Pflegeprozesse bei speziellen medizinischen Zuständen mit Audiomaterial
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden die systematische Anwendung des Pflegeprozesses zu vermitteln. Der Fokus liegt auf der individuellen und dynamischen Planung, der korrekten Formulierung von Pflegediagnosen und der Entwicklung ganzheitlicher, zielgerichteter Maßnahmen, insbesondere in der häuslichen Versorgung.
Inhalte und Methoden: Der Grundlagentext vermittelt die theoretischen Grundlagen des Pflegeprozesses bei speziellen medizinischen Zuständen. Die Methoden beinhalten das Anhören und Analysieren von Fallgesprächen, das strukturierte Anwenden des Pflegeprozesses auf eine konkrete Patientensituation und das kritische Hinterfragen fehlerhafter Prozessabläufe. Abschließend reflektieren die Lernenden besondere Herausforderungen in der Betreuung frisch diagnostizierter Patient:innen und die Bedeutung der Einbindung von Angehörigen.
Kompetenzen:
- Pflegeprozess-Anwendung: Beherrschen aller Schritte des Pflegeprozesses (Anamnese, Diagnose, Ziel, Maßnahme, Evaluation).
- Diabetesspezifisches Wissen: Kenntnis relevanter Pflegediagnosen und Maßnahmen (z. B. Blutzuckermessung, Ernährungsberatung).
- Ganzheitliche Pflege: Integration von körperlichen, psychischen (Überforderung, Angst vor Hypoglykämie) und sozialen Faktoren.
- Kritische Reflexion: Erkennen der Notwendigkeit einer individuellen Anpassung des Prozesses und der Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit und Angehörigeneinbindung.
Zielgruppe und Niveau: Lernende in der pflegerischen oder medizinischen Ausbildung
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Target group and level
Auszubildende im Pflegeberuf
Subjects
Pflegeprozesse bei speziellen medizinischen Zuständen mit Audiomaterial
Arbeitsauftrag
Hören Sie sich das Gespräch an. Schreiben Sie die wichtigen Informationen und wählen Sie die richtige Aussage aus.
Schreiben Sie die wichtigsten Informationen auf.
Arbeitsauftrag
Lesen Sie sich den Informationstext durch und hören Sie sich das Falbeispiel noch einmal an. Beantworten Sie die folgende Aufgaben.
- Sammeln Sie pflegerelevante Informationen (körperlich, psychisch, sozial).
- Formulieren Sie 2 mögliche Pflegediagnosen.
- Stellen Sie 1 kurzfristiges und 1 langfristiges Pflegeziel auf.
- Entwickeln Sie 3 konkrete Pflegemaßnahmen.
- Wie könnte eine Evaluation aussehen?
Pflegeprozess bei speziellen medizinischen Zuständen am Beispiel Diabetes mellitus Typ 2
Der Pflegeprozess bei Diabetes mellitus Typ 2 umfasst mehrere aufeinanderfolgende Schritte, die systematisch und individuell auf die Bedürfnisse der Patient:innen ausgerichtet sind. Die Informationssammlung bildet dabei die Grundlage: Durch Anamnese, Assessment, Screening und gezielte Befragungen werden nicht nur der aktuelle Gesundheitszustand, sondern auch Fähigkeiten, Lebensgewohnheiten, Ressourcen und Risikofaktoren erfasst. Ergänzend werden spezifische Messwerte wie Blutzucker, Blutdruck und Gewicht regelmäßig dokumentiert.
Darauf basierend werden Pflegediagnosen, beispielsweise nach NANDA, gestellt. Häufige Diagnosen bei Diabetes mellitus Typ 2 umfassen „Wissensdefizit im Umgang mit Diabetes“, „Risiko für instabile Blutzuckerwerte“ oder „Beeinträchtigte Hautintegrität“ aufgrund diabetischer Folgeerkrankungen. Die Planung der Pflegeziele erfolgt individuell und unterscheidet zwischen kurzfristigen (z. B. Erlernen der Blutzuckermessung oder Ernährungsschulung) und langfristigen Zielen (z. B. Vermeidung von Folgekomplikationen und Förderung der Selbstständigkeit).
Pflegemaßnahmen werden evidenzbasiert geplant und umfassen u. a. Schulungen zur Blutzuckerselbstkontrolle, Anleitung zur Insulingabe, Ernährungsberatung, Bewegungsförderung sowie Maßnahmen zur Haut- und Fußpflege. Besonderer Fokus liegt auf der Einbindung von Angehörigen und der interdisziplinären Zusammenarbeit, um eine optimale Versorgungsqualität zu gewährleisten.
Die Evaluation ist ein kontinuierlicher Prozess: Pflegefachpersonen überprüfen regelmäßig die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen, passen sie bei Bedarf an und dokumentieren Veränderungen. Die Zielerreichung wird gemeinsam mit den Patient:innen reflektiert, um eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität und die Sicherstellung einer selbstbestimmten Alltagsbewältigung zu fördern. So bleibt der Pflegeprozess ein dynamisches und patient:innenzentriertes Instrument der professionellen Pflege.
Arbeitsauftrag
Hören Sie sich die Perspektive einer Patientin / eines Patienten an und erklären Sie die Problematik.
Reflektieren Sie
Beantworten Sie die Fragen mit den Informationen aus dem Arbeitsblatt.