Arbeiten mit lateinischen Texten
Zielsetzung:
Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, die Lesekompetenz und das Textverständnis für lateinische Originaltexte zu fördern. Es soll den Lernenden ermöglichen, die wesentlichen Informationen aus einem lateinischen Text zu extrahieren und inhaltliche Fragen zu beantworten.
Inhalte und Methoden:
Das Arbeitsblatt verwendet einen Auszug aus einer lateinischen Originalquelle als inhaltliche Grundlage. Die Methode besteht aus Multiple-Choice-Fragen, die direkt auf dem Text basieren und die Lernenden dazu anleiten, spezifische Informationen zu identifizieren.
Kompetenzen:
- Textverständnis und Interpretation lateinischer Texte
- Fähigkeit, Informationen aus einem Originaltext zu entnehmen
- Kritisches Denken durch die Beantwortung von Fragen auf Basis des Textes
Zielgruppe und Niveau:
- ab Klasse 10
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Target group and level
ab Klasse 10
Subjects
Arbeiten mit lateinischen Texten

Lies den lateinischen Text und löse anschließend die unten aufgeführten Aufgaben.
Aurea aetas
Aurea prima sata est aetas, quae vindice nullo, sponte sua, sine lege fidem rectumque colebat.
Poena metusque aberant, nec verba minantia fixo
aere legebantur, nec supplex turba timebat
iudicis ora sui, sed erant sine vindice tuti.
Nondum caesa suis, peregrinum ut viseret orbem,
montibus in liquidas pinus descenderat undas,
nullaque mortales praeter sua litora norant;
Nondum praecipites cingebant oppida fossae;
non tuba derecti, non aeris cornua flexi,
non galeae, non ensis erat: sine militis usu
mollia securae peragebant otia gentes.
Ipsa quoque inmunis rastroque intacta nec ullis
saucia vomeribus per se dabat omnia tellus,
contentique cibis nullo cogente creatis
arbuteos fetus montanaque fraga legebant
cornaque et in duris haerentia mora rubetis
et quae deciderant patula Iovis arbore glandes.
Ver erat aeternum, placidique tepentibus auris
mulcebant zephyri natos sine semine flores;
Mox etiam fruges tellus inarata ferebat,
nec renovatus ager gravidis canebat aristis;
flumina iam lactis, iam flumina nectaris ibant,
flavaque de viridi stillabant ilice mella.
Übersetzung für die Lehrkraft
Goldenes Zeitalter (Weltalter)
Als erstes entstand das Goldene Zeitalter, das ohne strafenden Richter freiwillig, ohne Gesetz Treue und Recht pflegte.
Strafe und Furcht waren fern, weder fügten sich drohende Worte auf einer (öffentlich) angeschlagenen Erztafel zu einem Text, noch fürchtete die flehende Schar das Antlitz ihres Richters, sondern man war ohne Richter sicher.
Noch nicht war die gefällte Fichte von den ihr bestimmten Bergen in die flüssigen Wellen herabgestiegen, um fremde Länder zu schauen, und die Sterblichen kannten keine Küsten außer den eigenen.
Noch nicht umgürteten abschüssige Gräben die Städte, nicht (gab es) eine Tuba aus geradem, nicht (gab es) Hörner aus gekrümmten Erz, nicht Helme, nicht Schwerter: ohne Verwendung des Soldaten verlebten die Völker sorglos ihre behagliche Ruhe.
Auch gab die Erde von selbst ohne Verpflichtung und unberührt von der Hacke und von keinen Pflugscharen verletzt freiwillig alles; und zufrieden mit den ohne Zwang geschaffenen Speisen, sammelte man die Früchte des Erdbeerbaumes, die Bergerdbeeren, die Kornelkirschen und die auf rauhen Brombeersträuchern hängenden Brombeeren und die Eicheln, die vom breitästigen Baum Juppiters herabgefallen waren.
Es war ewiger Frühling, und sanfte Westwinde berührten zart mit lauen Lüften die ohne Samen gesprossenen Blumen.
Bald trug auch die ungepflügte Erde Feldfrüchte, und der nicht wieder bestellte Acker leuchtete von vollen Ähren. Bald strömten Flüsse von Mild, bald Flüsse von Nektar dahin, und goldgelber Honig tropfte von der grünen Steineiche herab.