Biografien verstehen - Lebenswege und ihre Geschichten
Zielsetzung:
Die Lernenden sollen ein Verständnis für Biografien und Lebensläufe entwickeln, indem sie die Konzepte von Selbst- und Fremdbiografien, Normalbiografien und Statuspassagen kennenlernen. Ziel ist es, sie zu befähigen, mithilfe von Interviewtechniken und aktivem Zuhören Lebensgeschichten zu erfassen und zu reflektieren.
Inhalte und Methoden:
Das Arbeitsblatt thematisiert die Biografieforschung, inklusive der Unterscheidung von Selbst- und Fremdbiografien, sowie zentrale Begriffe wie Normalbiografie und Statuspassagen. Es erklärt den Einfluss historischer Ereignisse auf Lebenswege. Die Lernenden bereiten Interviews vor, indem sie offene und geschlossene Fragen planen. Ein Video-Beispiel dient der Analyse von Interviewtechniken. In Gruppenarbeit simulieren sie Interviews. Ein Hörspiel wird zur Erstellung eines Steckbriefs genutzt. Methoden umfassen Textanalyse, Partner- und Gruppenarbeit, Videoanalyse, Rollenspiele und Hörverstehensübungen.
Kompetenzen:
- Analysieren von Lebensläufen und Biografien
- Anwenden von Fragetechniken und aktivem Zuhören
- Unterscheiden zwischen sachlichen und persönlichen Sprachformen
- Strukturieren und Zusammenfassen von biografischen Informationen
- Kollaborieren und Geben von Feedback in Gruppenarbeit
Zielgruppe und Niveau:
Berufsschule
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Target group and level
Berufsschule
Subjects
Biografien verstehen - Lebenswege und ihre Geschichten

Wozu Biografien verstehen?
Das Erforschen von Biografien eröffnet Ihnen einen tiefen Einblick in die Zusammenhänge zwischen individuellen Lebenswegen und den prägenden historischen, sozialen und kulturellen Kontexten. Lesen Sie den folgenden Text und bearbeiten Sie anschließend die Aufgaben.

Lebensgeschichte und Biografieforschung
👤Selbstbiografie und Fremdbiografie
Die Selbstbiografie stellt die eigene Lebensgeschichte aus persönlicher, subjektiver Sicht dar. Die Fremdbiografie hingegen beschreibt das Leben einer anderen Person aus externer, objektiver Perspektive. Beide Formen sind wichtige Werkzeuge, um individuelle Lebenswege zu verstehen.
📄Zentrale Begriffe der Lebenslaufforschung
Die Lebenslaufforschung nutzt Begriffe wie die Normalbiografie, die einen typischen, gesellschaftlich erwarteten Lebenslauf beschreibt (z. B. Schule, Beruf, Familie), und Statuspassagen, die Übergänge zwischen den Lebensphasen markieren (z. B. Schüler:innen zu Auszubildenden). Historische Ereignisse wie der Zweite Weltkrieg oder die Wiedervereinigung beeinflussen Biografien und Generationen maßgeblich.
📝Planung und Durchführung eines Interviews zur Lebensgeschichte
Ein Interview erfordert Kenntnisse der Sprachformen: sachliche Informationen, persönliche Erzählungen und Argumentationen. Offene Fragen sind ideal, um ausführliche Erzählungen anzuregen. Um das Gespräch zu strukturieren, ist eine klare Rollenverteilung (Interviewer:in, Protokollant:in, Beobachter:in) wichtig. Die Ergebnisse können anschließend in einem Steckbrief oder Kurzporträt zusammengefasst werden.
👥 Arbeitsauftrag Partnerarbeit:
Impulsfrage: Denken Sie, es gibt eine 'normale' Biografie? Was wären typische Stationen (Schule, Ausbildung, Job, Familie…)?
Tauschen Sie sich danach kurz über Ihre Vorstellungen von "Normalbiografien" aus.
✒️ Hier finden Sie Platz für Ihre Notizen.
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT!!!
Anschließende Besprechung der Gedanken und Ergebnisse im Plenum.

Historische Einflüsse auf Lebenswege
📋 Arbeitsauftrag: Erstellen Sie eine Mindmap. Welche wichtigen historischen Ereignisse der letzten 80 Jahre fallen Ihnen spontan ein (politisch, sozialgeschichtlich, kulturell - z. B. Mauerfall, Digitalisierung, soziale Bewegungen)?
Historische Ereignisse
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT!!
Anschließende Sammlung der Ergebnisse im Plenum.
Impulsfrage: Wie könnten diese Ereignisse das Leben von Menschen unterschiedlicher Generationen oder Gesellschaftsschichten beeinflusst haben? (Beispiele: Arbeitsmarkt nach dem Mauerfall, neue Berufe durch Digitalisierung, gesellschaftliche Werte)

Interview-Vorbereitung: Biografiearbeit
📋 Arbeitsauftrag: Schauen Sie das Video aufmerksam und machen Sie sich Notizen. Was wird angewendet? Wie verläuft das Gespräch?
✒️ Hier finden Sie Platz für Notizen.

Simulation der Interview-Durchführung - Rollenspiel
👥 Arbeitsauftrag Gruppenarbeit: Bilden Sie nun Dreiergruppen.
👤Rollenverteilung: Interviewer:in, Protokollan:tin, Beobachter:in
📋Aufgabe: Simulieren Sie ein kurzes Interview (ca. 5-7 Minuten pro Interview). Die "interviewende" Person nutzt die im Vorfeld überlegte erzählgenerierende Frage und stellt gegebenenfalls Nachfragen. (Beispiel: "Was war das prägendste Erlebnis in Ihrer Jugend?" oder "Gibt es eine Zeit in Ihrem Leben, die Sie besonders geprägt hat?").
🔍Fokus: Übung der Fragetechniken und des Zuhörens. Der Beobachter / die Beobachterin achtet auf die Interaktion und die genutzten Sprachformen.
Tauschen Sie die Rollen, sodass jede:r einmal jede Rolle besetzt hat!
✒️ Hier finden Sie Platz für Notizen und ggf. aufkommende Fragen oder wichtige Anmerkungen.
👥Arbeitsauftrag: Nachbesprechung in der Gruppe: Geben Sie einander Rückmeldung zum Verlauf des Interviews (Was lief gut? Was könnte verbessert werden? Welche Sprachformen wurden genutzt?).
HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT!!
Gemeinsame Besprechung der Ergebnisse im Plenum. Wie gut hat das Rollenspiel funktioniert? Gab es Stolpersteine? Was lief besonders gut und was lief vielleicht schlechter? Gab es im Allgemeinen Besonderheiten?


Hörverstehen - Simuliertes Interview
Arbeitsauftrag: Erstellen Sie einen Steckbrief über die Person, die in dem Hörspiel über ihr Leben erzählt.


HINWEIS FÜR DIE LEHRKRAFT!!
Anschließende Reflexion im Plenum. Besprechung des Steckbriefs und der Redetechniken, die im Dialog genutzt wurden, zur Erfragung der Informationen.