Profil von typischen Pflegekrankheiten
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden die wesentlichen Unterschiede zwischen zwei häufigen Pflegekrankheiten zu vermitteln. Es soll sie dazu befähigen, die jeweiligen pflegerischen Schwerpunkte zu verstehen und eine Pflegeplanung nach dem AEDL-Modell zu erstellen.
Inhalte und Methoden: Ein Text vergleicht die Entstehung, Symptome und pflegerischen Schwerpunkte von zwei Pflegekrankheiten. Die Lernenden füllen eine Tabelle mit den Merkmalen der beiden Krankheiten aus und sollen eine vereinfachte Pflegeplanung für einen fiktiven Patienten nach dem AEDL-Modell erstellen.
Kompetenzen:
- Fachwissen: Die Lernenden können Krankheiten unterscheiden und die pflegerischen Schwerpunkte benennen.
- Planung: Sie können das AEDL-Modell für eine ganzheitliche Pflegeplanung anwenden.
- Kommunikation: Sie verstehen die Wichtigkeit empathischer und ressourcenorientierter Kommunikation bei beiden Krankheiten.
Zielgruppe und Niveau: Das Arbeitsblatt richtet sich an Personen in der Pflegeausbildung.
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Target group and level
Personen in der Pflegeausbildung
Subjects
Profil von typischen Pflegekrankheiten


Arbeitsauftrag
Lesen Sie sich den Informationstext genau durch und wählen Sie die richtige Aussage aus.
Vergleich und Unterschiede in der Pflege bei Demenz und Diabetes mellitus Typ II
Demenz und Diabetes mellitus Typ II zählen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Alter, unterscheiden sich jedoch grundlegend in Entstehung, Verlauf, Symptomatik und pflegerischen Schwerpunkten. Demenz entsteht meist durch degenerative Prozesse, wie Alzheimer, oder vaskuläre Schädigungen des Gehirns. Risikofaktoren sind hohes Alter, genetische Veranlagung, kardiovaskuläre Erkrankungen und geringe geistige Aktivität. Typische Symptome sind Gedächtnisverlust, Orientierungsstörungen, Sprach- und Denkstörungen, die zu einem stetigen Abbau der Alltagskompetenz führen. Im Verlauf kommt es zu vollständigem Verlust der Selbstständigkeit, weshalb die pflegerische Unterstützung mit Fokus auf Sicherheit, Orientierung und Struktur essenziell ist. Die Pflege legt Wert auf Prophylaxen (z. B. Sturz, Pneumonie), bedarfsorientierte Ernährung, Biografiearbeit und psychosoziale Ansätze (z. B. Validation, personenzentrierte Pflege). Beobachtungskriterien betreffen Veränderungen im Verhalten, der Nahrungsaufnahme und des Bewegungsdrangs. Zur Förderung der Lebensqualität sind Aktivierungsangebote, Rituale und sichere Umgebungen bedeutsam. In der Kommunikation sind Empathie, kurze Sätze, Orientierungshilfen und wertschätzende Gesprächsführung zentral; Techniken wie Validation und Realitätsorientierung helfen, Ängste abzubauen und Akzeptanz zu vermitteln.
Diabetes mellitus Typ II hingegen entsteht meist durch Insulinresistenz, Übergewicht, Bewegungsmangel und genetische Disposition. Zu den Risikofaktoren gehören Adipositas, ungesunde Ernährung und familiäre Vorbelastung. Die Symptome entwickeln sich oft schleichend: vermehrter Durst, Polyurie, Müdigkeit, Infektanfälligkeit und schlecht heilende Wunden sind typisch. Der Krankheitsverlauf ist chronisch-progredient mit Gefahr von Folgeerkrankungen wie Neuropathie, Nephropathie oder diabetisches Fußsyndrom. Pflegekräfte legen den Fokus auf Blutzuckerkontrolle, Beobachtung von Hypo- und Hyperglykämie, Haut- und Fußpflege sowie Anleitung zur Selbstmanagement (z. B. Insulininjektion, Ernährungsumstellung). Beobachtungskriterien sind Hautzustand, Wundheilung, Vitalparameter und Anzeichen akuter Entgleisungen. Lebensqualität wird durch Schulung, Motivation zu Gewichtsreduktion und Bewegung sowie psychosoziale Begleitung verbessert. In der Kommunikation ist es wichtig, Patient:innen zur aktiven Mitwirkung zu motivieren, alters- und verständnisgerechte Informationen zu geben und Angehörige einzubeziehen.
Zusammenfassend liegt bei Demenz der pflegerische Schwerpunkt auf Orientierung, Sicherheit und psychosozialer Begleitung, während bei Diabetes mellitus Typ II die Förderung der Selbstständigkeit, Prävention von Komplikationen und edukative Maßnahmen im Vordergrund stehen. Beide Erkrankungen erfordern eine individuelle, empathische und ressourcenorientierte Kommunikation sowie eine stetige Anpassung pflegerischer Maßnahmen an den Krankheitsverlauf.

Arbeitsauftrag
Füllen Sie die Tabelle anhand der Informationen aus, die Sie zu den beiden Krankheiten erhalten haben.
Beantworten Sie im Anschluss die zwei Reflexionsaussagen und besprechen Sie die Lösungen im Plenum.
Füllen Sie die Tabelle aus.
Lösung für die Lehrkraft

Arbeitsauftrag
Lesen Sie sich die Beschreibung des AEDL-Modells durch und erstellen Sie eine Pflegeplanung.
Die Fragen müssen durch die Planung beantwortet werden.
- Welche Probleme erkennen Sie?
- Welche Ziele setzen Sie sich?
- Welche Maßnahmen schlagen Sie vor?

Das AEDL-Modell
Das AEDL-Modell nach Monika Krohwinkel beschreibt 13 Bereiche des täglichen Lebens.
Es hilft Pflegekräften, die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Probleme einer Person systematisch zu erfassen.
Ziel ist eine ganzheitliche Pflegeplanung, die die Selbstständigkeit fördert und die Lebensqualität erhält.
Die 13 AEDLs sind:
- Kommunizieren können
- Sich bewegen können
- Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten
- Sich pflegen können
- Essen und trinken können
- Ausscheiden können
- Sich kleiden können
- Ruhen, schlafen, sich entspannen können
- Sich beschäftigen, lernen, sich entwickeln können
- Für eine sichere Umgebung sorgen können
- Soziale Bereiche des Lebens sichern können
- Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können
- Wohnen können