Bedeutung der Menschenwürde in der Pflege

Bedeutung der Menschenwürde in der Pflege

Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden die Bedeutung der Menschenwürde in der Pflege zu vermitteln und sie dazu anzuregen, diese auch in schwierigen Situationen zu wahren.


Inhalte und Methoden: Ein kurzer Sachtext erklärt, dass die Menschenwürde das Fundament der Pflegeethik ist. Die Lernenden sollen sich in die Lage von Patient:innen versetzen, um zu reflektieren, welche Situationen zu fragwürdigem Verhalten führen können und welche ihnen Wertschätzung vermitteln. Anhand von drei Fallbeispielen aus dem Pflegealltag sollen die Lernenden analysieren, wo die Menschenwürde gefährdet ist, und Maßnahmen zu deren Wahrung entwickeln.


Kompetenzen:

  • Ethik in der Pflege: Verstehen der zentralen Rolle der Menschenwürde
  • Fallanalyse: Erkennen ethischer Konflikte in konkreten Situationen
  • Problemlösung: Entwicklung von Maßnahmen zur Wahrung der Menschenwürde
  • Empathie: Die Fähigkeit, sich in die Lage anderer zu versetzen
  • Selbstreflexion: Hinterfragen des eigenen Verhaltens unter Stress


Zielgruppe und Niveau: Schüler:innen und Auszubildende


BNE:

  • 3. Ziel - Gesundheit und Wohlergehen: Das Arbeitsblatt fokussiert auf die Qualität der Patient:innenversorgung und die ethischen Standards in der Pflege, was direkt mit dem Wohlergehen der Patient:innen verbunden ist5.
  • 16. Ziel - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Die Wahrung der Menschenwürde ist ein Grundpfeiler für Gerechtigkeit. Das Arbeitsblatt fördert einen respektvollen Umgang, der grundlegend für eine gerechte Gesellschaft ist.

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Target group and level

Schüler:innen und Auszubildende

Subjects

PedagogyEthicsSustainable Development Goals (SDG)Health and Social Care

Bedeutung der Menschenwürde in der Pflege

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz

Leitfrage

Die Bedeutung der Menschenwürde in der Pflege

Die Menschenwürde bildet das Fundament der Pflegeethik und ist im deutschen Grundgesetz verankert. Pflegende tragen die Verantwortung, jeden Menschen respektvoll und würdevoll zu behandeln, unabhängig von Alter, Hintergrund oder Gesundheitszustand. Dies umfasst die Wahrung der Autonomie und die Förderung der Selbstbestimmung von Pflegebedürftigen. Durch eine wertschätzende Kommunikation und individuelle Betreuung wird die persönliche Integrität gestärkt. Zudem verpflichtet das Pflegegesetz die professionellen Pflegekräfte, in ihrer Arbeit ethische Standards einzuhalten und kontinuierlich zu reflektieren. In der Praxis bedeutet dies, dass Pflegekräfte nicht nur physische, sondern auch emotionale und soziale Bedürfnisse berücksichtigen müssen. Die Charta der Pflegestützpunkte unterstreicht die Bedeutung von Solidarität und Respekt im Pflegealltag, um eine menschenwürdige Versorgung sicherzustellen.

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Arbeitsauftrag

Stellen Sie sich vor, Sie sind Patient:in in einer Pflegeeinrichtung, und beantworten Sie die Fragen.

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Fallanalyse

Lesen Sie die folgenden 3 Situationen und füllen Sie die Tabelle mit den folgenden Punkten aus:

  • Formulieren Sie passende Überschriften zu den Situationen.
  • Analysieren Sie, an welchen Punkten die Menschenwürde gefährdet ist.
  • Entwickeln Sie konkrete Maßnahmen, wie die Pflegekraft die Würde besser wahren könnte.

Situation 1

Im Gemeinschaftsraum eines Pflegeheims sitzen Bewohner:innen an einem langen Esstisch. Eine Pflegekraft verteilt routinemäßig das Mittagessen. Dabei wird einer Bewohnerin, die aufgrund ihrer körperlichen Einschränkungen langsamer ist, das Essen kommentarlos und hastig hingestellt, ohne ihr Zeit für eine angemessene Reaktion zu geben. Die Pflegekraft ignoriert die persönlichen Vorlieben der Bewohnerin und prüft nicht, ob sie eine spezielle Diät benötigt. Andere Bewohner:innen erhalten ihre Mahlzeiten ebenfalls ohne Rücksichtnahme auf individuelle Bedürfnisse oder Wünsche. Die Atmosphäre ist hektisch, und die Pflegekraft verlässt den Raum, ohne weitere Worte zu wechseln oder auf Fragen einzugehen.

Situation 2

Im Speisesaal eines Pflegeheims warten Bewohner:innen auf ihr Abendessen. Eine Pflegekraft beginnt mit der Essensvergabe, ohne auf die Sitzordnung der Bewohner:innen zu achten. Dabei übersieht sie absichtlich eine Bewohnerin, die aufgrund ihrer Sehprobleme Hilfe benötigt, und gibt ihr das Essen zuletzt, obwohl sie zuerst am Tisch saß. Die Bewohnerin wird dadurch ihrer rechtmäßigen Position beraubt und muss sich anpassen. Die Pflegekraft schenkt der speziellen Betreuung der Bewohnerin keine Beachtung und setzt die Essensverteilung nach ihrem eigenen Tempo und Ablauf fort, ohne sich um die Bedürfnisse der Bewohner:innen zu kümmern.

Situation 3

Im Esszimmer eines Pflegeheims herrscht während des Frühstücks reger Betrieb. Eine Pflegekraft, die für die Essensvergabe verantwortlich ist, verteilt die Mahlzeiten ohne Rücksicht auf die individuellen Besonderheiten der Bewohner:innen. Eine Bewohnerin, die aufgrund ihrer eingeschränkten Mobilität auf Hilfe angewiesen ist, wird ohne Unterstützung gelassen. Die Pflegekraft achtet weder darauf, ob die Bewohnerin ihre Mahlzeit selbstständig erreichen kann, noch bietet sie ihr Hilfe an, um das Essen zu erleichtern. Die Bewohnerin bleibt isoliert und kämpft ohne Unterstützung mit ihrer Mahlzeit, während die Pflegekraft mit ihrer Routine fortfährt.

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Reflexion & Transfer

Der Pflegeberuf ist nicht nur emotional herausfordernd, sondern auch oft mit viel Stress verbunden.

Beantworten Sie folgende Fragen mit den Informationen, welche Sie gelernt haben.