Start-up-Simulation - Organisation und Team

Start-up-Simulation - Organisation und Team

Hinweis: Das Arbeitsblatt ist Teil der Reihe "Start-up-Simulation". Hierbei handelt es sich um acht Arbeitsblätter mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten, die deine Lernenden dabei begleiten, ein eigenes Start-up zu entwickeln.


Zielsetzung:

Die Lernenden verstehen die grundlegenden Organisationsstrukturen und Verantwortlichkeiten in einem Startup und wenden dieses Wissen praxisnah an.

Inhalte und Methoden:

Das Arbeitsblatt behandelt die Auswahl der passenden Unternehmensform, die Bedeutung von Unternehmenskultur sowie die verschiedenen Rollen im Führungsteam (CEO, CTO, CMO, CFO). Anhand von Texten und einem Video setzen sich die Lernenden mit diesen Inhalten auseinander. Sie reflektieren und definieren die Organisationsstruktur, Unternehmenskultur und Rollenverteilung für ihr eigenes Start-up.

Kompetenzen:

  • Analytisches und strategisches Denken
  • Anwendung von Wirtschaftswissen in einem realitätsnahen Szenario
  • Teamarbeit und Kommunikation

Zielgruppe und Niveau:

Ab Klasse 9

KL
LO
MS
NV

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Target group and level

Ab Klasse 9

Subjects

Economics

Start-up-Simulation - Organisation und Team

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Hinweis für die Lehrkraft

Diese Arbeitsbögen begleiten die Schüler:innen durch ein flexibles Unterrichtsprojekt zur Gründung eines eigenen Start-ups. Sie sind so konzipiert, dass sie ideal für die Bearbeitung im Team sind, weshalb die Anleitungen und Aufgaben meistens in der Pluralform gehalten sind. Die Unterlagen sind nach Themenschwerpunkten wie Marketing, Finanzierung oder Präsentation gegliedert, was einen modularen Einsatz ermöglicht: So kann je nach verfügbarer Zeit entweder nur ein Thema vertieft oder eine arbeitsteilige Bearbeitung im Team umgesetzt werden, ohne einer festen Reihenfolge folgen zu müssen. Jeder Arbeitsbogen kombiniert einen kompakten Theorie-Input mit praktischen Übungen, die die Schüler:innen direkt auf ihr eigenes Start-up-Projekt anwenden. Am Ende jedes Arbeitsbogens befindet sich außerdem ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen.

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Einleitung

In der Gründungsphase eines Start-ups sind die Organisation und das Team von entscheidender Bedeutung. Die Wahl der richtigen Rechtsform und die Verteilung von Verantwortlichkeiten schaffen die Grundlage für den Erfolg. Dieser Arbeitsbogen hilft euch, die ersten wichtigen Entscheidungen für euer Unternehmen zu treffen.

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Organisationsstruktur: Unternehmensform

Die Wahl der Rechtsform ist ein wichtiger erster Schritt. Sie bestimmt, wie die Gründer:innen haften, wie Gewinne verteilt werden und welche rechtlichen Pflichten zu erfüllen sind.

📌 Schaut euch die folgende Infografik an und entscheidet, welche Unternehmensform zu euch passt.

Haftung beschränkt aufGeschäftsvermögen. Gründung mitmin. 1 € Stammkapital.UG Haftung ist persönlich undunbegrenzt. Eine Person alsGründer, kein Stammkapital nötig.Einzelunternehmen Haftung beschränkt. Gründung mitmin. 25.000 € Stammkapitalerforderlich.GmbHRechtsformen imÜberblick
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Hinweis für die Lehrkraft

In der Grafik sind die typischen Unternehmensformen von Start-ups zu sehen. Allerdings ist dies nicht immer realistisch für Start-ups von Schüler:innen. Dennoch orientieren sich viele Schülerfirmen, um den Lerneffekt zu maximieren, an den Strukturen realer Rechtsformen. Das vermittelt den Schüler:innen ein authentisches Verständnis für unternehmerische Organisation.

Die gängigsten "simulierten" Rechtsformen für Start-ups von Schüler:innen sind:

  1. Schüler-Genossenschaft (eSG): Diese Form ist besonders beliebt, weil sie den Gedanken der Mitbestimmung und demokratischen Entscheidungsfindung in den Vordergrund stellt. Die Schüler:innen kaufen "Genossenschaftsanteile" und sind so Miteigentümer:innen.
  2. Schüler-GmbH (S-GmbH): Hier lernen die Schüler:innen die Strukturen einer Kapitalgesellschaft kennen, mit Geschäftsführung, Gesellschafterversammlung und der beschränkten Haftung.
  3. Schüler-AG (S-AG): Ähnlich wie die S-GmbH, jedoch mit Fokus auf die Aktien-Struktur. Die Schüler:innen können symbolische Aktien ausgeben, handeln und eine Hauptversammlung abhalten.

Du kannst den Inhalt der Infografik anpassen und durch diese spezifischen Rechtsformen ersetzen, wenn du es passender findest. Außerdem findest du in unserer Arbeitsblätterübersicht auch ein Arbeitsblatt, bei dem es ausschließlich um verschiedene Rechtsformen von Unternehmen geht. Dies kann ergänzend eingesetzt werden.


👉🏽 Hier kommst du zum AB: Rechtsformen unter der Lupe - Ein Steckbrief für Unternehmensformen

📝 Welche Unternehmensform passt zu eurem Start-up? Begründet.

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Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur beschreibt die Werte und Normen, die das Verhalten und die Zusammenarbeit in einem Unternehmen prägen. Eine starke Unternehmenskultur steigert die Motivation der Mitarbeitenden und fördert innovative Lösungen.

🎬 In dem Video erfährst du mehr über Unternehmenskulturen.

📌Start-ups kennzeichnet in der Regel eine besondere Unternehmenskultur. Im Text erfahrt ihr mehr darüber und betrachtet eine besondere Art der Unternehmenskultur.

Unternehmenskultur: Start-ups im Fokus

Start-ups haben häufig eine Unternehmenskultur, die sich grundlegend von der Kultur etablierter Großunternehmen unterscheidet. Während große Konzerne auf Stabilität, etablierte Prozesse und klare Hierarchien setzen, sind Start-ups für ihre flachen Hierarchien und hohe Flexibilität bekannt. In Start-ups werden Entscheidungen oft schnell und direkt von den Gründer:innen oder kleinen Teams getroffen, ohne langwierige Genehmigungsprozesse. Risikobereitschaft und das Eingestehen von Fehlern werden als Teil des Lernprozesses betrachtet, was eine agile Anpassung an Marktveränderungen ermöglicht. Diese Dynamik unterstützt die Entwicklung von innovativen Produkten, die große Unternehmen mit ihren langsameren und formaleren Prozessen oft nicht hervorbringen können.

Die Netzwerk-Kultur im Start-up

Die Netzwerk-Kultur ist eine spezifische Form der Unternehmenskultur, die in Start-ups weit verbreitet ist. Diese Kultur betont die Bedeutung von Beziehungen und Kooperationen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Die Hauptmerkmale dieser Kultur sind Offenheit, Wissensaustausch und kollaboratives Arbeiten. Werte wie Vertrauen, Transparenz und gegenseitige Unterstützung stehen im Vordergrund. In einem typischen Start-up zeigt sich diese Kultur durch flexible Arbeitsumgebungen, in denen Mitarbeitende ermutigt werden, Ideen auszutauschen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Ein Beispiel für die Netzwerk-Kultur ist ein Technologie-Start-up, das regelmäßige Hackathons veranstaltet, um neue Ideen zu entwickeln und Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Abteilungen zusammenzubringen. Durch die Förderung von interdisziplinärer Zusammenarbeit entstehen innovative Lösungen, die das Unternehmen voranbringen. So wird die Netzwerk-Kultur zu einem zentralen Erfolgsfaktor, der das Start-up nachhaltig wachsen lässt.

📝 Wählt für jede Frage die richtige Antwort aus.

📌 Macht euch nun Gedanken zur Unternehmenskultur in eurem eigenen Start-up und beantwortet dazu die folgenden Fragen.

📝Was ist uns im Team am wichtigsten? (z. B. Kreativität, Schnelligkeit, Kundenzufriedenheit, Ehrlichkeit)

📝Wie wollen wir zusammenarbeiten? (z. B. offen, transparent, hierarchiefrei)

📝Was macht unsere Firma einzigartig?

📝Passt die Unternehmenskultur aus dem vorherigen Text zu eurem Start-up? Diskutiert innerhalb eures Teams und begründet eure Entscheidung schriftlich.

📌Mission Statement formulieren

Nachdem ihr die wichtigsten Werte für euer Start-up festgelegt habt, ist es nun an der Zeit, ein Mission Statement zu formulieren.

Euer Mission Statement soll in ein bis zwei Sätzen den zentralen Zweck eures Unternehmens beschreiben und zeigen, was euch antreibt. Denkt dabei an eure zuvor definierten Werte.

Beispiel: Airbnb

Werte: Gemeinschaft, Abenteuer, Authentizität

Mission Statement (sinngemäß): Wir schaffen eine Welt, in der Reisen nicht nur das Besuchen von Orten ist, sondern das Leben an Orten. Wir verbinden Menschen durch einzigartige und authentische Unterkünfte, die das Gefühl von Zugehörigkeit schaffen, wo auch immer sie sich auf der Welt befinden.

📝Formuliert ein Mission Statement für euer Start-up, das auf euren Kernwerten aufbaut und prägnant zusammenfasst, wofür ihr steht.

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Verschiedene Rollen im Team

In einem Start-up gibt es verschiedene Führungspositionen mit klaren Verantwortlichkeiten. In den Texten erfährst du mehr über die Aufgaben der einzelnen Positionen.

CEO (Chief Executive Officer)

CEO (Chief Executive Officer)
Als CEO (Chief Executive Officer) bin ich die Kapitänin des Teams und die Visionärin, die das gesamte Start-up leitet und inspiriert. Mein Hauptziel ist es, die Mission und die strategische Richtung des Unternehmens klar zu definieren, damit alle im Team auf dasselbe Ziel hinarbeiten. Eine meiner wichtigsten Verantwortlichkeiten ist es, die entscheidenden Weichen zu stellen, sei es bei der Lösung von Konflikten im Team oder bei der Festlegung einer neuen Produktstrategie. Darüber hinaus repräsentiere ich das Start-up nach außen, indem ich Präsentationen halte oder mit Investor:innen verhandle. Kurz gesagt, ich bin dafür zuständig, den Überblick über die Koordination aller Bereiche zu behalten und sicherzustellen, dass das Team als eine Einheit funktioniert.

CTO (Chief Technology Officer)

CTO (Chief Technology Officer)
Als CTO (Chief Technology Officer) bin ich das technische Gehirn des Start-ups und für die gesamte technische Entwicklung des Produkts verantwortlich. Ich muss sicherstellen, dass die Idee auch wirklich funktioniert. Ich treffe alle wichtigen technischen Entscheidungen, wähle die richtigen Werkzeuge und Technologien aus und bin maßgeblich am Bau des Produkts beteiligt. Eine weitere zentrale Aufgabe ist die Qualitätssicherung. Ich muss dafür sorgen, dass das Produkt fehlerfrei läuft und einfach zu bedienen ist. In enger Abstimmung mit dem restlichen Team plane ich zudem, welche neuen Funktionen in Zukunft entwickelt werden sollen, um das Produkt kontinuierlich zu verbessern.

CMO (Chief Marketing Officer)

CMO (Chief Marketing Officer)
Als CMO (Chief Marketing Officer) bin ich die Expertin für Sichtbarkeit und kümmere mich um alles, was mit Marketing und Vertrieb zu tun hat. Mein Ziel ist es, das Start-up bekannt zu machen und neue Kund:innen zu gewinnen. Um das zu erreichen, analysiere ich die Zielgruppe, um zu verstehen, was diese wirklich brauchen. Basierend darauf entwickle ich eine Marketingstrategie, die festlegt, wie und wo das Produkt beworben werden soll. Ich bin außerdem für den gesamten Markenauftritt zuständig, von der Gestaltung des Logos bis zum Namen des Start-ups, und kümmere mich darum, dass das Unternehmen wiedererkannt wird und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

CFO (Chief Financial Officer)

CFO (Chief Financial Officer)
Als CFO (Chief Financial Officer) bin ich der Meister der Zahlen und für die finanziellen Aspekte des Start-ups verantwortlich. Ich sorge dafür, dass das Unternehmen am Ende profitabel ist. Eine meiner Hauptaufgaben ist die Aufstellung des Budgets, um die Ausgaben im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass das Team wirtschaftlich handelt. Ich kalkuliere zudem die Preise für das Produkt, damit alle Kosten gedeckt sind und am Ende Gewinn erzielt wird. Um den Überblick zu behalten, ist die genaue Dokumentation aller Einnahmen und Ausgaben essenziell. Regelmäßig erstelle ich Finanzberichte, die dem Team eine klare Übersicht über die finanzielle Lage geben und zeigen, ob das Start-up auf einem guten Weg ist.

📝Stell dir vor, du erstellst ein Linkedin-Profil. Erstelle einen kurzen Vorstellungstext, indem du deine Rolle, Aufgaben und Verantwortlichkeiten in eurem Start-up erklärst.

📌Glossar

🔍 Hier findest du die wichtigsten Fachwörter des Arbeitsblattes. Außerdem hast du Platz, um noch weitere Begriffe und ihre Definitionen zu notieren.

Die wichtigsten Fachbegriffe

Unternehmensform: Die Rechtsform eines Unternehmens bestimmt, wie die Gründer haften, wie Gewinne verteilt werden und welche rechtlichen Pflichten bestehen. Beispiele für Unternehmensformen sind GmbH, AG oder Einzelunternehmen.

Unternehmenskultur: Das Zusammenspiel von Werten, Normen und Verhaltensweisen im Unternehmen, das Entscheidungen und Handlungen beeinflusst. Unternehmenskultur kann formell durch Vorschriften und informell durch tägliches Verhalten geprägt werden.

Netzwerk-Kultur: Eine spezifische Form der Unternehmenskultur in Start-ups, die Offenheit, Wissensaustausch und kollaboratives Arbeiten betont. Diese Kultur fördert innovative Ansätze durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie beispielsweise bei Hackathons.

CEO (Chief Executive Officer): Der CEO ist der Visionär und Leiter des gesamten Start-ups, verantwortlich für die strategische Ausrichtung und Repräsentation des Unternehmens nach außen. Er oder sie stellt die Weichen für die langfristige Entwicklung.

CTO (Chief Technology Officer): Der CTO ist das technische Gehirn des Start-ups, verantwortlich für die technische Entwicklung und Qualitätssicherung des Produkts. Er oder sie trifft technische Entscheidungen und ist an der Produktentwicklung beteiligt.

CMO (Chief Marketing Officer): Der CMO ist für Marketing und Vertrieb zuständig, entwickelt Strategien zur Kundengewinnung und sorgt für den Markenauftritt des Start-ups. Er oder sie analysiert die Zielgruppe und gestaltet den gesamten Markenauftritt.

CFO (Chief Financial Officer): Der CFO ist für die finanziellen Aspekte verantwortlich, stellt das Budget auf, kalkuliert Preise und dokumentiert Einnahmen und Ausgaben. Er oder sie sorgt dafür, dass das Unternehmen profitabel ist und erstellt regelmäßige Finanzberichte.

📝 Platz für weitere Begriffe, deren Bedeutung du dir notieren willst.