Versorgungsformen in der Pflege: Beratungsgespräche üben
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Lernenden die verschiedenen Formen der Pflege in Deutschland zu vermitteln und sie auf ein Beratungsgespräch vorzubereiten.
Inhalte und Methoden: Ein Text stellt die Hauptaspekte einer Versorgungsform vor und nennt die jeweiligen Vor- und Nachteile. Ein Fallbeispiel zeigt ein Beratungsgespräch, das die Lernenden analysieren sollen, bevor sie es in einem Rollenspiel üben. Rollenkarten geben dabei Hinweise für die Darstellung.
Kompetenzen:
- Fachwissen: Verständnis der Versorgungsformen in der Pflege
- Kommunikation: Üben von Beratungsgesprächen
- Empathie: Sich in die Situation von Angehörigen hineinversetzen
- Problemlösung: Identifizierung passender Pflegeoptionen
Zielgruppe und Niveau: Das Arbeitsblatt richtet sich an Personen in Pflegeberufen oder -ausbildungen.
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Target group and level
Personen in Pflegeberufen oder -ausbildungen
Subjects
Versorgungsformen in der Pflege: Beratungsgespräche üben


Arbeitsauftrag
Lesen Sie den Informationstext und wählen Sie jeweils die richtige Aussage aus.
Überblick über Versorgungsformen im Bereich Häusliche Pflege
Die häusliche Pflege ist eine wesentliche Komponente der Gesundheitsversorgung in Deutschland und bietet verschiedene Versorgungsformen, die individuell angepasst werden können. Eine der häufigsten Formen ist die ambulante Pflege, bei der professionelle Pflegekräfte regelmäßig zu den Pflegebedürftigen nach Hause kommen. Diese Form bietet den Vorteil, dass pflegebedürftige Personen in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können, während sie professionelle Unterstützung erhalten. Ein Nachteil könnte jedoch die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und Qualität der Pflegekräfte sein, sowie mögliche hohe Kosten.
Eine weitere Form ist die Pflege durch Angehörige, die oft als emotional unterstützend empfunden wird. Der Vorteil liegt in der persönlichen Bindung und der Flexibilität bei der Pflegegestaltung. Allerdings kann diese Versorgungsform zu einer hohen Belastung für die pflegenden Angehörigen führen und erfordert oft umfangreiche Kenntnisse über Pflege und rechtliche Aspekte.
Die Tagespflege stellt eine Ergänzung dar, bei der Pflegebedürftige tagsüber in speziellen Einrichtungen betreut werden und abends nach Hause zurückkehren. Dies entlastet die Angehörigen und fördert soziale Kontakte. Der Nachteil ist die Notwendigkeit, täglich einen Transport zu organisieren.
Schließlich gibt es die Möglichkeit der Kurzzeitpflege, die bei vorübergehendem Pflegebedarf oder zur Entlastung der Angehörigen genutzt werden kann. Während sie eine vorübergehende Lösung bietet, ist sie nicht für dauerhafte Pflegebedarfe geeignet.
Für jede dieser Versorgungsformen ist es entscheidend, die individuellen Bedürfnisse der Pflegebedürftigen zu berücksichtigen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verstehen, um eine optimale Pflege zu gewährleisten.

Arbeitsauftrag
- Lesen Sie sich das Fallbeispiel durch.
- Beantworten Sie die Diskussionsfragen und besprechen Sie sie im Plenum.
- Reflektieren Sie und beantworten Sie die Reflexionsfrage.
Pflegeberaterin: Guten Tag, Frau Müller. Schön, dass Sie heute Zeit gefunden haben. Lassen Sie uns über die Pflege Ihres Vaters sprechen. Welche Einschränkungen liegen aktuell vor?
Frau Müller: Hallo, ja, mein Vater hat seit kurzem Pflegegrad 3 aufgrund seiner Demenz und körperlichen Schwäche. Ich versuche, ihn so gut es geht zu unterstützen, aber es wird zunehmend schwieriger.
Pflegeberaterin: Das kann ich verstehen. Gibt es weitere Angehörige, die helfen können oder möchten?
Frau Müller: Leider nicht, ich bin die einzige, die sich um ihn kümmern kann. Deswegen suche ich nach einer Lösung, die uns beide entlastet.
Pflegeberaterin: Welche Wünsche hat Ihr Vater bezüglich seiner Pflege?
Frau Müller: Er möchte unbedingt zu Hause bleiben. Das ist ihm sehr wichtig.
Pflegeberaterin: Verstehe. Lassen Sie uns die verschiedenen Versorgungsformen durchgehen. Die ambulante Pflege könnte eine Option sein, da Pflegekräfte regelmäßig zu Ihnen kommen. Das ermöglicht Ihrem Vater, in seiner gewohnten Umgebung zu bleiben. Ein möglicher Nachteil könnten die Kosten sein, je nach Umfang der Leistungen.
Frau Müller: Ja, das klingt interessant. Wie sieht es mit der Tagespflege aus?
Pflegeberaterin: Die Tagespflege ist eine gute Ergänzung. Ihr Vater könnte tagsüber betreut werden und soziale Kontakte pflegen, während Sie entlastet werden. Der tägliche Transport könnte allerdings organisatorische Herausforderungen mit sich bringen.
Frau Müller: Was wäre, wenn wir beides kombinieren?
Pflegeberaterin: Das ist durchaus möglich und könnte eine ausgewogene Lösung darstellen. Sie könnten ambulante Pflege für die Morgen- und Abendstunden nutzen und die Tagespflege für den Tag. So wird die Belastung für Sie reduziert und Ihr Vater hat eine abwechslungsreiche Betreuung. Wir sollten auch die finanzielle Belastbarkeit prüfen, um die bestmögliche Option zu wählen.
Frau Müller: Vielen Dank für die Beratung. Das hilft mir sehr bei der Entscheidung.

Sie sind dran
- Bilden Sie 2er-Gruppen und üben Sie das Gespräch.
- Eine:r von Ihnen ist die Pflegekraft, der/die andere ist der/die Angehörige. Wechseln Sie nach 5 Minuten die Rollen.
- Beachten Sie die gelernten Informationen und Ihre Haltung zur Versorgungsform.
- Nehmen Sie den Dialog zur Hilfe.

Rolle: Pflegekraft
