Identität - Was macht dich zu dir?
Zielsetzung: Das übergeordnete Lernziel des Arbeitsblattes ist es, Schüler:innen ein umfassendes Verständnis für das Konzept der Identität zu vermitteln, sie zur Selbstreflexion anzuregen und ihnen zu ermöglichen, die verschiedenen Aspekte, die ihre Identität prägen, zu erkennen und zu benennen.
Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt behandelt verschiedene Aspekte der Identität, darunter persönliche, soziale, berufliche, digitale, nationale und kulturelle Identität, sowie den Einfluss von Stereotypen und Vorbildern. Methodisch werden Mindmaps zur Veranschaulichung, Multiple-Choice-Fragen zur Wissensüberprüfung, offene Fragen zur persönlichen Reflexion und eine kreative Aufgabe (Zeichnung) eingesetzt. Ein Chat-Gespräch dient als Diskussionsgrundlage und regt zur Meinungsbildung an.
Kompetenzen:
- Selbstreflexion und Introspektion
- Analyse und Verständnis komplexer Konzepte (Identität)
- Kritisches Denken (Hinterfragen von Stereotypen)
- Kommunikationsfähigkeit (Ausdruck der eigenen Meinung)
- Kreativität (symbolische Darstellung von Leidenschaften)
- Leseverständnis
Zielgruppe und Niveau: 8.-10. Klasse
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Target group and level
8.-10. Klasse
Subjects
Identität - Was macht dich zu dir?

Aktivität 1 - Wer bist du?
Unterschiedliche Aspekte von Identität
Bevor du dich mit einem Aspekt von Identität näher beschäftigst, schau dir die verschiedenen Arten von Identität an, die in der Mindmap dargestellt werden. Fehlt deiner Meinung nach etwas?
Persönliche Identität
Persönliche Identität bezeichnet die Gesamtheit der Eigenschaften, die dich als Individuum von anderen unterscheiden. Sie umfasst alles, was dich einzigartig macht, wie deine Überzeugungen, Interessen, Erinnerungen und Erfahrungen.
Schon die antiken Philosophen haben sich mit der Frage der Identität beschäftigt. Heraklit sagte: „Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben.“ Das bedeutet, dass sich alles ständig verändert, aber wir bleiben dennoch dieselben Personen.
In der Psychologie wird die Identitätsentwicklung als ein Prozess verstanden, der aus Selbsterkenntnis und Selbstgestaltung besteht. Du entwickelst deine Identität, indem du dich selbst erkennst und gestaltest. Dabei spielen auch Gruppenidentitäten eine Rolle, wie z. B. die Zugehörigkeit zu Freundesgruppen oder kulturellen Gemeinschaften.
Ein wichtiger Aspekt ist das Gleichgewicht zwischen „Dazugehören“ und „Abgrenzen“. Du entwickelst deine Identität, indem du dich von anderen abgrenzt, aber auch, indem du dich zu Gruppen zugehörig fühlst. So kann ein Jugendlicher, der in Deutschland aufgewachsen ist, sich sowohl als Deutscher als auch als Mitglied seiner Herkunftskultur fühlen.
Identität ist auch eng mit dem Selbstwertgefühl verbunden. Ein Verlust von wichtigen Gruppenzugehörigkeiten kann psychische Probleme verursachen. Andererseits kann der Ausbruch aus einer fremdbestimmten Identität, wie es im Feminismus oft gefordert wird, ein Akt der Emanzipation sein.
Zusammengefasst ist persönliche Identität ein dynamischer Prozess, der sich ständig weiterentwickelt und sowohl von inneren Überzeugungen als auch von äußeren Einflüssen geprägt wird.
Wähle bei jeder Frage die richtige Antwort aus.
Erkunde das Konzept von Identität
Die folgenden Fragen sollen dir helfen, die Konzepte besser zu verstehen, indem du dir selbst einige persönliche Fragen stellst. Du musst deine Antworten mit niemandem teilen. Diese Aufgabe ist nur für dich gedacht.
Kreative Aufgabe
Zeichne ein Bild, das deine Leidenschaften und Interessen symbolisiert.
Dein kreativer Raum
Was beeinflusst uns?
Lies dir die Chat-Unterhaltung durch.
Gespräch über Identität und Vorbilder
Hey Ben, hast du schon mal darüber nachgedacht, wie Vorbilder unsere persönliche Identität beeinflussen?
Ja, total! Ich finde, dass Vorbilder eine große Rolle dabei spielen, wie wir uns selbst sehen und entwickeln. Was denkst du?
Ich stimme dir zu. Wenn ich an meine Kindheit denke, haben mich bestimmte Stars und Figuren aus Büchern sehr geprägt. Sie haben mir gezeigt, welche Werte und Eigenschaften ich wichtig finde.
Genau! Aber manchmal denke ich auch, dass Stereotype und Labels unsere Identität negativ beeinflussen können. Wenn man ständig gesagt bekommt, dass man bestimmte Dinge nicht tun kann, weil man ein Junge oder ein Mädchen ist, kann das echt nerven.
Stimmt. Diese Stereotype können echt einschränkend sein. Aber ich finde, dass man lernen kann, sich davon zu lösen und seine eigene Identität zu gestalten. Wie ist das bei dir?
Ich versuche, mich nicht von solchen Labels beeinflussen zu lassen, aber das ist nicht immer einfach. Besonders, wenn man in der Schule oder in der Gesellschaft bestimmte Erwartungen erfüllen soll.
Ja, das kenne ich. Manchmal fühlt man sich wie in einer Schublade gesteckt. Aber ich denke, es ist wichtig, sich selbst zu erkennen und zu wissen, was man wirklich will. Das hilft, sich abzugrenzen, aber auch zugehörig zu fühlen.
Das ist ein guter Punkt. Die Balance zwischen Dazugehören und Abgrenzen zu finden, ist echt wichtig. Und ich glaube, dass das auch das Selbstwertgefühl stärkt, oder?
Absolut! Wenn man eine starke persönliche Identität hat und sich in seiner Haut wohl fühlt, hat man auch ein besseres Selbstwertgefühl. Und das macht einen widerstandsfähiger gegenüber negativen Einflüssen.
Das klingt logisch. Ich denke, je mehr wir uns selbst erkennen und verstehen, desto besser können wir unsere Identität entwickeln und uns von Stereotypen und Labels befreien.