Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit zu vermitteln und sie durch praktische Übungen für die Herausforderungen von Menschen mit Hörschwäche oder anderen sensorischen Einschränkungen zu sensibilisieren. Das übergeordnete Ziel ist die Förderung von Empathie und der Erwerb von professionellen Kommunikationsstrategien.
Inhalte und Methoden: Ein Text erklärt die verschiedenen Formen, Ursachen und Auswirkungen von Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit. Das Kernstück des Arbeitsblattes ist ein "Stationenlernen", bei dem die Lernenden nachempfinden sollen, wie sich Einschränkungen des Hörens, Sehens, Tastens, Riechens und Schmeckens anfühlen. Nach den Übungen sollen die Lernenden eine Tabelle ausfüllen, um ihre Erfahrungen zu reflektieren und den Bezug zum Pflegealltag herzustellen.
Kompetenzen:
- Empathie: Die Lernenden entwickeln ein tieferes Verständnis für die Situation von Patient:innen mit sensorischen Einschränkungen.
- Kommunikationskompetenz: Sie lernen, ihre Kommunikationsstrategien an die Bedürfnisse von hörgeschwächten Patient:innen anzupassen.
- Problemlösung: Sie erkennen die Herausforderungen im Pflegealltag, die sich aus Wahrnehmungseinschränkungen ergeben, und entwickeln geeignete Hilfen.
Zielgruppe und Niveau: Dieses Arbeitsblatt ist für Pflegefachpersonen und Studierende in medizinischen Berufen konzipiert.
Information für die Lehrkraft: Gegebenenfalls müssen für das Stationenlernen bestimmte Sachen mitgebracht werden. Alle Informationen stehen in der Anleitung.
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Target group and level
Pflegefachpersonen und Studierende in medizinischen Berufen
Subjects
Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit


Arbeitsauftrag
Hören Sie die Situation und beantworten Sie die Fragen.

Arbeitsauftrag
Lesen Sie den Informationstext durch und beantworten Sie die Frage.
Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit im Fokus mit Hörschwäche
Hörschwäche beschreibt eine verminderte Fähigkeit, akustische Reize wahrzunehmen und zu verarbeiten. Dabei reicht das Spektrum von leichter Schwerhörigkeit bis hin zur vollständigen Gehörlosigkeit. Es gibt verschiedene Formen, darunter angeborene und erworbene Schwerhörigkeit sowie akute und chronische Verläufe. Ursachen sind vielfältig: Sie reichen von genetischen Faktoren, Infektionen während der Schwangerschaft, Ohrenerkrankungen und Verletzungen bis zu altersbedingtem Verschleiß oder dauerhafter Lärmbelastung. Auch bestimmte Medikamente können das Hörvermögen beeinträchtigen.
Typische Symptome sind Schwierigkeiten, Gesprächen – besonders in lauter Umgebung – zu folgen, das Missverstehen gesprochener Worte sowie das Auftreten von Ohrgeräuschen (Tinnitus). Wahrnehmungsprobleme äußern sich darin, dass Betroffene wichtige akustische Signale nicht oder zu spät wahrnehmen. Dies kann im Alltag zu erheblichen Einschränkungen führen: Die Kommunikation mit Mitmenschen, Telefonate oder Gruppengespräche werden erschwert, und es kann zu sozialer Isolation kommen. Auch die Wahrnehmung von Gefahrensignalen, etwa im Straßenverkehr, ist beeinträchtigt, was ein erhöhtes Unfallrisiko bedeutet.
Für die Unterstützung von Menschen mit Hörschwäche sind verschiedene Strategien hilfreich. Dazu zählen technische Hilfsmittel wie individuell angepasste Hörgeräte oder Cochlea-Implantate sowie spezielle Alltagshelfer:innen, beispielsweise Lichtsignalwecker oder Vibrationshilfen. Kommunikationsstrategien umfassen das Lippenablesen, den Einsatz von Gebärdensprache und schriftlicher Kommunikation. Pflegefachpersonen sollten eine ruhige Gesprächsatmosphäre schaffen, auf eine deutliche Artikulation achten und nonverbale Signale einsetzen. Die Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen und Verbänden bietet Betroffenen zusätzliche Unterstützung.
Prävention und Gesundheitsvorsorge spielen eine zentrale Rolle. Dazu gehört der Schutz vor Lärm, regelmäßige Hörscreenings – insbesondere im Kindesalter – sowie die frühe Erkennung und Behandlung von Ohrenerkrankungen. Reflexion und Sensibilisierung im Umgang mit hörgeschwächten Menschen sind wichtig, damit Barrieren abgebaut und Teilhabe ermöglicht werden. Durch gezielte Aufklärung und die Förderung von Empathie können Unsicherheiten reduziert und die Lebensqualität von Betroffenen nachhaltig verbessert werden.
Im folgenden Abschnitt findest du eine Übersicht über die benötigten Hilfsmittel. Diese Materialien werden für das Stationenlernen eingesetzt, bei dem die Teilnehmenden die Einschränkungen einzelner Sinnesorgane nachempfinden können. Die genaue Durchführung wird im Anschluss beschrieben.
📘 Anleitung: Rollentausch mit Hilfsmitteln – alle Sinnesorgane
🎧 1. Hören
Hilfsmittel: Ohrenstöpsel, Kopfhörer mit Geräuschdämpfung
Aufgabe: Teilnehmende hören eine kurze Geschichte oder Pflegeanweisung und sollen den Inhalt wiedergeben.
Ziel: Verständnisbarrieren erleben, Kommunikationsstrategien reflektieren.
👀 2. Sehen
Hilfsmittel: Augenbinde, unscharfe Brille, Brillen mit Klebeband für Tunnelblick/verschwommene Sicht
Aufgabe: Teilnehmende sollen einen einfachen Weg gehen (z. B. im Klassenraum), einen Text lesen oder etwas sortieren.
Ziel: Nachempfinden von Orientierungsproblemen, Wichtigkeit von klaren Anleitungen und sicherer Umgebung erkennen.
✋ 3. Tasten / Fühlen
Hilfsmittel: Handschuhe (z. B. Gartenhandschuhe, Einmalhandschuhe übereinander), Tennisbälle in der Hand
Aufgabe: Teilnehmende sollen Knöpfe öffnen, Besteck benutzen oder eine kleine Aufgabe mit Feinmotorik durchführen.
Ziel: Erleben, wie Einschränkungen der Feinmotorik die Selbstständigkeit beeinflussen.
👃 4. Riechen
Hilfsmittel: Nasenklammer oder Mundschutz, der den Geruchssinn reduziert
Aufgabe: Verschiedene Gerüche (Kaffee, Zitrone, Gewürze) werden präsentiert, Teilnehmende sollen sie erkennen.
Ziel: Verdeutlichen, dass fehlender Geruchssinn Einfluss auf Genuss, Sicherheit (z. B. Gas, Rauch) und Lebensqualität hat.
👅 5. Schmecken
Hilfsmittel: Bitter- oder salzarme Lebensmittel, Zitronenwasser, kleine Kostproben mit veränderten Geschmäckern
Aufgabe: Teilnehmende probieren Speisen/Getränke und beschreiben den Geschmack.
Ziel: Nachvollziehen, wie Einschränkungen beim Schmecken Appetit, Ernährung und Lebensqualität beeinflussen.

Sie sind dran
1. Bilden Sie Gruppen von 2–3 Personen.
2. Gehen Sie gemeinsam von Station zu Station.
An jeder Station:
- Lesen Sie die Aufgabenkarte aufmerksam durch.
- Jede Person führt die Situation einmal selbstständig durch.
3. Tragen Sie anschließend Ihre Erfahrungen in die Tabelle ein.
Füllen Sie die Tabelle aus.
Lösung für die Lehrkraft

Reflexion & Transfer
Beantworten Sie die Fragen mit den Informationen aus dem Arbeitsblatt