolitik umfasst die Strategien zur Festlegung von Preisen, die wettbewerbsfähig sind und gleichzeitig die Kosten decken. Sie kann auch psychologische Preisgestaltung beinhalten, um die Kaufentscheidung der Kund:innen zu beeinflussen.
Distributionspolitik: Die Distributionspolitik beschäftigt sich mit den Vertriebswegen, über die Produkte von den Hersteller:innen zu den Endverbraucher:innen gelangen. Ziel ist es, den Zugang zu den Produkten zu optimieren.
Kommunikationspolitik: Die Kommunikationspolitik beinhaltet alle Maßnahmen, die darauf abzielen, Kund:innen auf Produkte aufmerksam zu machen und die Markenbekanntheit zu steigern. Dazu gehören Werbung, Sponsoring und digitale Strategien.
Marketing-Mix: Der Marketing-Mix ist die Kombination der vier zentralen Marketing-Instrumente (Produkt, Preis, Platzierung und Promotion), die aufeinander abgestimmt werden müssen, um ein Produkt erfolgreich am Markt zu positionieren.
Kostenführerschaftsstrategie: Eine Strategie, bei der Unternehmen ihre Produkte zu den niedrigsten Kosten produzieren, um sie zu möglichst niedrigen Preisen anbieten zu können und so einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
Distributionskanäle: Die Wege, über die Produkte von den Hersteller:innen zu den Endverbraucher:innen gelangen. Dazu gehören physische Geschäfte, Online-Verkäufe und weitere Vertriebswege.