Grundrechte

Grundrechte

Zielsetzung: Das übergeordnete Lernziel des Arbeitsblattes ist es, Schüler:innen die Definition von Grundrechten, ihre Bedeutung und verschiedene Kategorien von Grundrechten näherzubringen und sie für mögliche Verletzungen dieser Rechte im Alltag zu sensibilisieren.


Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt behandelt die Definition von Grundrechten, ein historisches Urteil über Grundrechte für einen Fluss in Ecuador sowie verschiedene Kategorien von Grundrechten wie Freiheits-, Gleichheits-, und Anspruchsrechte. Zudem wird eine detaillierte Übersicht über die Grundrechtsartikel des Grundgesetzes bereitgestellt. Methodisch wird eine Kombination aus informativen Texten (Zeitungsartikel, Fallbeispiel), Aufgaben zur Wissensüberprüfung (Wahr/Falsch-Fragen) und der Anregung zum Verfassen eines Antwortbriefes genutzt. Ein fiktiver Fall dient der Anwendung des Gelernten auf eine reale Situation und der Identifizierung von Grundrechtsverletzungen.


Kompetenzen:

  • Wissenserwerb und -verständnis bezüglich Grundrechten und ihren Kategorien
  • Analytisches Denken (Identifizierung von Grundrechtsverletzungen)
  • Kritisches Denken (Beurteilung der Notwendigkeit von Rechten für die Natur)
  • Leseverständnis und Textanalyse
  • Schriftliche Kommunikationsfähigkeit (Verfassen eines Antwortbriefes)


Zielgruppe und Niveau: Mittel- und Oberstufe

WO
YS
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AZ

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Target group and level

Mittel- und Oberstufe

Subjects

Geographynon-subject specific contentPoliticsEconomics

Grundrechte

Was sind Grundrechte?

Hast du eine Vorstellung davon, was Grundrechte beinhalten und wem sie zustehen? Lies dir den folgenden Zeitungsartikel aus der Schülerzeitung "Pausenclown" durch und diskutiere dann mit dem Rest der Klasse.

Fluss in Ecuador erhält Grundrechte – Ein historisches Urteil!

Liebe Pausenclown-Leser, habt ihr schon mal davon gehört, dass ein Fluss Rechte bekommt? Genau das ist in Ecuador passiert! Der Machángara-Fluss hat im Juli 2024 das Recht bekommen, nicht verschmutzt zu werden. Das klingt vielleicht verrückt, ist aber wahr und ein riesiger Schritt für den Umweltschutz.

Quelle: amerika21.de

Grundrechte sind eigentlich Rechte, die jeder Mensch haben sollte, wie das Recht auf Leben und Freiheit. Jetzt hat ein Gericht in Ecuador entschieden, dass auch der Machángara-Fluss solche Rechte haben soll. Das bedeutet, dass niemand den Fluss verschmutzen oder zerstören darf. Wow, oder?

Stellt euch mal vor, wenn alle Flüsse auf der Welt solche Rechte hätten, dann gäbe es vielleicht weniger Umweltverschmutzung und mehr sauberes Wasser. Aber ist es wirklich gerecht, Flüssen Rechte zu geben? Manche Leute finden das übertrieben, während andere sagen, dass es notwendig ist, um die Natur zu schützen.

Was denkt ihr darüber? Sollte die Natur Rechte haben oder geht das zu weit? Schreibt uns eure Meinung und vielleicht wird euer Brief in der nächsten Ausgabe des Pausenclowns abgedruckt!

Welche Grundrechte gibt es? - Ein Überblick

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Hör dir den Audiotext an und beantworte die unten stehenden Fragen.

Grundrechtsverletzungen

Lies dir nun die Beschreibung eines fiktiven Falls in Deutschland durch, in dem ein Grundrecht verletzt wurde, und versuche einzuordnen, um welches Grundrecht es geht. Die Übersicht auf der nächsten Seite hilft dir dabei.

Lena und die unerwarteten Gäste

Lena ist 28 Jahre alt und arbeitet als Krankenschwester in einem großen Krankenhaus in München. Sie lebt allein in einer kleinen, gemütlichen Wohnung in der Innenstadt und liebt es, nach der Arbeit bei einer Tasse Tee zu entspannen und ein gutes Buch zu lesen.

Eines Abends, als Lena gerade in ihrem Lieblingssessel sitzt und in ein spannendes Buch vertieft ist, klopft es laut an ihrer Tür. Überrascht und etwas verunsichert öffnet sie die Tür einen Spalt. Vor ihr stehen zwei Polizisten in Uniform. Sie sagen ihr, dass sie ihre Wohnung durchsuchen müssen. Lena ist schockiert und fragt, ob sie einen Durchsuchungsbefehl haben. Die Polizisten antworten, dass sie keinen benötigen, und drängen sich einfach in ihre Wohnung.

Lena steht wie erstarrt da und kann nicht fassen, was gerade passiert. Die Polizisten durchsuchen ihre Schränke, ihre Schubladen und selbst ihr Bett. Sie finden nichts Verdächtiges und gehen schließlich wieder, ohne eine Erklärung zu geben. Lena bleibt verwirrt und verängstigt zurück.

Warum dürfen die Polizisten einfach so ihre Wohnung durchsuchen? Lena fühlt sich in ihrer eigenen Wohnung nicht mehr sicher und weiß nicht, was sie tun soll. Sie beschließt, sich rechtlichen Rat zu holen, um gegen diese Ungerechtigkeit vorzugehen. Niemand sollte einfach so in die Privatsphäre eines anderen eindringen dürfen.

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Die Grundrechte im Überblick

Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Artikel 2: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit.

Artikel 3: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

Artikel 4: Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

Artikel 5: Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.

Artikel 6: Die Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung.

Artikel 7: Die gesamte Schule steht unter der Aufsicht des Staates.

Artikel 8: Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.

Artikel 9: Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden.

Artikel 10: Das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis ist unverletzlich.

Artikel 11: Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.

Artikel 12: Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen.

Artikel 13: Die Wohnung ist unverletzlich.

Artikel 14: Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet.

Artikel 15: Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.

Artikel 16: Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden.

Artikel 17: Jeder hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.

Artikel 18: Die Rechtsstellung der Religionsgesellschaften wird durch das Grundgesetz nicht beeinträchtigt.

Artikel 19: Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann, muss das Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall gelten.