Kaiser Qin Shihuangdi

Kaiser Qin Shihuangdi

Künstler/-in unbekanntUnknown artist, Public domain, via Wikimedia Commons


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China – eine uns fremde Kultur

Description

China blickt auf eine über 2000 Jahre währende Geschichte als Kaiserreich zurück.

Der Kaiser und das Kaiserreich

Das Kaiserreich China wurde im Jahr 221 v. Chr. von Kaiser Qin Shihuangdi gegründet, der die Streitenden Reiche unter seiner Herrschaft vereinte. Die Kaiser galten nicht nur als politische, sondern auch als göttliche Figuren, deren Machtanspruch durch kunstvolle Darstellungen und Bildnisse sichtbar gemacht wurde. Im Laufe der Geschichte erlebte das Kaiserreich mehrere Teilungen und Wiedervereinigungen, beispielsweise 280 n. Chr. durch die Jin-Dynastie, 589 durch die Sui-Dynastie und 1279 durch die mongolische Yuan-Dynastie.

Das riesige Kaiserreich, das bis 1912 bestand, beherbergte eine Vielzahl von ethnischen Gruppen. Die größte davon waren die Han-Chinesen, daneben gab es Minderheiten wie die Uiguren, Tibeter und Mandschuren. Die Verwaltung des gigantischen Territoriums war eine immense Herausforderung, die durch ein strenges Beamtensystem bewältigt wurde. Beamte wurden durch anspruchsvolle Prüfungen und auf Basis ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten ausgewählt. Die chinesischen Schriftzeichen dienten als einheitliche Schriftsprache, die Kommunikation und Verwaltung in den verschiedenen Regionen ermöglichte. Diese Schriftzeichen waren ein Symbol für die kulturelle Einheit und Identität Chinas.

Konfuzianismus und Religiöse Toleranz

Eine zentrale Grundlage des chinesischen Kaiserreichs war der Konfuzianismus. Diese philosophische Lehre, benannt nach dem Philosophen Konfuzius (551-479 v. Chr.), betonte Moral, soziale Harmonie und die gesellschaftliche Hierarchie. Der Konfuzianismus prägte das persönliche Verhalten der Menschen und das Verwaltungssystem des Reiches. Der Kaiser wurde als "Sohn des Himmels" gesehen, der für die Aufrechterhaltung der Harmonie zwischen Himmel und Erde verantwortlich war.

Trotz der dominanten Stellung des Konfuzianismus fand im Kaiserreich eine bemerkenswerte religiöse Toleranz statt. Der Buddhismus, der im 1. Jahrhundert n. Chr. aus Indien nach China kam, gewann zahlreiche Anhänger und hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die chinesische Kunst und Kultur. Der Taoismus und verschiedene Volksreligionen waren ebenfalls weit verbreitet und wurden von der kaiserlichen Herrschaft geduldet. Diese religiöse Toleranz förderte die kulturelle Vielfalt und den religiösen Frieden innerhalb des Kaiserreichs.

Fortschrittliche Infrastruktur

Das Kaiserreich China verfügte über eine fortschrittliche Infrastruktur, die das Wachstum und die Stabilität des Reiches unterstützte. Ein Netz von Straßen, Brücken und Kanälen erleichterte den Handel und den Austausch von Informationen. Besonders bemerkenswert war der Kaiserkanal, der längste Kanal der Welt, der den Norden und den Süden des Landes verband und den Transport von Waren und Menschen vereinfachte. Diese Infrastrukturprojekte spiegelten die organisatorischen und technischen Fähigkeiten des Kaiserreichs wider.

Insgesamt ist die Geschichte des chinesischen Kaiserreichs geprägt von seiner Verwaltung, den philosophischen Grundlagen und der fortschrittlichen Infrastruktur. Diese Aspekte trugen entscheidend zur Entwicklung und Aufrechterhaltung einer der beeindruckendsten Hochkulturen der Welt bei.

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