Medien als 4. Gewalt
Zielsetzung:
Die Lernenden verstehen die Rolle der Medien als „Vierte Gewalt“ in einer Demokratie und ihre Kontrollfunktion gegenüber der Staatsgewalt.
Inhalte und Methoden:
Die Funktion der Medien als „Vierte Gewalt“ wird anhand eines Beispiels eingeführt. Das Gewaltenparadigma (Legislative, Exekutive, Judikative) wird erklärt und die Rolle der Medien als Kontrollinstanz grafisch dargestellt. Die Methode umfasst die Betrachtung eines Fallbeispiels, die Interpretation einer Grafik zur Gewaltenteilung und die Recherche bzw. Ergänzung der Medienfunktionen mittels eines Erklärvideos (YouTube).
Kompetenzen:
- Politisches Grundwissen: Verstehen der Gewaltenteilung und der Funktion der Medien in der Demokratie
- Analysefähigkeit: Erschließen der Rolle investigativen Journalismus anhand eines konkreten Fallbeispiels
- Medienkompetenz: Recherche und kritische Auseinandersetzung mit Informationen aus verschiedenen Medien (Text, Grafik, Video)
- Textverständnis und Darstellung: Beschreiben komplexer Sachverhalte in eigenen Worten
Zielgruppe und Niveau:
Sekundarstufe II
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Target group and level
Sekundarstufe II
Subjects
Medien als 4. Gewalt


Einleitung
Medien berichten nicht nur über Politik und Gesellschaft, sondern erfüllen auch wichtige Aufgaben für unser demokratisches System. Doch warum spricht man in diesem Zusammenhang von der ‚vierten Gewalt‘? Lies das Beispiel, um mehr darüber zu erfahren.
Der Panama-Papers-Skandal: Ein globales Netzwerk der Steuerhinterziehung
Der Panama-Papers-Skandal von 2016 offenbarte ein weitverzweigtes Netzwerk von Briefkastenfirmen und Steueroasen, das von der Kanzlei Mossack Fonseca betrieben wurde. Dieses Netzwerk ermöglichte es Politiker:innen, Prominenten und Geschäftsleuten weltweit, große Vermögenswerte zu verschleiern und Steuern zu umgehen. Die Enthüllungen basierten auf einem riesigen Datenleck von 11,5 Millionen Dokumenten, das der "Süddeutschen Zeitung" zugespielt und von 380 Journalist:innen aus der ganzen Welt, darunter NDR und WDR, ausgewertet wurde.
Briefkastenfirmen sind juristische Konstruktionen, die oft nur auf dem Papier existieren und den wahren Eigentümer verschleiern. Sie werden häufig in Steueroasen gegründet, wo niedrige Steuerquoten und strenge Geheimhaltungsgesetze herrschen. Durch die Nutzung solcher Firmen konnten Kund:innen von Mossack Fonseca enorme Vermögenswerte vor dem Fiskus verbergen und Steuerverpflichtungen umgehen.
Journalist:innen spielten eine zentrale Rolle bei der Aufdeckung dieses Skandals. Ihre akribische Recherche und Analyse der Dokumente führten zur Enttarnung der wahren Eigentümer zahlloser Briefkastenfirmen und lösten weltweit politische Rücktritte, Gesetzesänderungen und Ermittlungsverfahren aus. Trotz dieser Bemühungen wurden kürzlich alle 28 Angeklagten mangels ausreichender Beweise freigesprochen, was die Komplexität und die Herausforderungen bei der juristischen Aufarbeitung solcher internationalen Finanzskandale unterstreicht. Die Panama Papers sind ein eindrucksvolles Beispiel für die Macht des investigativen Journalismus und seine Fähigkeit, verborgene wirtschaftliche Strukturen aufzudecken.
📌 Gewaltenparadigma
Das Gewaltenparadigma, besser bekannt als Gewaltenteilung, ist ein fundamentales Prinzip moderner Demokratien. Es dient als essentieller Schutzmechanismus gegen staatlichen Machtmissbrauch und Willkür. Die staatliche Gewalt wird hierbei nicht in den Händen eines Einzelnen oder einer Gruppe konzentriert, sondern auf drei unabhängige Staatsorgane verteilt, die sich gegenseitig kontrollieren und im Gleichgewicht halten. Diese trias politica besteht aus der Legislative (gesetzgebende Gewalt), welche Gesetze schafft und den Volkswillen repräsentiert, der Exekutive (ausführende Gewalt), die für die Umsetzung und Verwaltung zuständig ist, und der Judikative (rechtsprechende Gewalt), die Gesetze auslegt und deren Einhaltung überwacht. Historisch geht diese Aufteilung auf die Philosophen John Locke und insbesondere Baron de Montesquieu zurück, der im 18. Jahrhundert in der Dreiteilung das entscheidende Mittel zur Sicherung der Freiheit sah. Dieses System der Checks and Balances (Kontrolle und Gleichgewicht) stellt sicher, dass kein Staatsorgan über dem Gesetz steht, und ist somit die Basis für jeden Rechtsstaat.

Gewaltenteilung, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Vierte_Gewalt
🎬Medien übernehmen in einer Demokratie wichtige Aufgaben, die über reine Unterhaltung hinausgehen. Sie sind entscheidend für die Funktionsweise unseres politischen Systems. Das folgende Video gibt dir einen Überblick über die wichtigsten Funktionen der Medien.
📝 Fülle die Tabelle aus.
| Funktion | Beschreibung | Beispiel |
|---|---|---|
✅ Lösung
| Funktion | Beschreibung | Beispiel |
|---|---|---|
| Informationsfunktion | Medien informieren die Bürger:innen über politische Geschehen. | Berichterstattung über neue Gesetze oder politische Entscheidungen. |
| Meinungsbildende Funktion | Medien ermöglichen öffentliche Diskussionen und veröffentlichen kritische Kommentare. | Diskussionsrunden im Fernsehen oder kritische Artikel in Zeitungen. |
| Kontrollfunktion | Medien decken Machtmissbrauch auf und sensibilisieren die Öffentlichkeit. | Investigative Reportagen über Korruption oder Missstände in der Regierung. |