Die Geschichte des Osmanischen Reiches
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Osmanischen Reiches, von seiner Gründung und Expansion über seine Blütezeit und seinen Niedergang bis hin zu seiner Rolle als Imperium. Es zielt darauf ab, die Schüler:innen für die Dynamik, die kulturelle Vielfalt und die politischen Entwicklungen dieses Vielvölkerstaates zu sensibilisieren.
Inhalte und Methoden:
Das Arbeitsblatt beginnt mit einer kurzen Einführung in das Osmanische Reich als eine der mächtigsten politischen und kulturellen Kräfte seiner Zeit. Ein YouTube-Video dient als erste Informationsquelle, um einen Überblick über die Geschichte des Reiches zu vermitteln. Offene und Multiple-Choice-Fragen festigen die Inhalte. Der zweite Teil des Arbeitsblatts vertieft das Thema mit einem Text über das Osmanische Reich als Vielvölkerstaat. Der Text beschreibt die Organisation des Osmanischen Reiches vor dem Hintergrund des Imperiumsbegriffs. Im Text wird ein Schwerpunkt auf das gewählte Ereignis gelegt und in den Kontext eingeordnet. In anschließenden offenen Fragen arbeiten die Schüler:innen die Merkmale eines Imperiums im Osmanischen Reich heraus.
Ein Bonus-Zeitstrahl fordert die Schüler:innen abschließend auf, die wichtigsten Jahreszahlen der Geschichte des Osmanischen Reiches zuzuordnen.
Kompetenzen:
- historische Sachverhalte in Zusammenhängen darstellen (Narration)
- das Osmanische Reich als Imperium charakterisieren (multiethnisches Imperium, Islam, Kalifat, Scharia)
Zielgruppe und Niveau: 10. Klasse
53 other teachers use this template
Target group and level
10. Klasse
Subjects
Die Geschichte des Osmanischen Reiches


Das Osmanische Reich
Das Osmanische Reich zieht selbst heute noch viele Menschen in seinen Bann. Gegründet im frühen 14. Jahrhundert, entwickelte es sich rasch zu einer der mächtigsten und einflussreichsten politischen Kräfte seiner Zeit. Von der Eroberung Konstantinopels bis hin zu seiner Rolle als Handelsmacht und kulturellem Zentrum, bietet die Geschichte des Osmanischen Reiches eine Fülle von spannenden und lehrreichen Aspekten. Die Untersuchung dieses Imperiums ermöglicht uns nicht nur ein besseres Verständnis der Vergangenheit, sondern auch der kulturellen und politischen Entwicklungen, die bis heute nachwirken. Tauche ein in eine faszinierende Welt voller Geschichte, Macht und Kultur!
📋 Arbeitsauftrag
Schau dir das nachfolgende Video an, damit du einen ersten Einblick in die Geschichte des Osmanischen Reiches bekommst. Nutze die Informationen aus dem Video, um die anschließenden Fragestellungen zu bearbeiten.
📹 Video
📋 Arbeitsauftrag
Schreibe einen kurzen Text zu den vorgegebenen Fragestellungen. Nutze dafür die Informationen aus dem Video.
📋 Wähle die korrekte Antwort aus.
Du beschäftigst dich jetzt noch tiefer mit der Geschichte des Osmanisches Reiches und auch mit dem Begriff 'Imperium'.
📋 Arbeitsauftrag
Lies dir den Text und den anschließenden Merkkasten gut durch und bearbeite im Anschluss die Aufgaben.
Osmanisches Reich: Macht und Mysterium
Das Osmanische Reich ist eine der bedeutendsten
politischen Strukturen der Geschichte und
erstreckte sich über drei Kontinente. Es begann im
Jahr 1299 und breitete sich von einem kleinen
Fürstentum in Anatolien aus. Die Eroberung
Konstantinopels im Jahr 1453 durch Sultan Mehmed
II. markierte einen Wendepunkt, denn sie beendete
das Byzantinische Reich und etablierte das
Osmanische Reich als dominierende Großmacht im
östlichen Mittelmeerraum. Konstantinopel, nun
Istanbul, wurde zur Hauptstadt des Reiches und
Zentrum der osmanischen Verwaltung. Diese
Eroberung war nicht nur ein militärischer Triumph,
sondern auch ein symbolischer Akt, der den
Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit einläutete.
Die Stadt war seit tausend Jahren ein wichtiges
Zentrum des Christentums und Sitz des oströmischen
Kaisertums.
Das Osmanische Reich entwickelte sich zu einem
multiethnischen Gebilde, in dem verschiedenste
Völker und Religionen koexistierten. Der
osmanische Herrschaftsanspruch wurde durch die
Scharia und das Kalifat legitimiert. Das Kalifat,
das die Osmanen seit 1517 beanspruchten, stärkte
ihren Anspruch als Führer der islamischen Welt. Im
Reich lebten Juden, Christen und Muslime relativ
friedlich zusammen, und das Millet-System erlaubte
den nicht-muslimischen Minderheiten eine gewisse
Autonomie, insbesondere in der Rechtsprechung.
Diese Integration wurde durch eine tolerante
Haltung gegenüber religiösen Minderheiten
gefördert, was im Vergleich zur religiösen
Intoleranz im zeitgenössischen christlichen
Abendland bemerkenswert war.
Die Struktur des Osmanischen Reiches war
zentralisiert und wurde von einer Dynastie über
viele Jahrhunderte regiert. Der Sultan war das
Oberhaupt und besaß sowohl weltliche als auch
religiöse Macht. Verwaltung und Militär stützten
sich auf ein komplexes System, in dem verschiedene
Ethnien und Religionen eingebunden waren. Die
Janitscharen, eine Elitetruppe, wurden oft aus
christlichen Knaben rekrutiert und bildeten einen
unverzichtbaren Teil der osmanischen Armee. Der
Niedergang des Reiches begann schleichend im 17.
Jahrhundert, als interne Probleme und äußere
Bedrohungen zunahmen. Die Eroberung von Wien
misslang 1683, und der Einfluss des Reiches nahm
ab. Schließlich führte der Erste Weltkrieg zu
territorialen Verlusten und zur Auflösung des
Osmanischen Reiches. 1923 wurde die Republik
Türkei gegründet, die das osmanische Erbe in
gewisser Weise weiterträgt. Das Osmanische Reich
hinterließ ein kulturelles Erbe, das bis heute
spürbar ist, besonders in der Architektur, Kunst
und in der Vielfalt der heutigen Türkei.

Definition 'Imperium'
Ein Imperium ist eine politische Einheit, die durch die Herrschaft eines Staates über andere Völker oder Regionen gekennzeichnet ist. Die Hauptmerkmale eines Imperiums sind:
- Zentralisierte Macht: Ein Imperium wird oft von einem starken, zentralen Regierungssystem oder einer einzelnen Herrscherperson kontrolliert, die über weitreichende politische und wirtschaftliche Macht verfügt.
- Expansion: Imperien streben nach territorialer Erweiterung, um Ressourcen, Handelswege und Einflussgebiete zu sichern. Dies geschieht häufig durch militärische Eroberungen oder diplomatische Bündnisse.
- Vielfalt: Innerhalb eines Imperiums existiert eine Vielzahl von Kulturen, Sprachen und ethnischen Gruppen. Die Integration dieser Unterschiede ist entscheidend für die Stabilität des Imperiums.
- Verwaltung: Ein effektives Verwaltungs- und Kommunikationssystem ist notwendig, um die Kontrolle über die verschiedenen Regionen zu behalten und die Interessen des Imperiums durchzusetzen.
📋 Schreibe einen kurzen Text zu den vorgegeben Fragestellungen.
💡 Bonus
Fülle den nachfolgende Zeitstrahl aus, indem du alle Informationen aus dem Arbeitsblatt zusammenbringst.
1301: Osman I., ein Stammesangehöriger aus Anatolien, gründet ein eigenes Reich, das später als Osmanisches Reich bekannt wird.
1453: Sultan Mehmed II. erobert Konstantinopel, beendet damit das Byzantinische Reich und etabliert das Osmanische Reich als dominante Großmacht im östlichen Mittelmeerraum. Konstantinopel wird in Istanbul umbenannt und zur Hauptstadt des Reiches.
1520: Suleiman der Prächtige beginnt seine Herrschaft über das Osmanische Reich, welches in dieser Zeit sein goldenes Zeitalter erlebt. Das Reich wird weiter ausgedehnt, Teile von Persien, Österreich, Russland und der Balkan werden erobert.
1571: Die Seeschlacht bei Lepanto findet statt, in der die vereinten europäischen Mächte unter der Führung des Papstes die Osmanen besiegen. Dies markiert den Beginn des Einflussverlustes des Osmanischen Reiches in Europa.
1683: Der erzwungene Rückzug der Osmanen aus Wien nach einer misslungenen Eroberung gilt als Anfang vom Ende für das Osmanische Reich, als der Einfluss des Reiches weiter abnimmt.
1918: Ende des Ersten Weltkriegs, das Osmanische Reich verliert den Krieg und erleidet erhebliche territoriale Verluste.
1923: Das offizielle Ende des Osmanischen Reiches; die Republik Türkei wird gegründet und von Mustafa Kemal Atatürk geführt, der das kulturelle Erbe des Osmanischen Reiches fortträgt.