Stabilisierung der NS-Diktatur durch Unterdrückung?

Stabilisierung der NS-Diktatur durch Unterdrückung?

Zielsetzung: Die Lernenden beschäftigen sich mit dem Alltagsleben in der NS-Diktatur aus Perspektive unterdrückter Personengruppen und können die Mechanismen der Unterdrückung beurteilen.

Inhalte und Methoden: Die Lernenden setzen sich mit Mechanismen der Unterdrückung im Nationalsozialismus auseinander, indem sie Bilder, Texte und Audioinhalte beurteilen.

Kompetenzen:

  • Möglichkeiten und Grenzen individuellen und kollektiven Handelns in historischen Situationen erkennen
  • Transferieren historischer Fragestellungen in die Gegenwart
  • Analyse und Reflexion verschiedener Texte zur Beantwortung einer historischen Fragestellung

Zielgruppe und Niveau: 9. Klasse

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Target group and level

9. Klasse

Subjects

History

Stabilisierung der NS-Diktatur durch Unterdrückung?

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Info

Auf diesem Arbeitsblatt beschäftigst du dich mit der Frage, wie die NS-Diktatur in Deutschland durch Unterdrückung gefestigt wurde. Du untersuchst verschiedene Methoden und Maßnahmen, die das NS-Regime angewendet hat, um Widerstand zu verhindern und seine Macht zu sichern.

📋 Arbeitsauftrag

Betrachte das folgende Bild und mache dir im Anschluss Notizen, auf welche Weise hier Menschen unterdrückt wurden.

The image depicts a man in a uniform standing in front of a shop with signs in German that discourage people from buying at the store due to the owner's Jewish background. The signs are displayed prominently on the shop's windows, and textiles or carpets can be seen hanging inside. The scene reflects a historical context of anti-Jewish sentiment and economic boycotts during a period of persecution. The man appears to be standing guard or ensuring compliance with the boycott.

SA-Mann vor einem jüdischen Geschäft mit Schildern: "Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht bei Juden!" und "Deutsche, verteidigt Euch gegen die jüdische Greuelpropaganda, kauft nur bei Deutschen!"

Auf welche Weise zeigt das Bild Unterdrückung durch Nationalsozialisten?

📋 Arbeitsauftrag

Du lernst jetzt mehr über die Mechanismen der Unterdrückung durch die Nationalsozialisten. Zuerst erfährst du mehr über eine verfolgte Gruppe. Im Anschluss erzählt dir ein:e Vertreter:in der verfolgten Gruppe von ihren Erfahrungen und den Methoden der Unterdrückung durch die Nationalsozialisten. Der Merkkasten kann dir helfen die neuen Informationen besser einzuordnen.

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Wiederholung der Begriffe NS-Ideologie und Sozialdarwinismus

NS-Ideologie

Die NS-Ideologie, also die Ideologie des Nationalsozialismus, war geprägt von einem radikalen Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Antikommunismus. Zu ihren Hauptsäulen zählen der Führerkult, die Volksgemeinschaft, der Lebensraum-Gedanke, der Sozialdarwinismus und die Rassenlehre. Diese Ideologie führte zu einer Politik der Unterdrückung, Verfolgung und Vernichtung, die im Zweiten Weltkrieg und im Holocaust gipfelte.

Sozialdarwinismus

Der Sozialdarwinismus überträgt das Prinzip der natürlichen Selektion aus der Biologie auf die menschliche Gesellschaft. Er propagiert, dass nur die „Stärksten“ überleben sollten, was oft zur Rechtfertigung von Ungleichheit und Rassismus diente. Sozialdarwinistische Gedanken sind wissenschaftlich überholt, da sie die komplexen sozialen und kulturellen Faktoren menschlicher Gesellschaften ignorieren.

Bekennende Kirche: Kampf um Glaubensfreiheit in der NS-Zeit

Die Bekennende Kirche (BK) war eine bedeutende Bewegung innerhalb der evangelischen Kirche im Deutschland der 1930er Jahre, die sich gegen die Gleichschaltungsversuche durch die Nationalsozialisten und die ideologische Übernahme durch die Deutschen Christen wehrte. Gegründet aus dem Pfarrernotbund, versammelte sie bis zu 7000 Pfarrer:innen, die sich gegen den rassistischen Arierparagraphen und für die Bewahrung der kirchlichen Unabhängigkeit einsetzten.

Unter dem Druck des NS-Regimes wurden Mitglieder der Bekennenden Kirche systematisch verfolgt und ihrer Menschenwürde beraubt. Führende Persönlichkeiten wie Martin Niemöller und Dietrich Bonhoeffer wurden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Trotz dieser Verfolgung hielten viele Mitglieder an ihren Überzeugungen fest und widersetzten sich dem Totalitätsanspruch der Nationalsozialisten, auch wenn dies bedeutete, persönliche Risiken einzugehen.

Die Bekennende Kirche war ein bedeutender Teil des kirchlichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus, jedoch waren nicht alle Mitglieder einheitlich dagegen eingestellt. Nach 1938 schworen einige sogar den Treueeid auf Hitler. Die Bewegung blieb ein Symbol des Kampfes für Glaubensfreiheit und Menschenwürde, auch wenn sie nicht immer politischen Widerstand leistete. Ihr Vermächtnis lebt weiter durch das Stuttgarter Schuldbekenntnis, das die Mitschuld der Kirche am NS-Regime anerkennt.

📋 Beantworte die Fragen.

📋 Arbeitsauftrag

Höre dir jetzt die Audiodatei an und beantworte im Anschluss die Fragen.

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💡 Für Schnelle

Schau dir das Video mit weiterführenden Informationen zum Thema Terror im Nationalsozialismus an. Beantworte im Anschluss die Fragen.

📋 Schreibe einen kurzen Text zur vorgegebenen Fragestellung.

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Lösungen

Hier befindet sich ein Lösungsvorschlag für die Freitextaufgabe

Das Bild zeigt eine Szene, die auf die Methoden der Unterdrückung und Verfolgung von Juden durch die Nationalsozialisten hinweist. Hier sind einige der Wege, wie Menschen durch die Nationalsozialisten unterdrückt wurden:

  1. Wirtschaftlicher Boykott: Die Schilder an den Fenstern des Geschäfts, die die Menschen auffordern, dort nicht einzukaufen, weil der Besitzer Jude ist, sind ein Beispiel für den wirtschaftlichen Boykott. Die Nationalsozialisten versuchten, jüdische Geschäftsinhaber zu isolieren und ihren Lebensunterhalt zu zerstören, indem sie die Bevölkerung dazu aufforderten, keine Geschäfte mit ihnen zu machen.
  2. Öffentliche Demütigung: Indem Schilder öffentlich zur Schau gestellt wurden, die den jüdischen Hintergrund des Ladenbesitzers hervorhoben, wurden jüdische Bürger öffentlich gedemütigt und stigmatisiert. Dies trug dazu bei, antisemitische Gefühle in der Bevölkerung zu schüren und jüdische Menschen zu isolieren.
  3. Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Überwachung: Die Anwesenheit eines Mannes in Uniform, der möglicherweise die Einhaltung des Boykotts überwacht, zeigt, dass jüdische Geschäftsinhaber nicht nur wirtschaftlichen Sanktionen ausgesetzt waren, sondern auch unter ständiger Überwachung und Kontrolle standen.