Mao Zedong

Mao Zedong

孟庆彪(新华社摄影部中央新闻组记者)、Hou Bo(新华社驻中南海记者) File:Mao Zedong 1959 (cropped).jpg Public domain

Die Volksrepublik China unter Mao: Fortschritt oder Barbarei?

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Nach dem Sturz des letzten Kaisers im Jahr 1912 entstand die Republik China. Diese Zeit war von politischer Instabilität und Konflikten geprägt. Von 1937 bis 1945 besetzten japanische Truppen Teile Chinas, wobei das Massaker von Nanjing im Jahr 1937 eine der schrecklichsten Episoden darstellte. In diesem Zeitraum verloren etwa 300.000 Chinesen ihr Leben. Nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg begann in China ein Bürgerkrieg zwischen den Kommunisten unter Mao Zedong und den Nationalisten unter Chiang Kai-shek. 1949 gewannen die Kommunisten den Bürgerkrieg und riefen die Volksrepublik China aus.

Kampagnen Maos: Ziele und Folgen

Mao Zedong initiierte mehrere große Kampagnen, um China wirtschaftlich und ideologisch zu verändern. Eine der ersten war die Kampagne „Lasst 100 Blumen blühen“ im Jahr 1956. Mao forderte die Bevölkerung auf, Kritik an der Regierung zu äußern, um Fortschritte zu ermöglichen. Diese Kampagne führte aber zu Verhaftungen und Bestrafungen vieler Kritiker.

1958 folgte der „Große Sprung nach vorn“. Diese Kampagne zielte darauf ab, China schnell zu einer Industrienation zu machen. Die Landbevölkerung wurde gezwungen, in riesigen Gemeinnutzgemeinschaften zu arbeiten. Zudem sollte in vielen kleinen Stahlöfen Eisen produziert werden. Doch die Maßnahmen hatten katastrophale Folgen: Die landwirtschaftliche Produktion brach ein, und eine Hungersnot forderte geschätzte 30 Millionen Menschenleben.

1966 begann die Kulturrevolution, die bis 1976 dauerte. Ziel dieser Kampagne war es, die „bürgerlichen“ Elemente aus der Gesellschaft zu entfernen und die maoistischen Ideale zu festigen. Junge Menschen, die sogenannten „Roten Garden“, wurden mobilisiert, um gegen vermeintliche Feinde der Revolution vorzugehen. Viele Intellektuelle wurden verfolgt, und kulturelle Schätze zerstört.

Personenkult und Umerziehung

Mao Zedong etablierte einen fast gottgleichen Personenkult um sich. Sein Porträt hing in allen öffentlichen Einrichtungen, und seine „Rote Bibel“ war ein weit verbreitetes Propagandamittel. Der Personenkult diente dazu, die Autorität Maos zu festigen und Kritik an seiner Politik zu verhindern.

In der Kulturrevolution wurden Millionen Menschen zur Umerziehung in ländliche Gebiete geschickt. Ziel war es, sie in der maoistischen Ideologie zu schulen und die städtische Elite zu demütigen. Die betroffenen Personen verloren häufig ihre beruflichen und sozialen Existenzen.

Lebensbedingungen der Bevölkerung

Die Lebensbedingungen der Bevölkerung in der Mao-Ära waren stark von den politischen Kampagnen beeinflusst. Während des „Großen Sprung nach vorn“ litten die Menschen unter immensem Hunger. In der Kulturrevolution herrschte Angst und Misstrauen; Familien wurden durch politische Verfolgungen zerrissen. Obwohl es einige Fortschritte in der Industrialisierung und im Bildungswesen gab, waren die sozialen Kosten und das menschliche Leid immens.

Maos Politik hinterließ tiefe Spuren in der Geschichte Chinas und prägt die Gesellschaft bis heute. Die Beurteilungen seiner Regierungszeit bleiben jedoch kontrovers.

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