Kurzgeschichten (DaF/ DaZ) C2

Kurzgeschichten (DaF/ DaZ) C2

Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, Schüler:innen mit einer Kurzgeschichte in einer an den Stil eines Schriftstellers / einer Schriftstellerin angelehnten Sprache zur Reflexion über ein modernes Thema anzuregen.


Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt präsentiert einen Text, der ein modernes Thema analysiert. Es werden Fragen zum Textverständnis gestellt, sowohl in Multiple-Choice- als auch in offenen Antwortformaten. Die Methoden umfassen Textanalyse, Leseverständnisprüfung und schriftliche Reflexion.


Kompetenzen:

  • Leseverständnis und Textanalyse
  • Kritisches Denken und Reflexionsfähigkeit
  • Schriftliche Ausdrucksfähigkeit


Zielgruppe und Niveau: Deutschlernende auf C2-Niveau

HV
IZ
JC
KF

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Target group and level

Deutschlernende auf C2-Niveau

Subjects

GermanGerman (FLE)

Kurzgeschichten (DaF/ DaZ) C2

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Kurzgeschichten

Die Kurzgeschichte ist eine prägnante, wirkungsvolle Erzählform, die mit wenigen Worten komplexe Themen beleuchten kann. In diesem Projekt wird eine Kurzgeschichte in der Sprache und dem Stil eines bekannten Schriftstellers oder einer bekannten Schriftstellerin verfasst und mit einem modernen Thema verbunden. Die bewusste Stilübernahme eröffnet neue kreative Perspektiven und lädt dazu ein, literarische Traditionen mit aktuellen Fragestellungen zu verknüpfen. So entsteht ein spannendes Zusammenspiel zwischen Form, Sprache und Inhalt, das zum Nachdenken anregt.

Tik Tok erklärt von Goethe

In der heutigen Welt, in der sich das unaufhörliche Streben nach Kurzweil und Vergnügen zu einem fast allumfassenden Streben entwickelt hat, begegnen die Menschen einem neuen Zeitvertreib, der sich unter dem Namen Tik Tok einen beträchtlichen Platz in den Herzen und Gemütern der Jugend verschafft hat. Das Phänomen dieser digitalen Darbietung, ein Konglomerat aus Tanz, Gesang und oft skurrilem Schauspiel, dient der Zerstreuung und lenkt die Geister der jungen Generation von den unabdingbaren Herausforderungen des Lebens ab, indem es ihnen flüchtige Momente von vermeintlicher Glückseligkeit gewährt.

Die Anwendung selbst, ein Produkt der modernen Technologie und des unternehmerischen Scharfsinns, entfaltet sich auf den glatten Bildschirmen der alltäglichen Gerätschaften, die von ihren Benutzern mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit geführt werden, als handele es sich um Erweiterungen ihrer eigenen Hände. Als Rezipient dieser digitalen Vorstellung wird der beschauliche Beobachter in ein scheinbar endloses Labyrinth der Kreativität hineingezogen, das seinen Ursprung in der gemeinschaftlichen Kreativeinfalt und dem Drang des Auslebens verschiedener Facetten des Mensch-Seins findet.

Nichtsdestoweniger mag der weise Betrachter sich der Frage stellen: Zu welchem Zweck geschieht all dies? Ist das Streben nach der Kurzlebigkeit der Freude und dem raschen Konsum des Staunens über das Können anderer ein Weg, der zur Erhellung unseres Seins und zur wichtigen Seelenschärfung führt? Oder sind wir es im Gegenteil gar, die uns selbst in der steten Wiederholung des Immergleichen verlieren, ohne einen nachhaltigen Mehrwert für unser Wesen zu schaffen? In solch einer Betrachtung offenbart sich das wesentliche Spannungsfeld, das sich zwischen der momentanen Belustigung und der Suche nach einer bleibenden Erleuchtung auftut.

Am Schluss mag es vielleicht doch jene Aufgabe des Menschen sein, das ihm vorgegebene Dasein zu hinterfragen, indem er abwägt, welche Gepflogenheiten und Einflüsse die Eigenschaft besitzen, seine Entwicklung zur wahrhaften und vielleicht auch höheren Existenz zu fördern. Tik Tok mag ein Spiegelbild der fluktuierenden Bedürfnisse der Gesellschaft sein und zeigt in seiner schillernden und bisweilen auch oberflächlichen Natur auf, wie schnell sich die Zuneigung der Menschen ändern kann, abhängig von dem, was ihnen an Reizen dargeboten wird.

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