
Unternehmer Carl Benz - Fotografie von 1869
Die Industrialisierung verändert das Alltagsleben
Description
Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert veränderte das Leben vieler Menschen. Besonders betroffen waren die Arbeiter, die in Fabriken und Bergwerken arbeiteten.
Der Alltag der Arbeiter
Ihr Alltag war von langen Arbeitszeiten, gefährlichen Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen geprägt. Viele Arbeiter arbeiteten 12 bis 16 Stunden am Tag, oft auch an sieben Tagen in der Woche. Die Arbeitsplätze waren laut, schmutzig und oft ungesund. Ungesicherte Maschinen führten häufig zu Verletzungen.
Arbeiter lebten oft in engen und unhygienischen Wohnungen in der Nähe der Fabriken. Diese Arbeitersiedlungen waren überfüllt und schlecht gebaut. Viele Wohnungen hatten kein fließendes Wasser oder Sanitäreinrichtungen. Krankheiten wie Tuberkulose waren weit verbreitet. Kinderarbeit war ebenfalls üblich. Kinder, oft schon im Alter von sechs Jahren, mussten arbeiten, um das Familieneinkommen zu unterstützen. Diese Bedingungen führten oft zu einer niedrigen Lebenserwartung.
Die Ansätze der Arbeiterbewegung
Die schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen führten dazu, dass sich Arbeiter zusammenschlossen, um für bessere Rechte zu kämpfen. Dies war der Beginn der Arbeiterbewegung. Arbeiter gründeten Gewerkschaften, um gemeinsam für ihre Interessen gegenüber den Fabrikbesitzern einzutreten. Eine der ersten großen Gewerkschaften in Deutschland war der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV), der 1863 von Ferdinand Lassalle gegründet wurde.
Gewerkschaften organisierten Streiks und Demonstrationen, um höhere Löhne, kürzere Arbeitszeiten und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. Sie kämpften auch für das Recht auf politische Mitbestimmung. Ein Höhepunkt der Arbeiterbewegung war die Gründung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) im Jahr 1875, die sich für die sozialen Rechte und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiter einsetzte.
Die Rolle des Staates
Auch der Staat erkannte die Notwendigkeit, auf die sozialen Probleme zu reagieren, die durch die Industrialisierung entstanden waren. Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck führte zwischen 1883 und 1889 eine Reihe von Sozialgesetzen ein, die als Sozialgesetzgebung bekannt wurden. Diese Gesetze führten die Krankenversicherung, die Unfallversicherung und die Alters- und Invalidenversicherung ein. Ziel dieser Maßnahmen war es, die schlimmsten Härten der Industrialisierung abzuschwächen und gleichzeitig die Arbeiterbewegung und das Erstarken sozialistischer Tendenzen einzudämmen.
Die Sozialgesetzgebung von Bismarck war ein wichtiger Schritt in Richtung eines modernen Sozialstaates. Sie bot eine gewisse Absicherung für Arbeiter und ihre Familien gegen die Risiken von Krankheit, Unfall und Alter. Trotzdem konnten diese Maßnahmen die Arbeiterschaft nicht komplett zufriedenstellen.
Die Industrialisierung brachte für viele Menschen tiefgreifende Veränderungen mit sich. Während manche vom wirtschaftlichen Aufschwung profitierten, litten besonders die Arbeiter unter den schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Additional details

Rollenkarten als Diskussionsbasis
Arbeite mit Rollenkarten, inklusive Beschreibung und Diskussionsansätzen zu einem Thema deiner Wahl

Basiswissen Geschichte (Mittelstufe)
Zielsetzung: Die Lernenden erwerben Grundlagenwissen in einem ausgewählten Thema der Geschichte. Inhalt und Methodik: Die Lernenden lesen einen Basistext und können aufgrund dieses historische Verständnisfragen beantworten. Kompetenzen: Lesekompetenz fördern Beurteilen bzw. erklären historischer Zusammenhänge Niveau: Mittelstufe (8. - 10. Klasse)

Historische Persönlichkeiten (Mittelstufe)
Zielsetzung: Die Lernenden setzen sich mit einer historischen Persönlichkeit auseinander. Dabei erfahren sie mehr über den Werdegang, Herausforderungen und Erfolge der Persönlichkeit. Inhalt und Methodik: Die Lernenden lesen einen Basistext und können aufgrund dieses Verständnisfragen beantworten und einen Steckbrief ausfüllen. Kompetenzen: Reflexion und Diskussion der Relevanz der ausgewählten Person Niveau: Mittelstufe (8. - 10. Klasse)

Die industrielle Revolution
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt verfolgt das Ziel, den Schüler:innen die tiefgreifenden Veränderungen der Industriellen Revolution anhand von Bildmaterial und Texten näherzubringen. Sie sollen die Transformation von ländlichen zu industriellen Gesellschaften nachvollziehen und die Auswirkungen auf das Alltagsleben erkennen. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit dem Vergleich zweier historischer Bilder der Stadt Esslingen (um 1650 und 1850). Die Lernenden sollen Unterschiede erkennen und diese interpretieren. Anschließend wird ein Informationstext über die Industrielle Revolution bereitgestellt, der zentrale Erfindungen (z.B. Dampfmaschine), gesellschaftliche Veränderungen (Landflucht, Wachstum der Städte, Arbeitsbedingungen) und die Entwicklung des Handels beleuchtet. Zur Vertiefung des Textverständnisses dienen Multiple-Choice-Fragen. Abschließend werden drei fiktive Erfahrungsberichte aus verschiedenen Epochen der Industriellen Revolution (1750, 1820, 1900) präsentiert, die die persönlichen Auswirkungen der Veränderungen auf das Leben der Menschen illustrieren. Offene Fragen fordern die Lernenden zur Beschreibung und zum Vergleich dieser Lebensrealitäten auf. Kompetenzen: Historische Analysekompetenz: Die Schüler:innen lernen, historische Bilder zu analysieren und Veränderungen über die Zeit hinweg zu erkennen und zu erklären. Textverständnis: Sie üben das aufmerksame Lesen und Verstehen von Sachtexten sowie die Beantwortung von Detailfragen. Vergleichs- und Transferkompetenz: Die Lernenden stellen Verbindungen zwischen Bild- und Textinformationen her und vergleichen unterschiedliche Lebenswelten innerhalb eines historischen Kontextes. Empathie und Perspektivwechsel: Durch die fiktiven Berichte entwickeln sie ein Verständnis für die Erfahrungen und Herausforderungen von Menschen während der Industriellen Revolution. Niveau: 8./9. Klasse (Mittelstufe)

Arbeit mit schriftlichen Quellen & Zitaten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen grundlegende Methoden zur Arbeit mit schriftlichen Quellen und Zitaten, am Beispiel einer historischen Quelle/Zitat. Es zielt darauf ab, ihre Fähigkeit zur Quellenanalyse, zum Verständnis historischer Kontexte und zur kritischen Reflexion zu schulen. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt präsentiert eine ausgewählte historische Quelle. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das Verständnis der grundlegenden Fakten zur Quelle (Autor, Entstehungsjahr, Thema). Ein separater Abschnitt "Methode: Schriftliche Quellen untersuchen" gibt eine detaillierte Anleitung zur Quellenanalyse, einschließlich der Festlegung einer Leseabsicht, der Notiz von Hintergrundinformationen und der Entnahme wichtiger Inhalte. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen auf, die Inhalte der gewählten Quelle zu analysieren/zu erklären. Kompetenzen: Quellenanalyse: Die Schüler:innen lernen grundlegende Schritte zur systematischen Analyse schriftlicher Quellen. Historisches Kontextualisieren: Sie setzen die geschilderten Inhalte in den (historischen) Kontext. Textverständnis Argumentation und Ausdruck: Sie formulieren eigenständige Zusammenfassungen und Erklärungen basierend auf der Quelle. Niveau: Ab der 8. Klasse

Mit Karten arbeiten
Zielsetzung: Dieses Arbeitsblatt vermittelt Schüler:innen die Methode der Arbeit mit (historischen) Karten. Am Beispiel einer ausgewählten Karte sollen sie lernen, geografische, politische und zeitliche Zusammenhänge zu erkennen und deren Bedeutung für das Verständnis der Geschichte zu erschließen. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt beginnt mit einer Einführung in die Wichtigkeit (historischer) Karten als Werkzeuge zum besseren Verständnis der Vergangenheit, zur Erkennung von Grenzveränderungen und historischen Zusammenhängen. Eine ausgewählte (historische) Karte dient als primäres Analysematerial. Ein Notizfeld regt zur ersten Beobachtung an. Wahr/Falsch-Fragen überprüfen das grundlegende Verständnis der im Kartenausschnitt dargestellten geografischen und politischen Gegebenheiten. Ein separater Abschnitt "Methode: Historische Karten auswerten" bietet eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Analyse. Abschließende offene Schreibaufgaben fordern die Schüler:innen auf, die Karte vertiefend zu verstehen und zu analysieren. Kompetenzen: Kartografische Analyse: Schüler:innen lernen, (historische) Karten systematisch zu lesen und zu interpretieren, einschließlich Legende, Symbolen und geografischen Merkmalen. Historisches Kontextualisieren: Sie setzen die dargestellten geografischen und politischen Strukturen in den historischen Kontext. Räumliches Denken: Die Fähigkeit, räumliche Zusammenhänge auf einer Karte zu erkennen und zu beschreiben, wird geschult. Informationsentnahme: Sie üben das gezielte Extrahieren relevanter Informationen aus einer komplexen visuellen Darstellung. Argumentation und Ausdruck: Sie formulieren eigenständige Beschreibungen und Erläuterungen basierend auf der Kartenanalyse. Niveau: Ab der 7.Klasse Wichtig! Für ein genaueres Ergebnis bitte die Kartenbezeichnung/Kartenbeschreibung in die Textzeile einfügen.

Ein historisches Ereignis verstehen (Stationenarbeit)
Zielsetzung: Das Arbeitsblatt zielt darauf ab, den Schüler:innen die Ursachen, den Verlauf, wichtige Akteure und die Folgen eines gewählten historischen Ereignisses umfassend zu vermitteln. Es fördert ein tiefgreifendes Verständnis dieses prägenden historischen Ereignisses. Inhalte und Methoden: Das Arbeitsblatt ist als Stationsarbeit konzipiert. Es gibt dabei insgesamt vier Schwerpunkte: Die Vorgeschichte, Ereignis im Detail, Wichtige Personen und Folgen und Konsequenzen. Abschließend fasst ein Essayauftrag die gelernten Inhalte zusammen und fordert zur Perspektivübernahme auf, und ein Kreuzworträtsel dient der Wissensüberprüfung. Kompetenzen: Historisches Ursachen-Wirkungs-Denken: Die Schüler:innen analysieren die vielfältigen Ursachen und weitreichenden Folgen eines gewählten Ereignisses. Informationsentnahme und -verarbeitung: Sie extrahieren relevante Informationen aus Texten und Audioquellen und fassen diese strukturiert zusammen (Steckbrief, Mindmap). Kritisches Urteilsvermögen: Durch die Darstellung unterschiedlicher Einflussfaktoren wird die Fähigkeit zur vergleichenden Analyse gefördert. Perspektivwechsel Niveau: 8.-10. Klasse (Mittelstufe)